02.09.2020

Schüller.C im Rausch der Farben

Farben spielen in der Produktentwicklung von Schüller schon immer eine wichtige Rolle. Das neue Colour Concept des fränkischen Küchenherstellers ist in enger Zusammenarbeit mit Produktdesignerin Mai Mergili entstanden. Diese steht im internen Interview Frage und Antwort.

Produktdesignerin Mai Mergili war federführend bei der Entwicklung des neuen Colour Concepts von Schüller beteiligt. Foto: Schüller.

Aus der neuen Schüller.C Collection: „Biella“ in Zartrosé. Foto: Schüller

Das neue Colour Concept von Schüller.C soll dazu einladen, der Einrichtung mit Farbe eine individuelle Note zu verleihen – und zeitgleich Atmosphäre in den Lebensraum Küche zu bringen. In diesem Interview verrät die Mai Mergili, warum Farben so wichtig sind, wie das Thema bei Schüller neu interpretiert wurde und wie Farbe bei der Planung eingesetzt werden kann.

Warum sind Farben so wichtig fürs Leben?
Mai Mergili: Farben haben einen extremen Einfluss auf den Menschen, auf unsere Energie, unsere Stimmung und unser Wohlbefinden – oft auch unterbewusst. Unsere neuen Töne aus dem Rotspektrum Zartrosé (mein persönlicher Favorit!), Herbst- oder Indischrot wirken zum Beispiel belebend und anregend. Je nach Schwarzanteil sind sie entweder pudrig-leicht oder haben richtig Power ‒ perfekt, um Akzente zu setzen. Ruhig und natürlich sind dagegen die Töne der braunen Farbreihe, vor allem der hellste Ton, unser cremiges Muschelweiß. Es ist neutral, warm und harmonisch und eignet sich auch gut zum Kombinieren.

Wie wird das Thema bei Schüller umgesetzt?
Das Thema Farbe und Lacke war bei Schüller in der Produktentwicklung schon immer wichtig – das kommt in der ständig wachsenden Palette unseres Colour Concepts zum Ausdruck. Hierunter verstehen wir eine harmonische Zusammenstellung von wunderbar aufeinander abgestimmten Tönen, die in verschiedenen Lackqualitäten erhältlich sind, zum Beispiel als Satin-, Samtmatt- oder Seidenglanzlack.

Dieses Jahr haben Sie das bestehende Colour Concept ziemlich umfangreich überarbeitet – wie kam es dazu?
Farben spielen überall eine wichtige Rolle: in der Mode, im Bereich Automobil und natürlich auch beim Thema Einrichtung und Interior. Aber natürlich verändern sie im Laufe der Zeit ihre Bedeutung ‒ bestimmte Töne verlieren an Beliebtheit, wieder andere rücken in den Vordergrund. Mit unserem neuen Colour Concept wollten wir die verschiedenen Farben in eine Beziehung zueinander setzen und gleichzeitig aktuelle Farbtrends aufgreifen. Dafür haben wir uns dem Thema fundiert, umfassend und mit viel Herzblut gewidmet.

Was war Ihnen bei der Entwicklung des neuen Colour Concepts wichtig?
Es ist eine Neuordnung und logische Weiterentwicklung unserer bisherigen Farbpalette. Wichtig war uns, dass es eine ausgewogene Mischung aus zeitlosen Tönen und markanteren Trendnuancen bietet – so ist für jeden etwas dabei. Zudem sollten alle Farben frei kombinierbar sein und viel Platz für Persönlichkeit bieten. Nicht zuletzt war es uns wichtig, dass die Töne die Liebe zum Detail und Qualität, die typisch für Schüller ist, widerspiegeln und natürlich als Küchenfront gut funktionieren.
Mit diesen Herausforderungen im Hinterkopf haben wir für die aktuelle Collection einen harmonischen Farbkreis geschaffen, der sich logisch aufbaut. Er besteht aus 27 fein abgestuften Nuancen, die in sechs unterschiedlichen Farbreihen angeordnet sind. Es gibt zum Beispiel eine umfangreiche Graureihe, aber auch unterschiedliche Abstufungen der Grundfarben Gelb, Rot und Blau, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das Tolle ist: Auch wenn man unterschiedliche Nuancen kombiniert, bleibt ein harmonisches Gesamtbild erhalten.

Wenn es um die Küchengestaltung geht, gehen viele Menschen auf Nummer sicher und wählen eher „neutrale“ oder „zeitlose“ Farben. Wie wird das Thema Farbe bei Ihnen angenommen?
Das ist richtig, neutrale Töne aus dem Weiß- und Cremespektrum spielen in der Küche nach wie vor eine wichtige Rolle. Nichtsdestotrotz stellen wir fest, dass dunklere, farbigere Küchen immer beliebter werden. Das hängt damit zusammen, dass die Küche immer mehr zum Mittelpunkt des Lebens wird. Hierbei muss „Farbe“ aber nicht automatisch bunt, auffällig und exzentrisch bedeuten. Das zeigt sich daran, dass momentan Nuancen aus dem Grau- und Schwarzspektrum stark nachgefragt werden, zum Beispiel helles Kristallgrau oder Onyxschwarz.

Haben Sie Tipps für uns, wie das Thema Farbe in der Küche eingesetzt werden kann?
Das Wichtigste vorweg: Der Einsatz von Farbe in der Küche erfordert Mut, aber es macht Spaß, mit Farbe zu gestalten und der Einrichtung auf diese Weise eine persönliche Note zu verleihen ‒ manchmal muss man sich einfach trauen, vom Altbekannten abzuweichen!
Bei der Planung sollte man sich zunächst fragen: „welchen Stil, welche Stimmung möchte ich gerne in der Küche erzeugen?“ Gefällt mir eine dunkle, elegante Atmosphäre, bevorzuge ich eine warme, lebendige Einrichtung oder soll es lieber natürlich und erfrischend sein?
Es muss nicht immer ein farbiger Komplettlook her – manchmal genügt es, gezielt farbige Kontraste zu erzeugen. Wählt man zum Beispiel die Front in einer neutralen Farbe wie Schwarz oder Grau und kombiniert damit eine Kücheninsel in Knallfarbe, zum Beispiel Gelb, dann ist dies garantiert ein Highlight. Oder man setzt Farbe im Oberschrankbereich und bei Wandborden ein – der Fantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt.

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