18.12.2015

Warendorf stellt Antrag auf Insolvenz-Eigenverwaltung

Die Warendorfer Küchen GmbH hat beim Amtsgericht in Münster einen Antrag auf Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. So will sich das Unternehmen entschulden. Der Geschäftsbetrieb läuft derweil unvermindert weiter.

Offiziell heißt der Vorgang „Antrag auf Eigenverwaltung nach § 270a InsO“. Ursächlich für diesen Schritt sei ein „deutlicher Rückgang in einzelnen Marktsegmenten, der durch ein dynamisch wachsendes Auslandsgeschäft nicht vollständig kompensiert werden konnte“. Das Amtsgericht habe dem Antrag entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet, heißt es in einer Mitteilung. Durch die gerichtliche Anordnung bleibt die Geschäftsführung handlungsfähig. „Wir sind uns sicher, dass dieser Schritt die beste Möglichkeit ist, um zwingend notwendige Sanierungsschritte einzuleiten, und dadurch den Fortbestand unseres Unternehmens im Interesse aller Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten sowie Gläubiger erfolgreich zu sichern“, sagt Slav Lepenin, Geschäftsführer der Warendorfer Küchen GmbH. Und er ergänzt: „Der Geschäftsbetrieb läuft während der gesamten Restrukturierung unverändert weiter.“

Experten mit im Boot

Unterstützt wird die Geschäftsführung dabei durch die Restrukturierungsexperten Dr. Kristof Wilmes und Hartmut Brandt aus der Münsteraner Rechtsanwaltskanzlei Michels & Wilmes sowie einem Team um Dr. Jochen Vogel von der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Mit dem Antrag auf Eigenverwaltung nutzt das Unternehmen die seit dem 1. März 2012 geltenden insolvenzrechtlichen Möglichkeiten, die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen in eigener Verantwortung zu entwickeln und umzusetzen. Darüber hinaus hat das Amtsgericht Münster Rechtsanwalt Michael Mönig zum vorläufigen Sachwalter bestellt, dessen Aufgabe es ist, den Sanierungsprozess zu überwachen und Gläubigerinteressen zu wahren.
„In den nächsten Wochen werden wir in Abstimmung mit dem vorläufigen Sachwalter ein Sanierungskonzept für die Fortführung des Unternehmens entwickeln“, erklärt Rechtsanwalt Hartmut Brandt. „Dazu werden wir unverzüglich Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten fuhren, um die aktuelle Situation und unsere Pläne zu erörtern“, so Brandt weiter.
Die Geschäftsführung hat die rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung über die aktuelle Situation informiert. Andere Gesellschaften der Unternehmensgruppe sind laut Mitteilung von der Eigenverwaltung nicht betroffen.
Die Warendorfer Küchen GmbH wurde im Jahr 1973 durch die Miele & Cie. KG unter dem Namen Miele DIE KÜCHE gegründet und im Jahr 2010 in Warendorfer Küchen GmbH umfirmiert.


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