25.03.2024

Küchenmöbel verlieren im Export

Das Exportgeschäft der deutschen Möbelindustrie litt im vergangenen Jahr unter dem schwachen Konsumklima in vielen Absatzmärkten. Auch die Küchenmöbelhersteller mussten Einbußen hinnehmen.

Foto: VDM

Nach vorläufigen Erhebungen des Statistischen Bundesamtes sanken die Möbelausfuhren um 6 Prozent auf rund 8,4 Milliarden Euro. Die stärksten Rückgänge verzeichneten die Polstermöbelhersteller mit einem Minus von 10 Prozent, gefolgt von den Küchenmöbelherstellern und den Herstellern von Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbeln (jeweils minus 9,5 Prozent). „Unsere Hersteller bewegen sich auch international weiterhin in einem schwierigen Marktumfeld, das von der Kaufzurückhaltung der Verbraucher und dem stockenden Wohnungsneubau geprägt ist“, berichtet Jan Kurth, Hauptgeschäftsführer der Verbände der Deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK).

Blick auf die Märkte
In den meisten europäischen Ländern entwickelten sich die Umsätze der deutschen Möbelhersteller im vergangenen Jahr vor dem Hintergrund hoher Inflation, sinkender Kaufkraft und nachlassender Bautätigkeit rückläufig, wobei es hier noch zu Nachmeldungen im Rahmen der Außenhandelsstatistik kommen kann. Im wichtigsten Absatzmarkt Frankreich lagen die Möbelumsätze mit 1,3 Milliarden Euro um 4,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Während die zweitplatzierte Schweiz nur ein überschaubares Minus von 0,3 Prozent verzeichnete, mussten Österreich (minus 11,6 Prozent), die Niederlande (minus 7,4 Prozent), Großbritannien (minus 11,3 Prozent) und Belgien (minus 7,5 Prozent) deutliche Einbußen hinnehmen. Erfreulich ist der Anstieg der deutschen Möbelausfuhren nach Italien um 2,3 Prozent.

Minus im USA-Geschäft
Die außereuropäischen Exportmärkte entwickelten sich uneinheitlich. Die deutschen Möbelausfuhren in die USA, den wichtigsten außereuropäischen Absatzmarkt, gingen um 10,6 Prozent zurück. Auch nach China wurden weniger Möbel exportiert (minus 0,5 Prozent). Dagegen zog die Nachfrage am Persischen Golf kräftig an. So stiegen die Ausfuhren in die Vereinigten Arabischen Emirate um fast 96 Prozent. Die traditionelle Drehscheibe für den gesamten Nahen und Mittleren Osten wies damit die mit Abstand höchste Steigerungsrate unter den wichtigsten Auslandsmärkten der deutschen Möbelindustrie auf. Allerdings bewegen sich die Exporte mit 65 Mio. Euro noch auf niedrigem Niveau. Die Exporte nach Saudi-Arabien stiegen vor dem Hintergrund der politischen und wirtschaftlichen Öffnung des Landes um 2,6 Prozent.
Die Exportquote der Branche - also der Anteil der von den heimischen Möbelherstellern direkt ins Ausland gelieferten Waren am Gesamtumsatz der Branche - lag im vergangenen Jahr nahezu unverändert bei 33,4 Prozent.

18 Prozent weniger Importe
Die aktuelle Marktschwäche machte sich im vergangenen Jahr auch bei den Möbelimporten nach Deutschland deutlich bemerkbar. Laut amtlicher Statistik gingen die Einfuhren um knapp 18 Prozent auf rund 9 Milliarden Euro zurück. Wichtigstes Lieferland bleibt Polen - trotz eines Rückgangs der Lieferungen um 4 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro. Rund 32 Prozent aller nach Deutschland eingeführten Möbel stammen derzeit aus dem östlichen Nachbarland. Mit einem Minus von 31,5 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro brachen die Lieferungen aus dem zweitplatzierten China überdurchschnittlich stark ein. Auch aus Italien (minus 17,5 Prozent), der Türkei (minus 4 Prozent), Rumänien (minus 12 Prozent) und den Niederlanden (minus 24 Prozent) wurden weniger Möbel importiert.

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