09.12.2008

Die magische Drei. Das Küchenstudio Erwin Bucher im Südwesten Deutschlands ist eine optimale Synthese aus Architektur und Konzept. Steter Input: Ideen, Kreativität, Weitblick.

Exakt dem Konzept angepasst: Das Küchenstudio Erwin Bucher besteht aus drei miteinander verbundenen Pavillons – und hinter den vollverglasten Schaufenstern sind pro Gebäudeteil Küchen der drei Hauptmarken aufgebaut.

Mit annähernd 8300 Einwohnern ist Efringen-Kirchen im Regierungsbezirk Freiburg nicht gerade der Riese unter Baden-Württembergs Gemeinden. Umso mehr verblüfft im ersten Moment der Anblick des Küchenstudios Erwin Bucher „Regio Küche + Bad“: Es ist groß. Sehr groß. Ein langgestrecktes, modernes Gebäude, die Schaufenster auf der Eingangsseite vollflächig verglast, diese Linie durch runde Vorwölbungen dreifach gegliedert. Eine tolle Architektur. Doch ein solcher Gigant im ländlichen Raum? Wo es zumal vor Ort weitere Küchen-Anbieter gibt? Auch mit dem Wissen, dass Einzugsgebiete von Einrichtungsanbietern gleich welcher Sparte über den Firmensitz hinausreichen, verursacht die Frage nach der Kundenfrequenz in dem mittelständischen Familienbetrieb leichtes Grübeln.
„Wir liefern auch in die gesamte Schweiz, und aus dem Elsass reisen ebenfalls viele Kunden an“, beendet Sabine Bucher, Tochter des Firmengründers, spekulative Gedanken: Efringen-Kirchen ist die westlichste Gemeinde Baden-Württembergs und liegt im Dreiländereck Deutschland-Schweiz-Frankreich. Sowohl Basel als auch das Elsass sind lediglich einen „Katzensprung“ entfernt. Und diese geringe Distanz wird von den Bewohnern der Anrainerstaaten gerne unter anderem auch zum Küchenkauf genutzt. Trotzdem: Kurze Wegstrecken garantieren noch lange nicht die zufriedene (Stamm-)Kundschaft.
Kontinuität hat Tradition
„Es gibt Kunden, die schon die dritte oder vierte Küche von uns planen und ausführen ließen.“ Die überaus starke Kundenbindung erklärt sich unter anderem aus der Berufslaufbahn Erwin Buchers, der zusammen mit seiner Tochter Sabine und seinem Sohn Matthias die Geschäfte der Firma führt: Er begann 1955 seine Lehre als Einzelhandelskaufmann in einem Elektrofachgeschäft, das während seiner Arbeitsjahre dort mit den Marken Poggenpohl und Alno in den Küchenhandel einstieg. Nach 29 Jahren wechselte er den Betrieb und übernahm von 1984 bis 1992 die Leitung einer Küchenabteilung – angeboten wurden Poggenpohl, Miele und Siemens – und machte sich schließlich 1992 mit einem Küchenstudio selbstständig.
Tochter (seit 1994) und Sohn (seit 1993) komplettieren das umfängliche Know-how des Geschäftsleitungs-Dreier-Gespanns hervorragend: Sabine Bucher war als Chefarztsekretärin tätig, erledigt daher alle Verwaltungs- und Organisationsaufgaben der Firma aus dem Effeff und ist zuständig für Veranstaltungen jedweder Art, die das Küchenstudio seinen Kunden anbietet. Matthias Bucher arbeitet in Planung, Beratung und Verkauf und bringt als gelernter Maschinenbauer seine technischen Kenntnisse in das Unternehmen ein. Nicht ausschließlich in Sachen Küche. Seine Handschrift ist auch in der Architektur des heutigen Firmensitzes verewigt, der nach einjähriger Bauzeit 1998 eingeweiht wurde. 

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Umfassende Konzeptstärke
Der zehn Jahre alte Bau glänzt durch eine Architektur, als wäre er erst gestern fertiggestellt worden. Und der äußere Eindruck trägt sich ins Innere fort: „Wir wollten keine eintönige Halle bauen, sondern eine ansprechende Ausstellung gestalten. Wichtig waren uns große Schaufenster. Vor allem aber haben wir uns überlegt, wie wir eigentlich unsere Ausstellungsküchen planen wollen; eine Gliederung Koje neben Koje kam nicht infrage. Aus diesen Überlegungen heraus entstand die Idee zu den auf der Grundfläche ineinanderfließenden drei Pavillons. Sie münden an der Decke jeweils in einer kreisrund zur Mitte zulaufenden Überdachung, und nach außen sind sie an den runden Glasfassaden sichtbar. Mit den Pavillons haben wir die Standorte für unsere drei hauptsächlichen Küchenmarken definiert.“ Links Poggen­pohl, in der Mitte Valcucine, rechts Miele Warendorf. Im Untergeschoss stehen zusätzlich Häcker-Küchen, hier werden zudem Gestaltungsmöglichkeiten für das Bad präsentiert.
Die Innenarchitektur der insgesamt 1200 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche ist geprägt vom einheitlich hellen, graubläulich dessinierten Fliesenbelag, von farblich angeglichenen Stützsäulen und zahlreichen Stahlträgern an der Decke im Erdgeschoss. Mit ihnen kommt Matthias Buchers technisches Know-how ins Spiel: Es mussten Aufhängevorrichtungen für Inselhauben und Leuchten geschaffen werden, und er kam auf die Idee, hierfür Bohrungen in den Stahlträgern vorzusehen. Dazu musste das Gestaltungskonzept, das natürlich auch flexibel und variabel bleiben sollte, bis hin zur Ausstellungsbeleuchtung bereits vor dem Bau detailliert ausgearbeitet sein, und hierzu wiederum war eine gute Portion Weitblick in die Zukunft notwendig.
Immer ein Stück voraus
Vor mehr als zwölf Jahren, als die Buchers anfingen, über ihren Neubau nachzudenken, wurden noch weitaus mehr „Wohnküchen“ als „offene Küchen“ realisiert. Es war nicht zwingend voraussehbar, dass ein Großteil heutiger Neubauten mit einer offen geplanten Innenarchitektur aufwartet. „Wir wollen unseren Kunden möglichst viele Lösungen und Ideen zeigen“, so der konzeptionelle Anspruch im Hause Bucher. Die Entwicklung hin zur Integration der Küche in Wohnlandschaften floss zu diesem frühen Zeitpunkt schon in die Neubau-Architektur ein. Die entsprechenden Gestaltungslösungen können gezeigt werden und werden gezeigt, darunter viele Beispiele für Inselküchen.
Dieses vorausschauende Gespür für Trends und für die Bedürfnisse der Kunden sowie die Kreativität, um die daraus resultierenden Ideen profund umzusetzen, dokumentiert sich in vielfältigen Entscheidungen:
l Gefragt sind hochwertige Küchen: Die Firma hat sich für Möbel-Marken entschieden, die im Kundenbewusstsein für Qualität stehen. Hausgeräte liefern Gaggenau, Miele, Siemens, Liebherr und Gutmann. Spülzentren werden mit Blanco, Franke, Franke-Eisinger sowie den Armaturen von Dornbracht und KWC geplant.
l Die Kunden interessieren sich für zeitgemäße Küchenkultur: Überall in der Ausstellung sind attraktive Essplatzlösungen von der Imbiss-Theke bis zum frei stehenden Esstisch mit komfortablen Stühlen integriert. Auch sie geben überzeugende Beispiele für Gestaltungslösungen im Zuhause – inklusive Leuchten wie von Ingo Maurer und Gemälden des Lörracher Künstlers Bruno Haas. 
– Das Interesse an Hausgeräte-Technik zeigt steigende Tendenz: Jeweils zwei Küchen pro Pavillon sowie zwei Küchen im Untergeschoss sind funktionstüchtig angeschlossen. Diese Präsentation mit acht Funktionsküchen vermittelt nicht nur das technische Wissen besser als theoretische Erläuterungen, sondern auch den Koch-Spaß und -Erfolg mit neuer Technik: Die Funktionsküchen sind Schauplatz von Events, darunter zum Beispiel die Qualifikation der Baden-Württemberger zum Siemens ­Cooking Cup 2007.
– „Renovierung ist ein Steckenpferd von uns“: Im In- und Ausland übernimmt die Firma das gesamte Management über das jeweilige Renovierungs-Vorhaben. Darunter ein starkes Thema: Die Raumvergrößerung für den Trend offene Küche.
– Kunden-Service wird in der Firmenphilosophie der fachlichen Kompetenz gleichgesetzt: Im Untergeschoss wurde ein richtig schönes Spielzimmer für Kinder eingerichtet. Die Kundentoilette für die Damen verfügt über einen großen Wickeltisch. Es gibt eine bequeme Polsterecke zum Ausruhen im mittleren Teil der Ausstellung. Zu den Geschäftsräumen zählt ein Archiv mit regalweise gestapelten Katalogen und Prospekten, die den Kunden bei Interesse überreicht werden. Über den Glasfronten des Gebäudes wurde bewusst ein Dachüberstand eingeplant, damit Kunden auf Schaufensterbummel auch bei Regen im Trockenen stehen ...
Kontakte werden gepflegt
Inklusive Geschäftsleitung arbeiten im Unternehmen zwölf langjährige Mitarbeiter. Sie alle sind ausgebildete Fachkräfte. Und „jeder unserer Mitarbeiter“, betont Sabine Bucher, „kennt jeden Kunden“ – es ist sichergestellt, dass Kundenanfragen jederzeit beantwortet werden können. Darin, so ihre Schlussfolgerung, liegt ebenfalls ein Grund für die Weiterempfehlungen, auf denen die gute Auslastung beruht.
Die Kontaktpflege nimmt generell im Bucher-Trio samt Mitarbeitern einen hohen Stellenwert ein. So wurden früher Dampfgar-Abende veranstaltet, bei denen die Gäste nicht selbst kochten. Viele Informationen, die vermittelt werden sollten, gingen verloren. Konsequent wurde neu konzeptioniert: An drei bis vier Samstagen jährlich veranstaltet das Team nun Workshops, zu denen die Gäste persönlich eingeladen werden. Darunter besitzen viele schon längst ihre neue oder bereits renovierte Küche – zufriedene Kunden, die weiterhin in das Geschäftsleben einbezogen werden. Dazu das Fazit von Sabine Bucher: „In heutiger Zeit kommt es mehr denn je auf Kontaktpflege an. Wir haben zum Beispiel Kunden, die einfach mal auf einen Kaffee vorbeischauen. Dafür sind wir gerne da. Denn auch Geschäfte funktionieren von Mensch zu Mensch, vom ersten Kontakt an.“ (hb)
http://www.regio-kueche-bad.de

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