29.10.2025

Im „Varia Küchenpavillon“ in Leonberg wurde am 16. Oktober 2025 der 100. Geburtstag von Frei Otto gefeiert. Rund hundert Gäste aus Architektur, Design und Handel kamen, um den Vordenker des Leichtbaus zu würdigen. Der Veranstaltungsort verkörpert das Denken und Wirken Freis wie kaum ein anderer.

DER KREIS Gründer Ernst-Martin Schaible begrüßt seine Gäste, darunter auch Leonbergs Oberbürgermeister Martin Cohn. Foto: DER KREIS

Außenansicht des Varia Pavillons. Foto: DER KREIS

Varia Geschäftsführer Patrick Florea (Foto links) und DER KREIS Gründer Ernst-Martin Schaible freuen sich über die erfolgreiche Veranstaltung. Foto: DER KREIS

Denn der „Varia Küchenpavillon“ wurde vor 25 Jahren von Otto selbst entworfen und ist das einzige kommerzielle Bauwerk, das der Architekt persönlich autorisiert hat.
 Frei Otto, geboren 1925 in Siegmar, zählt zu den prägenden Gestalten der modernen Architektur. Bekannt wurde er durch seine filigranen Membran- und Seilkonstruktionen, die weltweit Maßstäbe setzten – vom Deutschen Pavillon der Expo 67 in Montreal bis zu den Zeltdächern des Münchner Olympiaparks. Seine Entwürfe verbanden technische Präzision mit einer fast poetischen Vorstellung von Raum, Leichtigkeit und sozialer Verantwortung.
 
Reise in die eigene Unternehmensgeschichte
 Für Ernst-Martin Schaible, geschäftsführender Gesellschafter des DER KREIS Systemverbunds, war die Veranstaltung auch eine Reise in die eigene Unternehmensgeschichte. Er hatte mit Frei Otto direkt an der Planung des Pavillons gearbeitet. Was damals als Experiment begann, gilt heute als architektonisches Unikat: eine zeltartige Konstruktion mit zentralem Mast, frei gespannter Membran und einer Leichtigkeit, die Raum atmen lässt. Viele Besucher zeigten sich beeindruckt, wie frisch und zeitlos das Bauwerk noch immer wirkt.
 
Mehr als reine Konstruktion
 Ein besonderer Moment des Abends war der Vortrag von Dipl.-Ing. Martin Kunz vom Karlsruher Institut für Technologie. Der Frei-Otto-Experte zeichnete das Entstehen des Pavillons nach und zeigte seltene Aufnahmen aus Ottos Werk – vom Deutschen Pavillon der Expo 67 bis zur Olympiadachlandschaft in München. Die Bilder erinnerten daran, dass Ottos Vision von Architektur immer mehr war als Konstruktion: ein Entwurf von Freiheit, Offenheit und menschlicher Verbindung.
 
Ausstellung vermittelt Einblicke
 Eine begleitende Ausstellung mit Reproduktionen bekannter Projekte und ein „regionales Werke-Buffet“ rundeten den Abend ab. Zwischen den Modellen und Fotos wurde diskutiert, gestaunt und erinnert. Und es zeigte sich: Auch als Küchenausstellung passt der Pavillon in Ottos Denken. Denn was er mit Membran und Mast suchte – ein Gefühl von Leichtigkeit und Begegnung – findet sich hier im Alltag wieder.
 
Werte, die noch heute wirken
„Für uns ist es eine große Ehre, in einem Bauwerk von Frei Otto arbeiten zu dürfen – und noch größer war es, seinen 100. Geburtstag genau hier zu feiern“, sagte Patrick Florea, Geschäftsführer von Varia Franchise. „Seine Architektur steht für Leichtigkeit, Offenheit und menschliches Miteinander – Werte, die wir auch in unserer Arbeit mit Küchen leben.“ So wurde der Abend nicht nur zur Hommage an einen Architekten, sondern auch zu einer Erinnerung daran, dass gute Räume – ob gebaut oder geplant – immer mehr sind als Funktion. Sie erzählen von Haltung. Und von der Kunst, das Schwere leicht erscheinen zu lassen.
 
www.varia.de