02.12.2015

Schmidt plant modernste Möbelfertigung Europas

125 Mio. Euro investiert „SCHMIDT Küchen und Wohnwelten“ an verschiedenen Standorten in die automatisierte Küchenfertigung und schafft 300 neue Arbeitsplätze. Los geht es mit den Bauarbeiten im Frühjahr 2016.

Am Produktionsstandort Sélestat im Elsass soll bis zum Jahr 2020 in zwei Tranchen das modernste Fertigungszentrum der Möbelindustrie in Europa entstehen. Foto: Schmidt Küchen

Die extrem diversifizierte Produktionsweise erfordert einen hohen Automatisierungsgrad. So werden an den Montagelinien und am Umschlagplatz zunehmend Roboter eingesetzt. Foto: Schmidt Küchen

Am Produktionsstandort Sélestat im Elsass soll bis zum Jahr 2020 in zwei Tranchen das modernste Fertigungszentrum der Möbelindustrie in Europa entstehen. Dazu ist im ersten Schritt die Verdopplung des Areals der erst im Jahr 2009 in Betrieb genommenen Montagelinie U2 auf dann 40.000 Quadratmeter geplant – was in etwa der Größe von 56 Fußballfeldern entspricht. Das im Frühjahr 2016 mit dem Spatenstich in Sélestat anlaufende Investitionsprogramm wird auf 40 Mio. Euro veranschlagt. Zeitgleich investiert das in dritter Generation von Anne Leitzgen geführte Unternehmen 35 Mio. Euro in den nahe gelegenen Standort Lièpvre. Die Kapazitätserweiterung in Sélestat soll perspektivisch im Jahr 2020 mit dem Werk U3 finalisiert werden. Dafür ist ein Areal von weiteren 20.000 Quadratmetern vorgesehen. Diese Ausbaustufe ist mit 50 Mio. Euro budgetiert.
Die ambitionierten Bauvorhaben sollen roulierend in Phasen umgesetzt werden, um die laufende Produktion nicht zu beeinträchtigen. Im Zuge des weitreichenden Investitionsprogramms werden insgesamt 300 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Fertigungsfläche der Produktionsstätten Lièpvre, Sélestat und Bergheim sowie im deutschen Werk in Türkismühle liegt derzeit schon bei über 150.000 Quadratmetern.

Auf den Millimeter genau
Das 1934 im Saarland gegründete Familienunternehmen SCHMIDT gehört zur deutsch-französischen SALM Gruppe – Société Alsacienne des Meubles. Sie erzielte im Wirtschaftsjahr 2014 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 405 Mio. Euro.
Über 70 Mio. Euro investierte die SALM-Gruppe seit der Millenniumswende bislang schon in die Modernisierung und Erweiterung der Produktionsstätten. In den Fabriken wird die „Losgröße eins“-Fertigung bereits realisiert. Erst nach der auf den Millimeter genauen Vermessung des zu möblierenden Raumes vor Ort werden die Möbelelemente nach Maß produziert. Für den jetzt schon erreichten Automationsgrad in der Fertigung wurde die SALM vom Fachmagazin „L‘Usine nouvelle“ unter den 100 führenden französischen Firmen wie Airbus und Orange zum „Digitalen Unternehmen 2014“ gekürt.

Komplett nach Kundenwunsch
Die Entscheidung, Möbel nach Maß zu fertigen und zudem das Sortiment über die Küche hinaus auf die Wohnwelten mit Schranksystemen auszuweiten, leistet der Automation in der Produktion Vorschub. „Kein gefertigtes Teil ähnelt dem anderen. Alles wird auf die Wünsche der Kunden abgestimmt“, sagt der Technische Direktor Bernard Muller. Die extrem diversifizierte Produktionsweise erfordert einen hohen Automatisierungsgrad. So werden an den Montagelinien und am Umschlagplatz zunehmend Roboter eingesetzt. Ein speziell entwickelter Steuerungsmechanismus gewährleistet die präzise Verfolgung jedes der werktäglich produzierten 4.000 Möbelelemente. Der erfolgte Innovationsschub wurde zunächst in überschaubaren Projekten erprobt, wobei verschiedene Automatisierungsmechanismen zum Einsatz kamen. „Mit den schrittweise gewonnenen Erfahrungen konnten wir sukzessive den Automationsgrad erhöhen und letztlich unseren hochkomplexen Fertigungsprozess optimieren“, berichtet Muller.

www.schmidt-kuechen.de