08.03.2016

WLAN statt ZigBee: Miele vereinfacht die Vernetzung

Bei der Vernetzung seiner Hausgeräte setzte Miele bislang auf den Funkstandard ZigBee. Nun wurde der fast vollständige Wechsel auf die Datenübertragung per WLAN angekündigt. Das soll einfacher, günstiger und komfortabler sein. Eine der „sinnvollen“ Ausnahmen bleibt „Con@ctivity 2.0“.

Im Sommer 2015 präsentierte Dr. Ingo Kaiser, Leiter Innovationspotenziale im Miele-Werk Electronic (Foto), das erste WLAN-fähige Gerät von Miele: die „EditionConn@ct“-Waschmaschine. Nach der Wäschepflege folgen nun Geschirrspülmaschinen mit WLAN-Modul. Foto: Biermann

„Die auf ZigBee basierende Datenübertragung wird bei Miele-Hausgeräten in absehbarer Zeit auslaufen, bzw. nur noch für Produkte genutzt, bei denen die Datenübermittlung mit diesem Funkstandard Vorteile hat“, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Zu den Ausnahmen zählt zum Beispiel die Anwendung „Con@ctivity 2.0“, bei der Kochfeld und Dunstabzug miteinander kommunizieren, damit sich die Leistung der Haube automatisch auf das Geschehen auf dem Kochfeld einstellt.

Erste Geräte mit WLAN
Erste Geräte mit WLAN-Modul bringt Miele in diesem Frühjahr auf den Markt. Dazu zählen Produkte der Wäschepflege sowie Geschirrspüler. Eine „Edition@Conn@ct“-Waschmaschine wurde bereits auf der IFA 2015 gezeigt, die Geschirrspüler werden morgen (Mittwoch, 9. März 2016) der Fachpresse vorgestellt. Die Ausstattung mit WLAN ermöglicht bei diesen Geräten beispielsweise die Online-Nachbestellung von Verbrauchsmitteln über die Anwendung „ShopConn@ct“. Laut Unternehmen werden weitere mit WLAN ausgestattete Geräte folgen.

Lösungen für bestehende ZigBee-Kunden
Für Miele-Kunden, die bisher ZigBee-Kommunikationsmodule nutzen, wird es eine sogenannte Integrationslösung geben. Diese ermögliche einen „Mischbetrieb“. Konkretes Beispiel: Miele-Kunden, die Einbaugeräte mit ZigBee-Kommunikationsmodul und Gateway verwenden, können die neu präsentierten WLAN-Geräte in das bestehende System einbinden, sodass beispielsweise die Restlaufzeiten dieser Geräte über die Anwendung „SuperVision“ im Backofendisplay angezeigt werden. Auch werden aktuelle, vernetzungsfähige Einbaugeräte der „Generation 6000“ zukünftig über WLAN vernetzt werden können. „Hierfür ist lediglich das ZigBee-Funkmodul gegen ein WLAN-Funkmodul auszutauschen“, erläutert ein Unternehmenssprecher.

Günstiger und einfacher
„Einfacher, günstiger und komfortabler“ gibt das Unternehmen als Gründe für die Umstellung auf WLAN an. Unter anderem entfällt das zusätzliche externe Kommunikationsmodul. Dazu Miele in einer Stellungnahmen: „Miele@home basiert auf dem weltweiten IP-Standard, der mit unterschiedlichen Systemen kompatibel ist und u.a. auch die Einbindung in Bussysteme ermöglicht. In den kommenden Jahren werden immer mehr Miele-Geräte ab Werk bereits mit WLAN ausgestattet sein, sodass weder externe Kommunikationsmodule noch Gateways erforderlich sein werden. Vernetzungslösungen für Hausgeräte werden so einfacher, günstiger und letztlich auch für Kunden attraktiver.“

www.miele.de