08.09.2013

Arbeitsplatten: Zeit für kreative Materialien

Weniger Schichtstoff bei Arbeitsflächen, weniger Edelstahl bei Spülen. Diese prägnanten Marktveränderungen bei den bevorzugten Materialien hat die Unternehmensberatung Titze aus Neuss in ihren aktuellen Marktstudien zum deutschen Küchenmarkt festgestellt.

Näher beleuchtet wurden die Marktsegment Küchenmöbel, Arbeitsplatten und Spülen sowie Küchenelektrogeräte und -zubehör. Und das jeweils im Prognosezeitraum bis 2020. Im Folgenden die Studienerkenntnisse zu den Märkten für Arbeitsflächen und Spülen; Details zu Möbeln und Geräten folgen an anderen Stellen sowie auf www.kuechenplaner-magazin.de und im BranchenTreff Küche auf Xing.

Die Inlandsmarktversorgung mit Arbeitsplatten hat laut Titze die Trendwende geschafft: „Nach Jahren des kontinuierlichen Rückgangs bis 2004 entwickelte sich die Inlandsmarktversorgung seit 2005 positiv, seit 2006 sogar mit Ausnahme des Jahres 2009 mit wachsender Geschwindigkeit. Heute erreicht sie 271 Mio. Euro zu Herstellernettoabgabepreisen. Neben der Küchenbranche, und dort neben dem Neugeschäft und dem starken Renovierungsbedarf, trägt hierzu eine positive Entwicklung im Objektbereich, und dort vor allem in der Hotellerie und Gastronomie, bei. Insgesamt wurden 2013 in Deutschland rund 1.530.000 Arbeitsplatten abgesetzt, davon entfallen rund 100.000 auf den Objektbereich.

 

Rückgang bei Schichtstoff

Während im Jahr 2002 noch gut 65% des erfassten Wertes aller Arbeitsplatten auf konventionellen Schichtstoff entfielen, ging dieser Anteil bis 2007 auf 56%, bis 2010 auf 50% und 2013 sogar auf 45% zurück. Quarzstein erreicht aktuell 15% und Naturstein fast 12% des wertmäßigen Anteils. Insgesamt sind somit erstmals mehr als ein Viertel des Wertes aller verkauften Arbeitsplatten in Deutschland aus Stein.

Hinsichtlich der verkauften Menge liegen Schichtstoffarbeitsplatten noch immer bei mehr als 75%. Damit sind heute drei von vier Arbeitsplatten nach wie vor aus Schichtstoff. Doch schon seit mehreren Jahren entwickelt sich der Trend weg von den konventionellen Lösungen hin zu ausgefallenem Design und hochwertigen Materialien. Den größten Sprung machten in den letzten drei Jahren Arbeitsplatten aus Quarzstein mit einem Anstieg von 33.000 in 2010 auf 94.000 Arbeitsplatten in 2013.

Führender Materiallieferant bleibt demnach mit einem Marktanteil von 13,1% Westag-Getalit, die in nahezu allen Vertriebskanälen Arbeitsplatten absetzen. Die zehn wichtigsten Materiallieferanten kommen auf einen Marktanteil von 67%.

 

Viele „kleine“ Verarbeiter

Die Marktbedeutung der wichtigsten Verarbeiter von Arbeitsplatten lässt hinsichtlich des Konzentrationsgrades keinen Vergleich zu den wichtigsten Herstellern von Küchenmöbeln zu. Zwar erreicht der „eindeutige Marktführer Lechner“ mehr als 20% Marktanteile, alle anderen Marktteilnehmer bleiben allerdings unter 5%. Die TOP 10 kommen so gemeinsam nur auf annähernd 46% Marktanteil.

 

Weniger Edelstahl-Spülen

Spülen entwickelten sich zuletzt positiv und erreichten 2012 fast den Spitzenwert aus 2007. Die Werte wären 2012 noch höher ausgefallen, wenn nicht einige europäische Exportmärkte stark eingebrochen wären. Das Marktvolumen entspricht einer Größenordnung von 2.320.000 Spülen.

Während im Jahr 2007 noch gut 61% des Wertes aller Spülen auf Edelstahl entfielen, ging dieser Anteil bis 2013 auf 42% zurück. Schon seit mehreren Jahren entwickelt sich der Trend weg von den konventionellen Spülen hin zu einem kreativen Design und farbigen Materialien. Spülen aus Composit haben daher aktuell wertmäßig den Marktanteil von Edelstahl erreicht und auch Keramikspülen nehmen weiterhin eine fortschreitende Entwicklung.

Betrachtet man die Mengen, so ist ein leichter Rückgang um 30.000 Spülen auffällig. Ganz offensichtlich ein weiterer Beleg für den Trend zu höherwertigen Spülen. Edelstahl liegt bei der Menge aktuell bei 57%, Composit bei 32%. Bis 2020 erwarten die Studienmacher eine deutliche Wachablösung bei Küchenspülen. Compositmaterialien werden bis dahin mit 52% Marktanteil in Deutschland Edelstahlspülen mit 30% Marktanteil von der Spitzenposition deutlich verdrängt haben. Hier sind es neben der Farbgestaltung die Produktvorteile, die diese Entwicklung forcieren.

Blanco konnte seinen Marktanteil auch mengenmäßig weiter auf 35% steigern. Es folgt Franke mit 20%. Alle anderen Anbieter liegen unter 10%. Eine gute Entwicklung ist bei Systemceram mit Keramik- und bei Schock mit Compositspülen festzustellen.“

Die Studie zum Thema Arbeitsplatten und Spülen umfasst 433 Seiten sowie 227 farbige Tabellen und Grafiken. Der Preis dafür: 2.000 Euro zzgl. MwSt. zu beziehen sind die Ausarbeitungen bei der Unternehmensberatung Titze GmbH in Neuss.

www.titze-online.de