20.05.2020

Möbelindustrie erlebt schwierigen April

Die deutsche Möbelindustrie hat in den vergangenen Wochen massiv unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie gelitten. Infolge der vorübergehenden Schließung der Möbelhäuser verzeichneten die Hersteller einen drastischen Rückgang der Bestellungen aus dem Handel.

 

Foto: VDM

Bei einer gemeinsamen Blitzumfrage des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM) und der Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen berichteten knapp 80% der Unternehmen, dass ihr Auftragseingang seit Beginn der Corona-Krise um mehr als 20% gesunken sei. Wegen der verschlechterten Auftragslage sowie fehlender Zulieferteile mussten die Produktionskapazitäten in vielen Fällen heruntergefahren werden. Fast 80% der Betriebe führten im April Kurzarbeit ein.

Neue Herausforderungen nach der Öffnung
„Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation unserer Branche begrüßen wir es sehr, dass der Möbelhandel wieder bundesweit öffnen durfte“, sagt VDM-Geschäftsführer Jan Kurth. Die Wiedereröffnung der Geschäfte mache sich in der Möbelindustrie positiv bemerkbar. Das Hochfahren ihrer Kapazitäten stelle die Produzenten allerdings vor neue Herausforderungen. „Hier brauchen wir in der Branche ein enges Miteinander, etwa regelmäßige Informationen zum Lieferstatus seitens der Industrie und zu den Anliefermöglichkeiten im Handel“, sagt Kurth.

Online-Handel erlebt Schub
Einen Schub gab es in der Corona-Krise für den Möbel-Onlinehandel. Wegen der Ladenschließungen nutzten mehr Kunden die Möglichkeit des Kaufs per Internet. So wiesen rund 40% der befragten Unternehmen eine Belebung ihres Onlinegeschäfts auf.

VDM fordert Konjunkturprogramm
Beim Blick auf die kommenden Monate zeigt sich die Branche gleichwohl äußerst verhalten. Bis zum Jahresende rechnen gut 40% der Unternehmen mit einem Umsatzrückgang von mehr als 20%t. Rund 40% der Hersteller stellen sich auf Einbußen zwischen 10 und 20% ein. Damit werden der Branche bis Jahresende schätzungsweise gut 3 Mrd. Euro Umsatz fehlen. Vor diesem Hintergrund spricht sich der VDM für ein breit angelegtes Konjunkturprogramm aus, das nicht nur auf einzelne Sektoren abzielt.

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