19.07.2017

Blum-Umsatz steigt auf fast 1,8 Mrd. Euro

Die Blum-Gruppe konnte auch im Wirtschaftsjahr 2016/2017 an Umsatz zulegen. Der Beschlägespezialist steigerte die Erlöse um 8% auf jetzt 1,788 Mrd. Euro. Das Geschäftsjahr endete am 30. Juni.

Geschäftsführer Gerhard E. Blum. Foto: Biermann

Die Blum-Welt in aktuellen Zahlen. Foto: Blum

In Nachbarschaft zum bestehenden Werk 7 in Dornbirn entsteht ein neues Stanzwerk: das künftige Werk 8 von Blum ist mit 66 Mio. Euro die größte Einzelinvestition der Firmengeschichte. Foto: Blum

„Innovative Produkte, internationale Marktpräsenz sowie konsequente Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) und gut ausgebildete Mitarbeiter“ sind nach Ansicht des Unternehmens die Erfolgsgaranten für das kontinuierlich wachsende Geschäft. 48% des Umsatzes wurden im EU-Raum erwirtschaftet und 16% in den USA. 120 Märkte beliefert Blum heute weltweit und zählt damit zu den größten Exporteuren Österreichs. Dies brachte dem Unternehmen im Juni 2017 die Auszeichnung mit dem österreichischen Exportpreis, dem ‚Global Player Award‘.

Zuwächse in allen Marktregionen
Umsatzzuwächse gab es im Berichtszeitraum in allen Marktregionen. So verzeichneten z. B. in Westeuropa die meisten Märkte eine Steigerung. Einzig in Großbritannien musste Blum wegen der Abwertung des britischen Pfunds einen Umsatzrückgang hinnehmen. „Sehr erfreulich“ habe sich hingegen Osteuropa entwickelt. Dort weisen auch Russland und die Türkei wieder Wachstum aus. In Nordamerika und in der asiatisch-pazifischen Region erzielte der Beschlägespezialist ebenfalls sehr gute Ergebnisse, ohne im Bilanzbericht konkrete Zahlen zu nennen. Als „Herausforderung“ bezeichnet das Unternehmen im Wirtschaftsjahr 2016/2017 allerdings die Materialpreise. „Stahl zog Ende 2016 sehr stark an, ebenso Zink, Verpackungsmaterialien und andere börsennotierte Rohstoffe“.

Positive Prognosen
Die nächste Zukunft sieht Blum zuversichtlich. „Die Wirtschaftsprognosen für Europa sind positiv. Die große Unsicherheit aus unserer Sicht liegt in den kommenden Verhandlungen über den Austritt Großbritanniens aus der EU“, gibt Geschäftsführer Gerhard E. Blum eine vorsichtige Einschätzung der kommenden Monate. Ebenso hofft der Beschlägehersteller, dass das Prinzip des freien Handels weltweit aufrechterhalten wird. Im asiatisch-pazifischen Raum erwartet Blum weiterhin eine positive, wirtschaftliche Entwicklung. In Südamerika, vor allem Brasilien, seien leichte Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung zu erkennen, so der Ausblick des Beschlägespezialisten.

Mitarbeiter als Basis des Erfolgs
„Die hohe Leistungsbereitschaft unserer weltweiten Mannschaft sowie die überaus gute Zusammenarbeit aller Abteilungen und Organisationen sind ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor unseres Unternehmens“, unterstreicht Geschäftsführer Gerhard E. Blum die Bedeutung der Mitarbeiter. Weltweit arbeiteten im vergangenen Wirtschaftsjahr im Durchschnitt 7.140 Personen beim Beschlägehersteller. Das entspricht einem Zuwachs von 291 Personen gegenüber dem Vorjahr. Am 1. September dieses Jahres starten zudem 93 neue Lehrlinge mit ihrer technischen Ausbildung bei Blum Österreich, darunter 15 Mädchen. Das entspricht einer Steigerung der weiblichen Lehrlinge um 16% gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt bildet Blum ab Herbst 341 Lehrlinge in der Gruppe aus, 16 davon bei Blum USA.

Größte Einzelinvestition der Firmengeschichte
Die Blum-Gruppe investierte im abgelaufenen Wirtschaftsjahr insgesamt 174,62 Mio. Euro. In Vorarlberg konnten zwei Bauetappen beim Werk 4 in Bregenz fertiggestellt werden. Beim künftigen Werk 8 in Dornbirn, dem neuen Stanzzentrum von Blum, sind die Bauarbeiten voll im Gange. Bei dieser Investition handelt es sich Unternehmensangabe zufolge mit 66 Mio. Euro um die größte Einzelinvestition der Firmengeschichte. Die erste Halle soll Mitte 2018 bezogen werden, der zweite Bauabschnitt im Sommer 2019. Im Werk 2 in Höchst entsteht ein neues Verwaltungsgebäude, das die Mitarbeiter Ende 2018 beziehen werden.
Ein „beachtlicher Teil“ der Investitionen fließt zudem in den Ausbau der internationalen Blum-Marktorganisationen. In Griechenland nahm der Beschlägehersteller sein neues Büro- und Lagergebäude in Betrieb. In Australien ist die Erweiterung des automatischen Lagers abgeschlossen. In Polen wird das neue Hochregallager Ende dieses Jahres in Betrieb gehen. Bei allen Bautätigkeiten ist Blum stets um Ressourcenschonung bemüht, d.h. flächenschonendes Bauen auf mehreren Geschossen.

Der Umwelt verpflichtet
Blum ist ein sorgsamer Umgang mit Umwelt und Ressourcen wichtig. So konnten im abgelaufenen Wirtschaftsjahr erneut 31.412.000 kWh – das entspricht ca. 5.150 Tonnen CO2 – eingespart werden. Möglich wird dies durch jahrzehntelange, umweltschonende Investitionen, wie z.B. durch Wärmerückgewinnung bei Lüftung und Druckluft in den verschiedenen Werken und verstärktes Einsetzen von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und Fassaden der Gebäude und vielen anderen Maßnahmen. Gemeinsam mit anderen Unternehmen des Landes ist Blum auch in drei Umweltnetzwerken aktiv: im Klimaneutralitätsbündnis 2025, im Energieeffizienznetzwerk und im ‚Wirtschaft Mobil‘-Netzwerk. Für lokale Geschäftsfahrten stehen den Mitarbeitern 8 E-Autos zur Verfügung.
 
Neue Produkte und Dienstleistungen
Vorarlberg ist laut österreichischem Patentamt mit 62 angemeldeten Erfindungen pro 100.000 Einwohner das innovativste Bundesland Österreichs. Blum belegte beim diesjährigen Patentamt-Ranking den 3. Platz. Zahlreiche neue Produkte und Services präsentierte der Beschlägehersteller im Mai auf der interzum in Köln, der Leitmesse für die Möbelzulieferindustrie, vor einem internationalen Fachpublikum. Ziel von Blum ist es, seine Stellung als verlässlicher Systempartner langfristig abzusichern. Mit seinen Innovationen will das Unternehmen mehr Gestaltungs- und Differenzierungsspielraum bei all seinen Produktgruppen schaffen: bei Boxsystemen mit neuen Farben und Designs, mit der zusätzlichen Farbe Onyxschwarz bei Scharnieren, mit einer Beschlagslösung für dünne Türen oder mit einer neuen Klappengeneration in geradlinigem Design und besonders kleiner Baugröße. Das Programm rundet der Beschlägehersteller mit Serviceleistungen für die Verarbeiter ab – von der Planung und Bestellung, über die Herstellung bis hin zu Montage und Einstellung der Beschläge. 

www.blum.com