29.07.2021

Smart Home in der Küche noch in Warteposition

Smartphone und Tablet sind für viele Menschen zum ständigen Begleiter und Universalwerkzeug zur Lösung verschiedenster Alltagsaufgaben geworden. Doch wie weit ist die Steuerung und Kontrolle von Geräten im eigenen Haushalt per App inzwischen etabliert? Diese Frage beantwortet eine aktuelle Studie.

Aktueller Stand und künftige Erwartung zur Anwendung von Smart-Home-Lösungen im Haushalt. Foto: gfu

Durchgeführt wurde die repräsentative Umfrage* im Juli 2021 von YouGov im Auftrag der gfu Consumer & Home Electronics GmbH in Deutschland und Großbritannien. Dabei zeigte sich, dass die tatsächliche Nutzung von Smart-Home-Lösungen in beiden Befragungsländern noch nicht stark verbreitet ist, aber gleichzeitig ein recht hohes Interesse für eine zukünftige Nutzung besteht. Spitzenreiter bei der aktuellen Nutzung sind die Steuerung und Kontrolle von TV, Audio- oder Video-Geräten im Haushalt. 18% der Befragten aus Großbritannien und 16% der Befragten aus Deutschland geben an, dass sie Unterhaltungselektronik-Produkte per App steuern. Weitere 30% in Großbritannien und 25% in Deutschland können sich eine solche Nutzung in Zukunft vorstellen.

Kleine und große Hausgeräte
Vergleichsweise niedrig ist aktuell der Besitz von Hausgeräten mit smarten Funktionen bei den Befragten. Nur jeweils 3% der in Großbritannien Befragten geben an, dass sie große Hausgeräte wie Geschirrspüler oder Waschmaschine oder kleine Hausgeräte wie Küchenmaschinen oder Kaffee-Vollautomaten smart steuern oder kontrollieren. Die niedrige aktuelle Nutzung zeigt aber das Zukunftspotenzial: Bei den großen Hausgeräten können sich das 33% für die Zukunft vorstellen, bei den kleinen Hausgeräten 21% der Briten. In Deutschland liegt die aktuelle Nutzung mit jeweils 4% geringfügig höher. Zukünftig ihre großen Hausgeräte per App zu kontrollieren können sich 28% der in Deutschland Befragten vorstellen. Bei kleinen Hausgeräten ist das für 24% vorstellbar.

Saugroboter schon etwas verbreiteter
Den Hausputz anderen überlassen? „Gern“, sagen 8% der in Deutschland Befragten und meinen damit, dass sie bereits über einen smarten Staubsaugroboter verfügen. Weitere 22% können sich vorstellen, den Staubsaug-Job zukünftig dem Roboter zu überlassen. Bei den Befragten in Großbritannien ist der aktuelle Besitzstand in diesem Segment mit 2% zwar deutlich niedriger, dafür ist die Offenheit für den zukünftigen Einsatz mit 21% auf nahezu gleichem Niveau.

Hinter den Erwartungen
„Unsere Befragungsergebnisse zeigen, dass Besitz und Nutzung von Smart-Home-Lösungen immer noch hinter den Erwartungen der Tech-Branche liegen. Dass aber über alle smarten Produktkategorien ein großer Anteil der Befragten einen zukünftigen Einsatz in Betracht zieht, zeigt das große Potenzial, das weiterhin für smarte Lösungen besteht“, meint Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics GmbH.

Generelle Offenheit
Grundsätzlich dokumentiere die aktuelle Befragung demnach „eine generelle Offenheit der Konsumenten für smarte Lösungen“. Allerdings je nach Kategorie in unterschiedlicher Ausprägung. Smarte Schlösser und Schließlösungen wollen beispielsweise 36% der in Großbritannien Befragten auch zukünftig nicht nutzen. In Deutschland liegt die Ablehnung solcher Lösungen mit 28% etwas darunter. Die Überwachung des eigenen Heimes per smarter Videokamera lehnen 18% der in Großbritannien Befragten ab. Mit 19% ist die Ablehnungsquote in Deutschland auf nahezu gleichem Niveau. Nach den Gründen für die Ablehnung befragt, entstehen auf beiden Seiten des Kanals ähnliche Gewichtungen: 38% der Ablehner in Großbritannien und 35% in Deutschland befürchten Sicherheitsrisiken, also dass es einen unautorisierten Zugriff von außen auf Schlösser oder Kameras geben könnte. 23% (Großbritannien) beziehungsweise 19% (Deutschland) befürchten, dass die Hersteller der Technologien Daten über das Nutzungsverhalten sammeln könnten. Dass die Technologie für sie zu kompliziert und fehleranfällig sei, befürchten 21% in Großbritannien und 23% in Deutschland.
Weitere Detailergebnisse der Studie gibt es zu den Kategorien „Lampen und Beleuchtung“, „Heizung und Klima“ sowie „Garten und Balkon“. https://gfu.de/smart-home-befragung-in-deutschland-und-grossbritannien/?utm_source=Presseinfo&utm_medium=email&utm_campaign=Presseinfo+KW+29+Smart+Home+

www.gfu.de

 

*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 4.269 Personen zwischen dem 07.07. und dem 09.07.2021 in Deutschland (n= 2.057) und UK (n= 2.212) teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung des Landes ab 18 Jahren.