30.04.2021

Die Skinrock AG aus der Schweiz verarbeitet Natursteine zu hauchdünnen Furnieren – für Fassaden, als Bodenbelag, für Möbel und Küchen. Nun hat das Unternehmen einen Investor gefunden, der die weltweite Expansion unterstützt.

Das Schweizer Unternehmen Skinrock produziert und vertreibt wenige Millimeter starke und biegsame Steinfurnierplatten. Foto: Skinrock AG

Peter Wiesinger, Geschäftsführer WFH GmbH, engagiert sich als neuer Partner bei Skinrock. Foto: Skinrock AG

Steinfurniere eignen sich für in der Küche auch für die Gestaltung von Nischenverkleidungen. Foto: Skinrock AG

Schon jetzt liefert Skinrock von Brasilien bis Neuseeland in mehr als 20 Länder und baut seine Marktposition kontinuierlich aus. Aktuell können jährlich 500.000 m2 Naturstein-Furnier in den beiden eigenen Produktionsstätten in Indien und Malaysia gefertigt werden. Um weitere Expansionsschritte finanzieren zu können, hat das Unternehmen eine Kapitalerhöhung durchgeführt, bei welcher die österreichische WFH GmbH von Peter Wiesinger Aktien gezeichnet hat. Das Beteiligungsunternehmen mit Schwerpunkt Immobilienentwicklung hat sich mit rund 3,2 Mio. SF (knapp 3 Mio. Euro) an der Skinrock AG beteiligt und ist damit zu einem wichtigen Aktionär geworden.

Biegsame Steinplatten
Die großformatigen, nur wenige Millimeter starken Steinplatten seien extrem leicht und biegsam. Dadurch seien sie leicht zu verarbeiten und sowohl als Bodenbelag, Wand- und Fassadenverkleidung einsetzbar. Und auch im Küchen- und Möbelbau. Das Ergebnis wirkt laut Hersteller wie eine Haut aus Felsen. „Ein drei Quadratmeter großes Skinrock-Paneel hat knapp neun Kilo Gewicht und kann von einem Menschen ohne Anstrengung getragen werden. Ist Skinrock verbaut, ist es von einer massiven Steinplatte nicht zu unterscheiden“, umreißt Peter Wiesinger die Vorteile der Naturstein-Furniere gegenüber dem klassischen Steinbau. „Deshalb sehe ich für Skinrock auch enormes Potenzial in der Architektur sowie im Küchen- und Möbelbau.“

Zwei Werke in Asien
Erzeugt werden die Steinfurniere in zwei Werken in Indien und Malaysia. In Indien hat Skinrock-Gründer Ueli Stiffler 2010 auf einer Natursteinmesse erstmals beobachtet, wie hauchdünne Steinschichten von einem massiven Steinblock abgezogen werden. Noch vor Ort besiegelte er die Zusammenarbeit mit dem Produzenten, 2011 gründet er Skinrock India, 2013 die Skinrock AG in Saas im Prättigau (Kanton Graubünden) und 2017 schließlich in Malaysia eine zweite Produktionsstätte. Dort und im indischen Werk fertigen 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die aus vier Schichten bestehenden Skinrock-Paneele.
Dabei wird laut Hersteller zuerst eine faserverstärkte Harzmischung auf eine glatte, aber offenporige Steinoberfläche aufgetragen. In weiteren Verarbeitungsschritten folgen zuerst eine dünne Glasfaserfolie und schließlich eine Grundierung. Werden diese drei Schichten nach dem Trocknen vom Natursteinblock abgezogen, verbinden sich diese mit einer dünnen – etwa 0,5 bis 1,0 mm starken – Gesteinsschicht. „Dadurch entsteht als Endprodukt ein Natursteinpaneel mit 1,5 bis maximal 3 mm Materialdicke, das pro Quadratmeter nur rund 2,8 Kilo wiegt“, erläutert das Unternehmen.

20 Gesteinsdekore
Geliefert werden die biegsamen Platten üblicherweise in den Formaten 600 x 1.200 mm und 1.200 x 2.500 mm. Aber auch Übergrößen können bestellt werden. Verarbeitet werden 20 Gesteinsdekore von Naturschiefer über Marmor bis Quarzit. Das Produkt verfügt laut Hersteller neben einem Konformitätszertifikat auch über eine Brandschutzprüfung, ist auf Frost- und Tausalzbeständigkeit getestet und hat seine Wasserdampfdiffusion bestätigen lassen. „Das erlaubt den Einsatz an Häuserfassaden ebenso wie in Innen- und Sanitärräumen oder im Möbelbau“, betont Skinrock-CEO Ueli Stiffler. Dabei punkte Skinrock mit einer „verblüffend einfachen“ Handhabung und Verarbeitung. „Weil unsere Natursteinplatten für verschiedenste Untergründe geeignet sind, kann etwa ein Badezimmer binnen eines Tages komplett neu verlegt oder saniert werden“, sagt Stiffler. So können im Falle einer Sanierung die bestehenden Boden- und Wandfliesen einfach mit Skinrock überklebt werden.

Leistungsfähige Produktion
Mit der Beteiligung von Peter Wiesingers WFH GmbH verfüge Skinrock nunmehr über genügend Kapital, „um sich am Weltmarkt weiter zu etablieren“. Dabei sieht sich das Unternehmen gegenüber regional agierenden Mitbewerbern im Vorteil. „Wir haben unsere Produktionskapazitäten so weit ausgebaut und auch entsprechende Verträge mit Steinbrüchen geschlossen, um auch bei Großprojekten weltweit lieferfähig zu sein“, betont Peter Wiesinger. Rund 500.000 m2 Skinrock könne man pro Jahr liefern. Pläne für weitere Produktionsstätten in Europa und auf anderen Kontinenten seien bereits sehr konkret. Schon jetzt ist Skinrock im DACH-Raum über Fachhändler und Baumärkte erhältlich.

Vom Zufallskontakt zur Partnerschaft
„Oft ist der Zufall der beste Regisseur“, fasst Wiesinger die Entstehung seiner Partnerschaft mit Stiffler und Skinrock zusammen. Auf einem Urlaub lernen sich die beiden Unternehmer kennen. Dabei erzählt Stiffler von seiner Unternehmensgründung, Wiesinger knüpft daraufhin Geschäftskontakte nach Saudi-Arabien und agiert seither auch als Generalimporteur.
„Wir haben international nach Investoren gesucht. Mit Peter Wiesinger haben wir schließlich einen Partner gefunden, der unser Produkt bestens kennt und als Architekt und Immobilienentwickler strategisch wichtige Impulse setzen kann“, freut sich Stiffler über den neuen Gesellschafter.
Geführt wird die Skinrock AG wird von Ueli Stiffler und Stefan Meyrat. Eine der aktuellen Aufgaben: Kontakte mit weiteren internationalen Vertriebspartnern schließen. „Wir sind zuversichtlich, schon in Kürze weitere Allianzen bekannt geben zu können“, erklären Wiesinger und Stiffler.

skinrock.ch/de/