02.09.2009

Kaffeevollautomaten. Die Trends sind schnell genannt: immer edler, immer automatischer, immer leiser. Manche Geräte achten dabei sogar auf Energieeffizienz.

Es gibt Formulierungen, die sind einfach nicht klein zu kriegen. Der "Kaffeegenuss auf Knopfdruck" ist ein Bespiel dafür. Die Aussage wirkt etwas abgegriffen und allzu werblich-verallgemeinernd - und trifft den Nagel dennoch auf den Kopf. Denn Gerätetrend Nr. 1 im Segment der Kaffeevollautomaten ist höchster Komfort durch automatische Abläufe. Auf einen Knopfdruck (!) hin produzieren viele Geräte inzwischen komplizierte Spezialitäten, wie es sie bis vor Kurzem ausschließlich beim spezialisierten Genuss-Italiener an der Ecke gab. Capuccino, Milchkaffee und Espresso, aber auch geschichteter Latte ­macchiato und ­Lungo - alles mit besonders feinporigem Milchschaum garniert. Dieser Komfort ist längst nicht mehr den in Preis und Leistung hochwertigen Spitzengeräten vorbehalten. Selbst Pad-Maschinen, die in ihren Anfangstagen häufig daran krankten, dass das Brühwasser nicht zufriedenstellend auf Temperatur kam, bzw. dass die Temperatur allzu schnell absackte, bieten inzwischen eine kaum für möglich gehaltene Bandbreite der Möglichkeiten. Und das mit vergleichsweise respektablen Produktergebnissen.
Zur All-inclusive-Komfortausstattung gehören neben der Vielfalt der zu fabrizierenden Kaffeespezialitäten Funktionen wie die vollautomatische Reinigung, speziell der für das Aufschäumen der Milch zuständigen Technik, abnehmbare Milchbehälter sowie in der Höhe verstellbare Ausläufe für Tassen und Gläser jeder Art.

Kapsel oder Bohne
Bei der Art der Zubereitung haben sich die Geräte mit Kegelmahlwerk mengenmäßig durchgesetzt. Gefolgt von den auf Portionen setzenden Maschinen, seien es Nespresso-Kapseln oder Pads. Der Vorteil bei den Portionen: Von Tasse zu Tasse lassen sich andere Kaffeesorten ausprobieren. Von rabenschwarz bis herzschonend-entkoffeiniert ist alles nacheinander möglich, ohne die Maschine erst aufwendig reinigen zu müssen. Die Portionsmaschinen eigenen sich insbesondere für seltenen bis mäßigen Konsum, denn bei einem eher geringen Tassenbezug sind die Bohnen im Vollautomat zu lange der Luft ausgesetzt, bevor sie verarbeitet werden. Darunter leidet das Aroma und der Kaffee verliert an Geschmack.
Allerdings variieren die Kosen pro Portion erheblich. Statistiken zufolge schlägt ein Kapselkaffee mit rund 30 Cent pro Tasse zu Buche, bei der frisch gemahlenen Variante sind es durchschnittlich 8 Cent pro Tasse. Zu beachten bei dieser Rechnung ist jedoch, dass die Anschaffungskosten der Portionsmaschinen deutlich unter denen der Vollautomaten mit Mahlwerk liegen. Und auch bei Reinigung und Pflege verlangen die mahlenden Geräte mehr Aufmerksamkeit, müssen sie doch ständig mit den Überresten öliger Kaffeebohnen fertig werden. Eine nicht unproblematische Herausforderung für die Technik. Deshalb ist auch die Frage nach Garantiezeiten und Abwicklung des Kundendienstes ein wichtiges Kriterium für die Maschinenauswahl. Denn das haben die Gerätehersteller trotz aller anerkennenswerten Bemühungen noch nicht realisieren können: die Beseitigung etwaiger technischer Defekte auf Knopfdruck.
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