11.04.2025

Klare Strategie in schwierigem Marktumfeld

Die Blanc & Fischer-Gruppe (E.G.O., Blanco) musste 2024 einen Umsatzrückgang von 9,2 % auf 1,13 Mrd. Euro verzeichnen (Vorjahr: 1,24 Mrd. Euro). Grund dafür ist laut CEO Bernd Eckl ein konjunkturell angespanntes Umfeld und die Schwäche der Bauwirtschaft.

Der Vorstand der Blanc & Fischer Familienholding (von links): Dr. Karlheinz Hörsting, (Mitglied des Vorstands, zeitgleich CEO E.G.O.-Gruppe), Frank Gfrörer (Mitglied des Vorstands, zeitgleich CEO Blanco-Gruppe), Bernd Eckl (Vorsitzender des Vorstands / CEO) und Heiko Pott (Finanzvorstand / CFO). Foto: Blanc & Fischer

„Die multiplen globalen Krisen belasten auch unser Unternehmen“, sagte Bernd Eckl während der Jahrespressekonferenz in Oberderdingen. Das Unternehmen reagierte jedoch frühzeitig auf die Marktentwicklung und konnte tiefere Einbrüche verhindern. „Ohne die weitreichenden Maßnahmen der vergangenen 18 Monate hätten wir heute ein deutlich anderes Ergebnis zu verzeichnen“, so Eckl weiter. Er betonte auch, dass trotz der schwierigen Bedingungen an den formulierten Investitionsplänen festgehalten wurde und wird. So flossen im vergangenen Jahr 65 Mio. Euro in neue Projekte und Modernisierungen, unter anderem in Produktionsstätten der Tochterunternehmen E.G.O. und Blanco.

Strategische Weiterentwicklung

So wurde am Hauptsitz Oberderdingen unter anderem das neue „Brand Experience Center“ eröffnet, mit dem Blanco seine Entwicklung vom Spülenlieferanten zum Systemanbieter eindrucksvoll dokumentiert. Im Fokus steht die „Blanco Unit“, eine integrierte Lösung rund um die Wasserversorgung in der Küche, mit Spüle, Armatur, Abfalltrennung und Organisation im Unterschrank. Und immer häufiger, wenn es nach Blanco geht, inklusive Wasseraufbereitung, die auch per App gesteuert werden kann. Durch diese strategische Weiterentwicklung möchte Blanco seine führende Marktstellung weiter ausbauen.

Zahlen der Tochtergesellschaften

Zum Gesamtergebnis der Gruppe trugen E.G.O. mit 636,8 Mio. Euro (- 8,9 %) und Blanco mit 382,9 Mio. Euro (- 7,2 %) die größten Anteile bei. Hinzu kommen B.PRO mit 85,9 Mio. Euro (- 13,7 %) und „Übrige“ (u.a. Arpa, Kugel) mit 35,8 Mio. Euro (- 37,9 %).

Blick auf mögliche Wachstumsmärkte

Finanzvorstand Heiko Pott erläuterte, dass vor allem die Kernmärkte in Deutschland und Europa von der schwachen Baukonjunktur betroffen seien. „Diese Märkte waren überproportional stark vom Einbruch der Bautätigkeit getroffen“, erklärte er. Mit Blick auf das internationale Geschäft werde Blanc & Fischer daher künftig verstärkt auf Wachstumsmärkte in Nord- und Südamerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum setzen. So eröffnete der Elektronikspezialist E.G.O. im Februar 2024 ein neues Werk in Mexiko und begann im selben Jahr mit dem Bau einer Produktionsstätte in Polen.

Kostenkontrolle und Kapazitätsanpassung

Mit Blick auf die Kostenstruktur betonte Pott, dass man bereits frühzeitig Maßnahmen zur Kostenkontrolle und Kapazitätsanpassung eingeleitet habe. Der Konzern beschäftigte Ende 2024 weltweit 7.656 Mitarbeitende (2023: 7.913). „Wir haben in allen Bereichen des Unternehmens massiv Kosten überprüft und gesenkt“, so Pott. Auch Kurzarbeit sei in einigen Bereichen unvermeidbar gewesen und könne im laufenden Jahr selektiv erneut eingesetzt werden.

Nachhaltigkeit ist Kernstrategie

Nachhaltigkeit bleibt ein zentrales Thema, wie Vorstandsmitglied Frank Gfrörer berichtete. Blanc & Fischer verfolgt das Ziel, den direkten CO₂-Ausstoß bis 2030 um 42 % gegenüber 2021 zu senken und alle Produktionsstätten bis 2027 nach ISO 50001 und ISO 14001 zertifizieren zu lassen. Nachhaltigkeit werde zunehmend als Teil der Kernstrategie verankert, etwa durch Projekte zur Wiederverwertung von Produktionsausschuss bei Blanco und E.G.O.

Kabellose Induktion

In der Produktentwicklung setzt E.G.O. auf technologische Innovationen wie die neue Induktionsplattform EGO Q1 für professionelle Küchen und den kabellosen Technologiestandard Ki für Haushaltsgeräte. Dr. Karlheinz Hörsting, CEO der E.G.O.-Gruppe, betonte, dass man kurz vor der Zertifizierung eines ersten Ki-Transmitters stehe. Zudem erweitert E.G.O. sein Portfolio im Bereich Klimalösungen, um auch außerhalb der Küchenindustrie neue Marktsegmente zu erschließen.

Mit kühlem Kopf

Angesichts der weiterhin schwierigen Aussichten blickt Blanc & Fischer vorsichtig in die Zukunft. „Es gilt, mit wetterfestem Schiff, eingeschworener Crew und kühlem Kopf Kurs zu halten und gleichzeitig die Zukunft aktiv zu gestalten“, fasste CEO Bernd Eckl zusammen.

Detaillierte Berichte zur Blanc & Fischer-Bilanz sowie zu E.G.O. und Blanco lesen Sie in KÜCHENPLANER 5/6 2025.

www.blanc-fischer.com