08.05.2023

Leidenschaft für die gute Tasse Kaffee

Kaffee ist längst zu einem Lifestyle-Produkt aufgestiegen. Ihn zuzubereiten, ist eine Wissenschaft. Eine, der sich Miele vor 25 Jahren annahm. Damals stellte der Gerätehersteller aus Gütersloh den weltweit ersten Einbau-Kaffeevollautomaten vor.

Torsten Clausen ist seit 2001 für die Kaffee-Sparte bei Miele zuständig. Der Projektleiter hat in den vergangenen 22 Jahren alle Entwicklungsstufen der Einbau- und Standgeräte eng begleitet. Foto: Plaßhenrich

Rollt frisch vom Band: Die Privatrösterei ­Vollmer stellt für Miele vier exklusive Kaffeemischungen her. Foto: Plaßhenrich

Als Miele 1998 diesen ersten Einbau-Kaffeevollautomaten auf den Markt brachte, hatte das Unternehmen fortan eine neue Gerätekategorie im Portfolio. „Knapp 18 Jahren gab es keinen Wettbewerber für die Einbaugeräte“, berichtet ­Torsten Clausen, seit 2001 Produktmanager Kaffeezubereitung der ­Miele Vertriebsgesellschaft Deutschland. Das hing unter anderem mit einem Patent zusammen, dass das ostwestfälische Unternehmen hielt. Erst als das auslief, zogen andere Hersteller nach.
In den vergangenen 25 Jahren entwickelte sich die Einbau-Kaffeevollautomat stetig weiter. Die ­„Generation 5000“ aus dem Jahr 2007 ermöglichte erstmals ­Cappuccino und Latte ­Macchiato mit einem Tasten­druck. Inzwischen hat ­Miele die fünfte Generation der Einbaugeräte vorgestellt. „Wir haben riesige technische Fortschritte gemacht“, sagt Clausen. Die Geräte seien inzwischen smart, lassen sich per App steuern, entkalken und reinigen sich selbst.

Anforderungsprofil für Händler
In Deutschland verkauft Miele etwa 7500 Einbaugeräte im Jahr. Ein Großteil davon wird über den Küchen­fach­handel vertrieben. Dagegen ist der Markt für Standgeräte um ein Vielfaches höher: Davon gehen in Deutschland herstellerübergreifend jedes Jahr anderthalb Millionen über die Ladentheke, weiß Clausen zu berichten. Nur einen geringen Prozentsatz davon verkaufen die Küchenspezialisten. Möglich sei das aber schon mit den ­Miele Geräten. „Wir haben ein bestimmtes Anforderungsprofil an die Händler, die Standgeräte mit anbieten möchten“, sagt Clausen. Zum Beispiel müssen gewisse Geräte im Küchenstudio ausgestellt werden.

Selbstständige Entkalkung
Mit dem „CM5“ präsentiert Miele 2010 seine ersten Stand-Kaffeevollautomaten. Die Technik entspricht der der Einbaugeräte. Der Unterschied: Die Geräte passen auf die Arbeitsplatte und müssen nicht wie die Einbaugeräte im Küchenumfeld geplant werden. Hier hatten andere Unternehmen einen Vorsprung, den Miele bei den Einbaugeräten hatte.
Bis heute ist der „CM5“ der Einstieg bei Standgeräten. Daneben bietet der Hersteller noch das Folgegerät „CM6“ seit dem Jahr 2013 an, für das für jedes Getränk bis zu vier individuelle Profile gespeichert werden können. Die Parameter sind Vorbrühen, Mahlmenge, Temperatur und Ausgabe-
menge.
Mit dem „CM7 CoffeeSelect“ lassen sich seit 2018 drei Bohnensorten mit dem Mahlwerk verbinden. Zudem sei der „CM7“ der weltweit einzige Kaffeevollautomat mit selbstständiger Entkalkung. Zuletzt kam der „CM6 ­MilkPerfection“ 2020 auf dem Markt, der Dank zweifacher Dampfzugabe, dem sogenannten Doppelventuri-Verfahren, heißen und feinporigen Milchschaum herstellen kann. Dass dieses Gerät per App gesteuert werden kann, ist inzwischen selbstverständlich.

Besondere Marketingmaßnahmen
Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums gibt es eine Reihe von Marketingmaßnahmen. Miele schenkt dem Endkunden beim Erwerb eines Einstiegsgeräts einen Milchbehälter, beim „CM6“ gibt es ein Pflegeset dazu und bei dem Topgerät Kaffee und eine Kaffeekanne geschenkt. Für den Handel bietet das Unternehmen neue Promotion-Material wie Aufsteller.

Astrid Plaßhenrich


Boomender Markt
Die Pandemie begann, die Cafés schlossen, und Homeoffice ist seitdem Normalität. Diese Faktoren kurbelten den Umsatz an Kaffeevollautomaten in Deutschland deutlich an: 2019 besaßen 17,9 Prozent der deutschen Haushalte eines dieser Geräte, Ende 2022 waren es nach Angaben der Online-Plattform Statista 24,2 Prozent.


Exklusive Mischungen
Seit 2016 kooperiert Miele mit der Privatrösterei Vollmer im münsterländischen Alten­berge. Die stellt seitdem exklusiv für den Güters­loher Gerätehersteller die Kaffee­mischung „Black Edition“ her. Die besteht zu 100 Prozent aus Arabica, wird handgepflückt und zudem Bio sowie fair gehandelt. Die inhabergeführte Rösterei setzt auf nachhaltig angebaute Kaffeesorten. Die erste ­Mischung hieß „Black Edition No. 1“. Inzwischen gibt es vier Sorten. Die „Black Edition – One for all“, mit der Espresso, Kaffee sowie Kaffeespezialitäten mit Milch zubereitet werden kann. Die „Black Edition Espresso“ hat schokoladige und würzige Geschmackssorten. „Black ­Edition Café Crema“ hat nach Herstellerangaben eine blumige Fruchtigkeit und „Black ­Edition – DECAF“ ist der Allrounder ohne Coffein.