06.05.2025

In der Küche nur einstellig im Minus

Das Jahr 2024 bot bekanntlich viele Herausforderungen für die deutsche Einrichtungs- und Baubranche. Auch beim Einkaufsverbund Garant führte dies über alle Geschäftsbereiche hinweg zu einem Minus von 10 Prozent. In der Küche war es etwas geringer.

Die Garant-Zentrale in Rheda-Wiedenbrück. Foto: Garant

„Wir hatten vor allem für den Möbelbereich mit einer Stabilisierung des Marktes gerechnet, doch aufgrund verschiedener Krisen, insbesondere der Unsicherheit auf politischer Ebene, ist die erhoffte Belebung der Verbraucherstimmung nicht eingetroffen“, resümierte die Garant-Geschäftsführung das Geschäftsjahr 2024 im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz.

Die einzelnen Geschäftsbereiche weisen in ihrer Umsatzentwicklung aber Unterschiede auf: So konnte sich der Bereich Küche mit einem Minus nur im einstelligen Bereich über alle Warenbereiche auch im Branchenumfeld noch gut behaupten. Nach einem eher schwierigen ersten Quartal zeigte sich im Verlauf des weiteren Jahres eine kontinuierliche Verbesserung. „Wir hatten bereits Anfang 2024 vermutet, dass sich für den Bereich Küche insbesondere aufgrund der starken Bindung an die Bauentwicklung die schwierige Marktlage weiter fortsetzt, was sich leider bewahrheitet hat. Dementsprechend sind wir zufrieden, dass wir uns in diesem Segment insgesamt zumindest über dem Markt entwickeln konnten“, so die Einschätzung der Geschäftsführung.

Absehbarer Rückgang

Mit einem nur kleinen, einstelligen Minus hat sich auch der Bereich Schlafen (insbesondere Bettenspezialisten) „insgesamt erfreulich gut geschlagen“; in den Bereichen Wohnen und SHK verzeichnet die Verbundgruppe hingegen ein zweistelliges Minus. „Diese Entwicklung für unseren SHK-Verband Bad + Haus war nach dem überproportionalen, deutlich zweistelligen Plus im Vorjahr zu erwarten“, gibt Geschäftsführer Hendrik Schütte zu bedenken. „Nach dem Schub, den in 2023 insbesondere der Heizungsbereich förderbedingt erhielt, war die Trendumkehr im Folgejahr zu erwarten. Die spürbare Belebung im Bad- und Sanitär-Bereich konnte dies in 2024 noch nicht mit entsprechendem Wachstum ausgleichen.“

Hoffnung auf Stabilisierung

Insgesamt hoffe man auf eine Stabilisierung des Marktes im Jahr 2025, so das Fazit aus Rheda-Wiedenbrück. „Der Anstieg neuer Hypothekenverträge schon seit Anfang letzten Jahres gibt Grund zur Hoffnung auf eine Stabilisierung, ebenso wie die Ankündigung der Regierungskoalition, den Wohnungsbau zu unterstützen. Wir hoffen, dass dies positive Effekte nach sich ziehen wird – wenngleich wir davon ausgehen müssen, dass messbare Effekte wohl erst 2026 zu erwarten sind“, erklärt Geschäftsführer Torsten Goldbecker. „Aus diesem Grund haben wir uns auch der Initiative ‚Deutschlands heimische Wirtschaftskraft‘ von VDM und BVDM angeschlossen, um an die Politik zu appellieren und auf die Dringlichkeit der Situation für die gesamte Bau-, Möbel- und Einrichtungsbranchen hinzuweisen.“

Steigende Auftragseingänge

Auf den ERFA-Frühjahrstagungen haben Handelspartner überwiegend von steigenden Auftrags-eingängen seit dem Jahreswechsel – in einem sich aber verschärfenden Preiswettbewerb – berichtet, so Geschäftsführer Jens Hölper. Ein weiterer Grund, mit vorsichtigem Optimismus auf das Geschäftsjahr 2025 zu schauen. Auch in den Verbänden selbst seien positive Entwicklungen zu verzeichnen gewesen. Jens Hölper. „Im Bereich Küche haben wir mit unserem neuen Kampagnenkonzept zur Frequenzaktivierung seit der Vorstellung im Herbst für und mit unseren Partnern aus Industrie und Handel bereits messbar gute Erfolge in der Leadgenerierung und bei Verkaufsabschlüssen erzielt.“

Unklare Lage

Insgesamt hat man sich in Rheda-Wiedenbrück das Ziel gesetzt, 2025 auf Vorjahresniveau abzuschließen, sehe aber angesichts der anhaltenden politischen Krisen aber durchaus auch einen erneuten, leichten Rückgang als nicht unwahrscheinlich.

www.garant-moebel.de