23.11.2010

Licht-Szene. Innovative Beleuchtungs­technik fürs Zuhause bündelt sich in zwei Zielen – dem Einsparen von Energie und dem Gestalten von Wohnszenarien.

Clevere Lichtlösungen sind zum Megatrend gewachsen, und neu entwickelte Lampen und Leuchten fluten geradezu in den Markt. Wer im vergangenen April die Light + Building in Frankfurt besucht hat, erinnert sich unweigerlich vor allem an LED-Technik, die allenthalben aufblitzte. Das immense Angebot innerhalb dieser Technologie hat seine Ursache einerseits – und gewissermaßen zwangsläufig – im stufenweisen „Aus“ stromverschlingender Glüh- und Halogenlampen und der damit einhergehenden Herausforderung, energiesparende Alternativen zu schaffen.
Ursächlich verknüpft mit dem Zuwachs ist andererseits verändertes Konsumentenverhalten: Die Verbraucher wollen ihre Stromrechnungen möglichst niedrig halten, und sie wollen mehr Freiraum für individuelle Planungen – es hat sich herumgesprochen, dass ein gutes, großzügig ausgelegtes Lichtkonzept nicht „nur“ die Funktionalität einer Küche und das sichere Arbeiten darin erhöhen, sondern auch atmosphärisch Lustgewinn bedeutet.
In puncto Energieersparnis hat LED-Technik unbestritten die Nase vorn unter den Leuchtmitteln. Ihr Manko bislang: Kaltweißes Licht herrschte vor, der bläuliche Schimmer konnte nicht so recht den gestiegenen Wunsch nach Küchen-Wohnambiente bedienen. Diese (technisch bedingte) Eingleisigkeit ist durch aktuell auf den Markt gebrachte warmweiße Qualitäten ausgeräumt, der Weg für noch breiter angelegte Gestaltungs-Spielräume geebnet. Dennoch teilen sich die Gemüter in zwei Blickwinkel: Die einen betrachten LED-Technik als System für eigene Anwendungszwecke, das parallel zu bzw. kombiniert mit anderen Leuchtmitteln einzusetzen sei. Die anderen sehen LEDs als direkte, konkrete Alternative zur Summe der Lampenvielfalt inklusive der Auslaufmodelle.
Wie auch immer: Der LED-Markt boomt. Lichtsysteme zum Einbau, Aufbau, Unterbau bereichern das Spektrum, darunter auch viele dimmbare Leuchtdioden. Wunderschöne, filigran gestaltete Leuchten spenden Licht über Esstisch und Imbisstheke. Und Austausch-LEDs, die sogenannten „LED-Retrofit-Lampen“, stehen mittlerweile im ernsthaften Wettbewerb zu Energiesparlampen. Die Branche nähert sich an die Anwendung von LEDs zur Allgemeinbeleuchtung von Wohnräumen und Küchen deutlich an. Neuester Beitrag hierzu, ebenfalls auf der Light + Building vorgestellt, ist die Generation organischer Leuchtdioden, kurz OLED genannt. Statt des Halbleiterkristalls von LEDs mit gerichteter Lichtabgabe sorgen hier Halbleiterschichten für die Lichtabstrahlung, sobald Strom eingeschaltet wird. Ergebnis ist homogenes, diffuses Licht, das ideal mit Wohnszenarien harmoniert.
Auch wenn (noch) eine gewisse Planungsunsicherheit bestehen mag – morgen könnte das Produkt von heute bereits überholt sein –, gibt es in der Summe einen mehr als ansehnlichen Fundus dieser wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Produkte. Eine Auswahl zu aktueller LED-Technik und einigen anderen Leuchtmitteln haben wir auf den folgenden Seiten zusammengestellt. (hb)