27.07.2017

Stauraumlösungen für die Zukunft

Wie sehen zukünftige Stauraumlösungen aus? Dieser Frage stellten sich ein Team von REHAU und die Studierenden der Fachschule für Produktdesign in Selb in einem gemeinsamen Projekt.

Die Entwürfe werden diskutiert. Foto: Rehau

Die Studierenden und präsentieren ihre Projektarbeiten zum Thema „Stauraum der Zukunft“. Foto: Rehau

Während Stauraum im privaten Bereich wegen abnehmender Wohnflächen an Bedeutung gewinnt, verliert er bei professionellen Anwendungen aufgrund der Digitalisierung an Boden. Vor diesem Hintergrund ist Rehau ständig auf der Suche nach neuen Lösungen, die einen Mehrwert zum heutigen Stand der Technik bieten. Unterstützung holte sich das Unternehmen von 22 angehenden Jungdesignern. Die Entwürfe, die während des dreimonatigen Projekts entstanden, wurden nun vorgestellt.

„Stauraum neu denken“
Im Februar fiel der Startschuss: 22 Schülern der Staatlichen Fachschule für Produktdesign in Selb wurde bei der Kick-Off-Veranstaltung ihre Aufgabenstellung für die folgenden drei Monate präsentiert. Unter dem Projekttitel „Entwicklung alternativer Schrankfronten“ sollten die angehenden Produktdesigner innovative Lösungen entwickeln. „Es geht uns darum, den Stauraum neu zu denken“, sagt Thorsten Zwenzner, Leiter Produktmanagement Office Furniture Systems bei Rehau. Mit drei weiteren Kollegen aus dem Produktmanagement und der Technik betreute Thorsten Zwenzner das Projekt. „Ziel der Entwürfe sollte es sein, einen Mehrwert zum heutigen Stand der Technik zu entwickeln – und zwar preislich, funktional und optisch.“

Entwürfe im Realitätscheck
Damit die Entwürfe dem Realitätscheck standhalten können, erhielten die Schüler im Rahmen des Kick-Offs einen umfassenden Einblick in die Büro- und Wohnmöbelwelt und deren einschlägige Normen und Vorschriften. Auf diese Einweisung folgte eine Recherche- und Entwicklungsphase, in der die Schüler sowohl die Entwicklungen der Wettbewerber als auch themenfremde Bereiche wie die Pflanzenwelt nutzten, um erste Ideen zu entwickeln. Anfang Juni war es schließlich soweit: Jeder der 22 Schüler hatte in der Abschlusspräsentation fünf Minuten Zeit, um seine Idee vorzustellen und die Verantwortlichen von Rehau mithilfe von Skizzen und Modellen von seinem Entwurf zu überzeugen. „Die Bandbreite und Erfindungsgabe hat uns überrascht“, sagt Thorsten Zwenzner. „Von innovativen Faltungen, die für schöne Lichtspiele sorgten, bis hin zu optisch ansprechenden Schiebelösungen waren sehr viele spannende Entwürfe dabei.“

Lerneffekt durch Praxisbezug
„Libris“, der Entwurf von Janet Schulz, setzt zum Beispiel auf eine Push-to-open-Funktion. Mit ihr verschwindet ein Teilbereich des Verschlusses im Schrank und legt den Inhalt in einer fließenden Bewegung offen. Der eingeklappte Bereich erinnert optisch an einen Buchrücken – was die Namensgebung inspiriert hat.
Die Idee von Kilian Frank setzt hingegen auf Leichtigkeit: Durch eine neu entwickelte Falttechnik entsteht im geschlossenen Zustand eine plane Oberfläche; im geöffneten Zustand zeigt „Papillon“ eine leichte Transparenz, die für ein spannendes Lichtspiel sorgt. Auf seine Falttechnik kam Kilian Frank „durch Ausprobieren“ – für ihn ist das Projekt deswegen spannend, weil „wir mit einem Unternehmen zusammenarbeiten konnten und so einen Einblick in die Praxis hatten“. Diesen Eindruck bestätigt der Fachoberlehrer Bernd Rössler, der das Projekt für die Fachschule leitete: „Für ein erfolgreiches Produkt müssen Design, Technik und Vertrieb ineinandergreifen“, sagt er. „Für die Schüler ist es wichtig zu erkennen, dass bis zum fertigen Produkt viele einzelne Schritte vergehen. So etwas lässt sich am besten anhand eines Praxisprojektes erkennen.“

Bis zum marktreifen Produkt
Doch auch Rehau profitiert von dem Fachschulprojekt. Neben der Inspiration durch den Blick-winkel der Schüler besteht die Möglichkeit, dass einer der Entwürfe zum Produkt wird. Während das Projekt für die Schüler vorerst abgeschlossen ist, wird bei Rehau intern diskutiert, welche Idee man weiterentwickeln könnte. Dass aus einem Fachschulprojekt marktreife Produkte entstehen können, zeigen die vorangegangenen Kooperationen mit der Fachschule Selb. Dieses Projekt ist mittlerweile das dritte zwischen dem Systems-Team von Rehau und der Schule. 2012 entstand durch ein solches Projekt die Designlösung für das scheinbar unsichtbare Wandanschlussprofil „Rauwalon perfect-line“. „Das Gute an einer solchen Kooperation ist, dass alle Beteiligten miteinander und voneinander lernen können“, sagt Thomas Zwenzner. „Und wenn am Ende eine neue Produktentwicklung für Rehau steht, ist das umso besser.“ Übrigens: Sollte man sich bei Rehau für einen Entwurf entscheiden, werden die Schüler wieder mit einbezogen. Mehr Praxisbezug beim Lernen ist wohl kaum möglich.

www.rehau.com