01.11.2008

Zukunft im Visier. Seit gut vier Jahren arbeitet der Kompetenzverbund Pro-Ipso in Witten mit Höhenverstell-Systemen der Marke Ropox. Wie hat sich der Markt dafür entwickelt?

Pro-Ipso Geschäftsführer Karl Adam: „Der Bedarf an erhöhter Ergonomie wird auch in Privathaushalten steigen.“ Während der Küchenmeile wird bei RWK das Verstellsystem „Vertic“ vorgestellt.

In Deutschland hat Pro-Ipso mit Hauptsitz in Witten den Alleinvertrieb für die Verstellsysteme des dänischen Spezialisten Ropox. Das Geschäftsfeld beschränkt sich jedoch nicht auf die Vermarktung der Produkte: Die Geschäftsführer Karl Adam und Gerhard Stratmann, beide mehr als zwei Jahrzehnte im Segment barrierefreie (Küchen-)Planungen engagiert, gründeten den "Pro-Ipso Kompetenzverbund": Das Unternehmen arbeitet bundesweit mit intern geschulten Partnerhäusern zusammen, berät unter anderem Küchenstudios, Planer und Architekten, unterstützt Planungen und kooperiert seit 2005 mit RWK-Einbauküchen in Enger.
"Inzwischen besteht Kontakt mit über 1000 Händlern", so Karl Adam zur Unternehmens-Entwicklung von 2004 bis heute. "Die Zusammenarbeit mit Ropox startete mit der Firmengründung, seitdem können wir stetige Umsatzsteigerungen feststellen. Im jeweiligen Jahresverlauf ergibt sich eine kontinuierliche Wachstumskurve. Uns dient sie als Gradmesser für das steigende Interesse an barrierefreien bzw. an erweiterter Ergonomie ausgerichteten Planungen. Das gilt für das Objektgeschäft wie für Anwendungen im Privatbereich."

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Wohnungswirtschaft im Wandel
Ursprünglich war der Tätigkeitsbereich des Unternehmens vornehmlich auf barrierefreie Küchenplanungen für behinderte Menschen fokussiert. Das hat sich geändert. Karl Adam: "Seit etwa einem Jahr erhalten wir erhöht Anfragen aus dem Objektbereich, uns kontaktieren unter anderem Architekten aus der Wohnungswirtschaft. Hier scheint sich ein grundlegender Wandel anzudeuten: In unseren Nachbarländern Dänemark oder Schweiz zum Beispiel bieten Wohnungsbau-Gesellschaften Miet- und Eigentumswohnungen inklusive bereits eingebauter zukunftssicherer Küche an. Das könnte sich in Deutschland künftig ähnlich einbürgern. Der Verkauf von barrierefreien Eigentumswohnungen könnte ein Trend werden, über den sich die Wohnungswirtschaft profiliert."

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Flexibel für alle Anwender
Auf diese Entwicklung reagierte Pro-Ipso mit explizit auf die Nachfrage zugeschnittenen Konzepten und Produktlösungen. Die Produktfamilie "Flexi", konzipiert für die Höhenverstellung von Arbeitsplatten, wurde um die Version "FlexiBasic" erweitert. Sie verfügt über eine Hubhöhe von 30 cm und wird auf die individuelle Arbeitshöhe des Nutzers eingestellt. Zieht ein neuer Bewohner ein, erhält auch er seine spezifische ergonomische Höhe - Karl Adam spricht von "Hausmeister-Höhenverstellung": Ein Schraubenschlüssel reicht als Werkzeug. Erst unlängst wurde das auf der vergangenen ZOW vorgestellte Beschlagssystem in einem Dortmunder Wohnungsbau-Projekt realisiert.
Dieses System ist ausbaufähig: Für einen geringen Einstandspreis wird die Grundversion einmal in der Küche untergebracht. Danach lässt sie sich jederzeit zu einer manuell sowie zu einer elektrisch betriebenen Version nachrüsten. Verändert sich also der Bedarf oder wird Komfortzuwachs gewünscht, genügen wenige Handgriffe, um das System mit den Zusatzausstattungen "FlexiManual" oder "FlexiElectric" den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen. Für die Wohnungswirtschaft wie auch für private Haushalte ist ­"FlexiBasic" somit eine überschaubare Anfangsinvestition, auf die sich problemlos aufbauen lässt.

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Optisches Plus
Im Bewusstsein der Endkunden macht sich ebenfalls ein Wandel bemerkbar - ein Indiz dafür sieht Karl Adam in der erhöhten Kontaktaufnahme durch Privatleute: "Es gibt einen Trend zu Produkten, die weitsichtige Planungen ermöglichen." Die Reaktion der Kooperationspartner Pro Ipso, Ropox und RWK wird auf der Küchenmeile im September in der RWK-Ausstellung zu sehen sein: Vorgestellt wird die neue Höhenverstellung "Vertic" für Oberschränke.
Die Neuheit unterscheidet sich vom bereits erhältlichen Liftsystem mit Dia­gonalverstellung - gleichzeitig mit dem Absenken des Schrankes fährt er nach vorne - durch die Beschlagstechnik: "Vertic" bewegt die Schränke ausschließlich vertikal nach oben bzw. unten. Dadurch wird der ästhetische Aspekt hundertprozentig berücksichtigt, denn die wandmontierten Beschläge sind nicht sichtbar. Egal, in welcher Position sich der Oberschrank gerade befindet.

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Der Einzelhandel profitiert
"Mit Vertic haben wir ein neues Produkt am Markt, das alle Anforderungen von Privatkunden an Ästhetik, Komfort und Funktion erfüllt. Gleichzeitig ist das System eine Neuerung, die für jeden Küchenfachhändler einsetzbar ist. Er kann die damit erzielte erhöhte Ergonomie in jede ‚Normalküche’ integrieren. Das heißt vor allem auch: Im Gegensatz zur Spezialisierung auf barrierefreie Küchen im Sinne von ‚behindertengerecht’ muss er kein neues Kundenklientel generieren. Kunden mit erhöhtem Ergonomiebedarf und/oder hohem Komfortanspruch sind bereits seine Kunden", beurteilt Karl Adam den Nutzwert des Produkts für den Küchenfachhandel. Und ist überzeugt: "Der Trend zu Höhenverstellungen in der Küche ist unaufhaltsam". (hb)

www.pro-ipso.de