28.07.2025

Möbelhandel weiter unter Druck

Der deutsche Möbelhandel sieht weiterhin kein Licht am Ende des Tunnels. Laut aktuellem Möbelreport, erstmals vom IFH Köln im Auftrag des Mittelstandsverbundes vorgelegt, sank der Umsatz im Jahr 2024 um 6,1 Prozent auf 23,9 Milliarden Euro.

Dr. Marc Zgaga, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbundes: „Aufforderung an den stationären Möbelhandel, das eigene Geschäftsmodell anzupassen und zu digitalisieren.“ Foto: Mittelstandsverbund

Die Ursachen sieht der Verband vielfältig: struktureller Wandel, Konsumzurückhaltung und die anhaltende Wohnungsbaukrise. Ein Aufschwung wird nicht vor 2026 erwartet. Erstellt wird der Möbelreport im Auftrag des Verbundes bereits seit 1999.

Kooperierender Mittelstand bleibt dennoch stabil
Trotz des schwierigen Umfelds zeigt sich der kooperierende Mittelstand stabil. Mit einem Marktanteil von 75 Prozent im klassischen Möbel- und Küchenfachhandel bleibt seine Relevanz hoch. Die größte Herausforderung bleibt der zunehmende Wettbewerbsdruck durch internationale Plattformen mit aggressiven Preismodellen und digitalen Vorteilen. Auch regulatorische Unterschiede erschweren den Wettbewerb.

Digitalisierung als Schlüsselaufgabe
Der Onlineanteil im Segment Wohn- und Büromöbel stieg 2024 laut Report leicht auf 15,4 Prozent (2023: 14,4 Prozent). Dr. Marc Zgaga, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbundes, sieht darin eine klare Handlungsaufforderung: „Der stationäre Umsatzanteil bleibt dominant. Aber die Bedeutung digitaler Informations- und Vergleichsmöglichkeiten steigt. Diese Entwicklung fordert auch den stationären Möbelhandel, das eigene Geschäftsmodell anzupassen und zu digitalisieren – was für mittelständische Unternehmen allein nicht immer einfach ist. Aber es gelingt in der Kooperation, die genau deshalb ein unschlagbares Erfolgsmodell bleibt.“

Zukunftsfragen gemeinsam lösen
Der Mittelstandsverbund setzt mit seinem Projektmanagement der Fachgruppe Möbel und Küchen nach eigener Aussage genau hier an: 14 Verbundgruppen mit über 7.000 Unternehmen arbeiten gemeinsam an Lösungen zu Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Kommunikation. Das Ziel: den kooperierenden Möbel- und Küchenhandel wettbewerbs- und zukunftsfähig aufzustellen.

www.mittelstandsverbund.de


Auf einen Blick

  • Umsatz im Möbelhandel 2024 um 6,1 Prozent gesunken
  • Kooperierender Mittelstand hält 75 Prozent Marktanteil
  • Onlineanteil bei Wohn- und Büromöbeln stieg auf 15,4 Prozent