18.07.2022

Blum schließt das Wirtschaftsjahr 2021/22 per Stichtag 30. Juni 2022 mit einer Umsatzsteigerung von 11,2 % ab. Das entspricht einem Umsatzzuwachs von 266 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Aktuell sei die globale Nachfrage nach Küchen und Möbeln weiterhin auf einem hohen Niveau. Trotz der wirtschaftlich angespannten Situation.

Philipp Blum, Geschäftsführer: „Wertschätzung fürs eigene Heim ist ein langanhaltender Trend.“ Foto: Blum

Martin Blum, Geschäftsführer: „Die wichtigste Investition ist jene in die Belegschaft.“ Foto: Blum

Die Kennzahlen der Blum-Gruppe für das Wirtschaftsjahr 2021/22. Der Umsatz ist gerundet auf 2,644 Mrd. Euro gestiegen. Foto: Blum

Allerdings ist das Umsatzplus von 11,2% nicht allein auf einen Mengenzuwachs zurückzuführen, sondern auch auf Preisanpassungen, die Blum in den vergangenen 12 Monate vornehmen musste. Wie sehr diese Anpassungen den genannten Umsatz beeinflussen, differenzierte das Unternehmen nicht. Als Fazit sagte Geschäftsführer Philipp Blum: „Im vergangenen Jahr waren Widerstandsfähigkeit ebenso gefragt wie Flexibilität und kreative Lösungen. Umso erfreulicher sind die positiven Wirtschaftskennzahlen.“

Alle Märkte positiv
In Westeuropa ist die Umsatzsteigerung laut Blum „neuerlich groß ausgefallen“, insbesondere in Italien, Deutschland und UK, während in Osteuropa die politischen Entwicklungen dämpfend auf die Märkte gewirkt haben. „Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine bringt den Menschen dort unsägliches Leid und macht uns seit Februar fassungslos. Dieser Krieg mitten in Europa erschüttert den inneren Frieden und die Stabilität in seinen Grundfesten. Auch wenn es unseren Kolleginnen und Kollegen der ukrainischen Niederlassung den Umständen entsprechend gut geht, sind wir dennoch in ständiger Sorge“, berichtet Philipp Blum. Der Lockdown in Shanghai und anderen chinesischen Städten im Frühjahr 2022 habe das Wachstum in China gebremst: „Unsere dortigen Kunden hat das beträchtlich getroffen. Trotzdem hat sich der Absatzmarkt in Asien in Summe gut entwickelt“, erklärt Philipp Blum. Auch in Nord- und Südamerika liefen die Geschäfte zufriedenstellend. Die internationalen Transportwege haben das Unternehmen jedoch besonders in diesen Märkten vor Herausforderungen gestellt. Die Lieferketten seien weltweit immer noch angespannt.

Neues Werk in Shanghai
Grundsätzlich versucht sich Blum mit lokalen Fertigungen gegen massivere Probleme der Lieferketten zu wappnen. Sprich: Wo es der Bedarf der jeweiligen Märkte erlaubt, produziert der Beschlägespezialist vollstufig vor Ort. Neben den acht Werken in Vorarlberg unterhält Blum weitere Standorte in Amerika und Asien. Neu ans Netz gegangen ist im Frühjahr 2022 ein Werk in Shanghai. „Und das trotz Lockdown und Quarantäne“, zollte Geschäftsführer Martin Blum den dortigen Mitarbeitenden ein Sonderlob. China sei für Blum der Markt mit den größten Wachstumsquoten. Die neue Fertigung verfügt über eine Nutzfläche von 60.000 m2.
Ein Großteil der Gesamtinvestitionen (339 Mio. Euro) flossen im vergangenen Wirtschaftsjahr jedoch in die Stärkung des Hauptstandorts in Vorarlberg (224 Mio. Euro). Unter anderem in die Werke in Bregenz, Höchst und Gaißau. „Hier entwickeln wir Produkte und Fertigungsverfahren, hier entsteht der größte Teil unserer Wertschöpfung“, erläuterte Martin Blum. Eine der wichtigsten Investitionen sind für ihn indes jene in Fachkräfte. Das Unternehmen beschäftigt 9.422 Mitarbeitenden weltweit (davon rund 400 Lehrlinge). In der Heimatregion Vorarlberg sind es 6.981 Männer und Frauen.

Homing schafft Zuversicht
Mit der Auftragslage sei das Unternehmen derzeit zufrieden und bleibe auch für die weiteren Entwicklungen nach eigener Aussage verhalten optimistisch. Diese Zuversicht speise sich aus der „lang anhaltenden Wertschätzung“ der Konsumentinnen und Konsumenten fürs eigene Heim und den Wunsch, „in bleibende Werte zu investieren“. Philipp Blum: „Wir glauben, dass dies ein nachhaltiger Trend ist.“ Mit Sorge betrachtet das Unternehmen hingegen gerade die hohe Inflation und die laufenden Preissteigerungen im Alltag. „Die Menschen überlegen sich momentan genau, wofür sie ihr Geld ausgeben. Auch die fragile Situation der internationalen Lieferketten und Transportlogistik sowie die stark schwankenden Rohstoffpreise bleiben eine Herausforderung“, so Philipp Blum.

Einen ausführlichen Bericht über die Blum-Bilanzpressekonferenz lesen Sie in Ausgabe KÜCHENPLANER 7/8 2022. Die gedruckte Ausgabe erscheint am 4. August, das E-Paper einige Tage früher.

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