Einrichten 2017: „Tür zu und Ruhe“
Das soll soviel heißen wie: Der Rückzug in die eigenen vier Wände hält an. Nach dem Motto „Die Welt ist mir zu viel, ich selbst bin mir genug“, seien viele Menschen überfordert mit der Schnelligkeit der Ereignisse und mit den Phänomenen selbst. Die Schnelligkeit der Digitalisierung trägt ihres dazu bei. Für die meisten Menschen wird die Entspannung im Zuhause zum verständlichen und gelebten Anspruch. Auf der Einrichtungsmesse imm cologne wurden Mitte Januar in Köln die neusten Trends und Tendenzen im internationalen Möbel- und Einrichtungsangebot vorgestellt. Die auffälligsten Themen haben die Trendscouts des VDM so zusammengefasst:
Nostalgie hat Konjunktur
Möbel mit Nostalgiecharakter haben Hochkonjunktur. Kleine Beistelltische, auch Nierentische und filigrane Sofas wie aus den 1950er-Jahren sind angesagt. Bei den Bezugstoffen für Polstermöbel gibt es ein auffällig großes Angebot an Samt und Flocksamt. Er wirkt weich und einladend. Farblich ist ein großes Spektrum von beruhigenden Grün- und Blautönen zu sehen.
Mehr Funktion für kleine Räume
Da die Landflucht ungebrochen anhält und die Mieten in den Großstädten weiter steigen, werden wir in Zukunft auf kleinerem Raum wohnen. Kleinere Wohnungen veranlassen die internationale Möbelindustrie auch zur Produktion von Multifunktionsmöbeln. Ein Sofa wird ein Bett und aus einem Kleiderschrank kann ein Schreibtisch herausgezogen werden. Platzsparende Möbel sind im Kommen.
Wohnzimmer wird privat
Neben den bequemen Ess-Sesseln kommt die kommunikative Ess-Bank bzw. Polsterbank zum Esstisch dazu. Hier lässt es sich auch nach dem Abendessen noch einige Stunden aushalten. Gleichzeitig verliert das Wohnzimmer seine repräsentative Bedeutung und wird zunehmend zum Rückzugsraum für Privatsphäre und Entspannung. Passend zum Rückzug gibt es einladende Lounge-Sofas oder Longchairs, die sich per Knopfdruck zur bequemen Liege umwandeln lassen.
Immer wieder anders
Ökologische Materialien wie Massivholz, Wollfilz, Stein, Metall und Glas punkten durch ihre natürliche Authentizität. Unikate sind immer mehr gefragt, was den natürlichen Materialien einen Auftrieb gibt. Natürliche Materialien unterscheiden sich durch ihre Einzigartigkeit von vorgefertigten Industrieprodukten aus immer gleicher Folie.
Ideen fürs Smart Home
Die meisten von uns wollen auch im Alter oder bei körperlichen Beeinträchtigungen zu Hause wohnen bleiben. Smart Home-Technologien stehen erst am Anfang ihrer Entwicklung, aktuell skizzierte Lösungen lassen jedoch aufblicken. Die Ideen reichen von Sicherheitskonzepten wie deb 24-Stunden-Notknopf oder einem Sturz-Alarm unterm Teppich, über eingebaute „Convenience“ im Möbel wie LED-Licht unterm Bett oder im Kleiderschrank, bis hin zu Toilettenbrillen mit Reinigungsfunktion, tief eingebauten Duschen, fahrenden Sesseln oder Aufstehhilfen. Küchentechnik präsentiert sich zusammen mit Smart-Phone-Apps beispielsweise mit Einkaufsunterstützung per Internetkamera im Kühlgerät oder Backofenkontrolle. Die Entwicklung geht hier vor allem in Richtung Convenience, Bequemlichkeit und Erleichterung, meinen die Experten.
Die Haube im Kochfeld
Bei Küchen überwiegt Glanzlack als Front. Leise und energiesparende Elektrogeräte sind breit im Markt angekommen. Unzählige Apps ermöglichen die Ansteuerung vieler Geräte für verschiedene Funktionen. Die Abzugshaube inmitten des Induktionsfelds hat sich als Lifestyle-Ausstattung etabliert. Kompakte Küchen mit kurzen Wegen und optimalen Arbeitsabläufen komplettieren das Küchenangebot für die kleinere Wohnung.
Immer persönlicher
Insgesamt wird das Wohnen noch einmal unkonventioneller, farbenfroher, persönlicher und individueller. Puristisches wird mit Plüschigem vermischt, sodass ein besonderer Charakter im eigenen Zuhause entsteht.
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