Stabilisierung auf niedrigem Niveau

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Im Segment der Haushaltsgroßgeräte lag der Umsatz bei etwa 6,2 Milliarden Euro – ein Rückgang um 1,2 Prozent im Vergleich zu 2023. Die Anzahl verkaufter Geräte stieg jedoch um 3 Prozent auf rund 16 Millionen Einheiten. Auch das Einbaugeschäft verzeichnete trotz schwacher Baukonjunktur ein leichtes Absatzplus von 2,6 Prozent.
Absatzimpulse kamen vor allem aus der Ersatzbeschaffung und einer höheren Nachfrage nach energieeffizienten und höherwertigen Geräten. Besonders gefragt waren Wäschetrockner (+22 %), Geschirrspüler (+8 %) und Waschmaschinen (+5 %).
Kleingeräte: Wachstum durch Küchentrends
Das Segment der Haushaltskleingeräte entwickelte sich mit einem Umsatzplus von 4 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro deutlich dynamischer. Treiber waren anhaltende Trends im Küchenbereich sowie ein breites Produktsortiment. Nachgefragt wurden vor allem Air Fryer, Kaffeezubereitungssysteme, Saug-Wischroboter, Geräte zur Speisenvorbereitung sowie Produkte aus dem Bereich Gesundheitspflege.
Konsumverhalten und Export dämpfen Gesamtlage
Trotz einer leichten Erholung nach dem Tiefpunkt im November 2022 blieb das Konsumklima 2024 verhalten. Weltpolitische Unsicherheiten sorgten weiterhin für eine hohe Sparneigung. Entsprechend war die Anschaffungsbereitschaft bei Konsumgütern insgesamt niedrig.
Auch im Exportgeschäft gab es Rückgänge: Laut Statistischem Bundesamt sanken die Auslandsumsätze von Haushalt-Großgeräten um 4,5 Prozent, bei Kleingeräten sogar um 17 Prozent.
Gedämpfte Erwartungen, aber positive Impulse möglich
Trotz eines unter den Erwartungen liegenden Jahresauftakts zeigt sich die Branche vorsichtig optimistisch für 2025. Als mögliche positive Impulse nennt der ZVEI die Stabilisierung der Inflation, Reallohnsteigerungen durch Tarifabschlüsse und Zinssenkung der Europäischen Zentralbank. Zusätzliche Nachkfrage könnte durch Fördermaßnahmen im Bau- und Renovierungsbereich entstehen, sofern politische Impulse folgen. Das Ersatzgeschäft bleibt eine tragende Säule. Längerfristige Trends wie Energieeffizienz, Komfort und Vernetzung dürften das Marktgeschehen weiterhin prägen – insbesondere bei Kleingeräten wird leichtes Wachstum erwartet.
Unsicherheiten durch internationale Handelspolitik
Als global vernetzte Industrie beobachtet die Branche mit Sorge die Entwicklungen in der internationalen Zollpolitik – insbesondere die Maßnahmen der USA. Die Auswirkungen auf Lieferketten, Produktionsstandorte und Absatzmärkte sind derzeit schwer absehbar. Ein möglicher Handelskonflikt könnte neue Belastungen mit sich bringen und die konjunkturelle Erholung zusätzlich gefährden.