19.05.2020

Mit Update: Fachmessen im Herbst sind (voraussichtlich) möglich

Die Küchenmeile im Herbst 2020: Stattfinden wird sie wohl. Darauf weist einiges hin. Doch wie genau? Darüber gehen die Meinungen derzeit noch auseinander. Funktionieren soll es mit Hygienekonzepten und gelenkten Besucherwegen. Dass es offiziell möglich sein könnte, deutete die Landesregierung von NRW nun an.

Michael Rambach, Initiator und Veranstalter der area30, ist zuversichtlich, dass es trotz Corona-Einschränkungen im Herbst eine interessante Messezeit geben wird. Foto: Biermann

Durch diese Röhre strömten bei nobilia zur Hausmesse 2019 innerhalb einer Woche mehr als 12.000 Besucher. Für den kommenden Herbst wird der Küchenmöbelhersteller die Eingangssituation deutlicher luftiger gestalten. Foto: Biermann

Wie die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen in der vergangenen Woche mitteilte, sollen Fachmessen und Kongresse im Bundesland zwischen Rhein und Weser mit dem "Zieldatum ab dem 30. Mai wieder stattfinden können – mit einem definierten Hygiene-Konzept und begrenzter Teilnehmerzahl". Update vom 19. Mai, 12.15 Uhr: In der aktuell geltenden Corona-Schutzverordnung des Landes ist dieser Passus noch nicht aufgenommen. Dort heißt es in der Fassung vom 16. Mai 2020 unter § 11 Handel, Messen ... "Messen, Ausstellungen, Spezialmärkte und ähnliche Veranstaltungen sind untersagt." Lediglich auf der "Frage-Antwort-Seite" des Landes heißt es zur Frage ob, Großveranstaltungen weiter untersagt sind: "Ja, bis mindestens zum 31. August 2020. Mit Zieldatum ab 30. Mai sollen Fachmessen und Fachkongresse mit Schutzkonzepten und unter Beschränkung der Besucher- und Teilnehmerzahlen wieder stattfinden können." Mit einer Konkretisierung dieser Aussagen wird für Anfang nächster Woche gerechnet.

Was das konkret für die Hausausstellungen der Küchenmöbelhersteller und die bewährten Messezentren wie area30, Architekturwerkstatt, house4kitchen, Gut Böckel und KCL bedeutet, steht Stand heute noch nicht abschließend fest. Derzeit wird unter Hochdruck an Konzepten, Möglichkeiten und Umsetzungen gefeilt. Eins ist sicher: Den bekannten Messetrubel wird und darf es nicht geben, wahrscheinlicher sind regulierte Besucherzahlen und gelenkte Wege wie wir sie inzwischen aus zahlreichen Geschäften und Märkten kennen. Wie die Unternehmen damit umgehen, die den Messeerfolg gewöhnlich an der Frequenz messen, ist noch offen.

Das Konzept für die area30 steht
Aussteller und Veranstalter brauchen bei aller Unsicherheit so viel Planungssicherheit wie möglich. Deshalb glühen im Moment die Drähte. Möglichkeiten werden ausgelotet. Auch bei der trendfairs GmbH in München. Messeinitiator Michael Rambach, Veranstalter der area30, berichtet vom engen Kontakten zu den Ausstellern. Auf Anfrage teilt er mit: „Für die area30 wissen wir die grobe Richtung schon sehr gut. Jetzt müssen wir noch den Feinschliff definieren. Also die konkreten Maßnahmen. Die Regierung veröffentlicht Anfang kommender Woche die Regularien. Auch wenn wir schon glauben, alles zu wissen, dieses Detail muss noch abgewartet werden. Vermutlich sind die Richtlinien deutlich einfacher als manche in der Branche und auch wir noch vor Wochen dachten.“ Und er ergänzt: „Alle teilnehmenden Unternehmen werden sich auf Besucher freuen. Auch mit Abstand. Denn Abstand ist längst Alltag. Ich rechne mit weiteren Lockerungen bis Herbst. Da wird alles nochmals einfacher.“
So oder so erwartet Michael Rambach einen interessanten Messeherbst: „Es ist der erste Aufschlag der Branche in diesem Jahr. Küchenmöbelhersteller werden Neuheiten zeigen. So gut wie alle. Manche haben Mailand-Neuheiten liegen, die sie jetzt erstmals zeigen können. Ebenso die Unternehmen aus der Welt der Geräte, Armaturen, Spülen und Zubehör. Es ist also auch bezüglich Neuheiten eine hochinteressante Zeit im Herbst.“

„Eine Pandemie kann man nicht aussitzen“
Grundsätzlich meint Michael Rambach zur aktuellen Situation: „Man kann eine Pandemie nicht aussitzen. Es geht um den Umgang mit ihr. Jeder von uns sollte damit umgehen. Im täglichen Leben und auch auf Fachmessen. Wir dürfen nicht glauben an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit ist alles erledigt. Gerade wenn wir weltweit unterwegs sind, sollten wir lernen, damit umzugehen. Genauso wie beim Einkaufen im Supermarkt und im Baumarkt auch.