11.06.2025

BSH richtet Vertriebsorganisation in Deutschland neu aus

Kanal- statt Markenvertrieb, mehr eigenständige Identität für die einzelnen Konzernmarken und eine Sonderrolle für Gaggenau. Das sind die Kernelemente einer umfassenden Neuorganisation des Vertriebs der BSH Hausgeräte GmbH in Deutschland. Diese wurde heute veröffentlicht.

Enrico Hoffmann, Leiter Vertrieb und Marketing Zentraleuropa. Foto: BSH

Im Zentrum der Transformation steht demnach ein klar differenzierter Mehrmarkenvertrieb für die Marken Bosch, Siemens, Neff, Constructa und Gaggenau. Ziel ist es, „den Fachhandel in einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld gezielter zu unterstützen und gemeinsam profitabel zu wachsen“, wie das Unternehmen mitteilt. Zentrales Element ist eine markenübergreifende Vertriebsstrategie mit eindeutigem Profil: Die Marken der BSH sollen künftig noch klarer voneinander abgegrenzt sein. Im Auftritt, in der Positionierung und in den Sortimenten.

Kanalorientierte Vertriebsstruktur

Zukünftig wird der BSH-Vertrieb entlang der spezifischen Anforderungen einzelner Vertriebskanäle organisiert. Dies soll eine gezieltere Ansprache, effizientere Prozesse und eine stärkere Nähe zu den unterschiedlichen Handelsstrukturen ermöglichen.

Die Umsetzung der neuen Vertriebsorganisation erfolgt schrittweise:

  • Ab 1. August 2025 startet die Umsetzung in der zentralen Unternehmensorganisation in München.
  • Zum 1. Dezember 2025 folgt der rollierende Start im Elektrofach- und Großhandel.
  • Ab 1. März 2026 wird der neue Mehrmarkenvertrieb auch im Küchen- und Möbelfachhandel etabliert; inklusive eines markenübergreifenden Innendienstes.

Dabei positioniert sich das künftige neue Vertriebsteam als „ganzheitlich beratender Partner, der dem Handel das komplette Marken- und Sortimentsportfolio der BSH aus einer Hand anbietet“. Die bekannten Selektivsortimente bleiben integraler Bestandteil der Sortimentsstrategie. Die Zusammensetzung des Führungsteams der neuen Vertriebsorganisation will das Unternehmen in Kürze bekanntgeben.

Gaggenau wird eigenständig geführt

Eine Sonderstellung innerhalb der Neuorganisation nimmt die Marke Gaggenau ein. Um der besonderen Dynamik im High-End-Segment gerecht zu werden, wird der Vertrieb künftig über eine separate Markenorganisation gesteuert. Auch Marketing und Training erfolgen autark. Damit unterstreicht die BSH den exklusiven Anspruch der Marke und schafft zugleich Freiräume für eine eigenständige Marktbearbeitung.

Verzahnung von Marketing und Vertrieb

Neben der strukturellen Neuausrichtung wird auch die Zusammenarbeit zwischen Marketing und Vertrieb weiter gestärkt. Ziel ist eine konsistente Ansprache entlang der gesamten Customer Journey, von der Inspiration über die Beratung bis hin zur Kaufentscheidung.

Dazu gehört auch der verstärkte Einsatz digitaler Vertriebstools. Der Digital Sales Assistent soll beispielsweise als intelligente Ergänzung zu klassischen Verkaufsunterlagen fungieren. Auch in der Wissensvermittlung rund um Produktneuheiten und technische Details setzt die BSH auf digitale Lernformate.

Zentralisierung kaufmännischer Prozesse

Im Zuge der Neuorganisation wird auch der kaufmännische Bereich effizienter aufgestellt. So ist geplant, die Debitorenbuchhaltung schrittweise in ein bestehendes Shared Service Center in Polen zu überführen. Ziel ist eine höhere Prozesssicherheit durch Standardisierung und Bündelung von Aufgaben. Wie viele Mitarbeitende von diesem und allen weiteren Schritten betroffen sind und ob es zu einem Abbau von Arbeitsplätzen kommt, teilte das Unternehmen nicht mit.

Orientierung schaffen

„Die neu strukturierte BSH-Vertriebsorganisation setzt die Anforderungen des Marktes und unserer Handelspartner konsequent um“, erklärt Rudolf Klötscher, Chief Sales & Service Officer der BSH, in einer Mitteilung des Unternehmens. „Unser Ziel ist es, Orientierung zu schaffen – durch klare Markenprofile, fokussierte Sortimente und Beratung mit Substanz.“ Enrico Hoffmann, Leiter Vertrieb und Marketing Zentraleuropa, ergänzt: „Gerade im Küchen- und Möbelfachhandel sowie im Elektrofach- und Großhandel eröffnen sich mit der neuen Struktur attraktive Wachstumschancen. Die Händler erhalten eine passgenaue Vertriebsbetreuung für jede Marke und können das Potenzial unseres Portfolios noch besser ausschöpfen.“

Dialog mit dem Handel

„Wir stehen bereits im engen Austausch mit unseren Partnerinnen und Partnern im Handel über die bevorstehenden Veränderungen“, führt Enrico Hoffmann weiter aus. Der neue Mehrmarkenvertrieb sei kein Selbstzweck, sondern die Basis für eine noch engere und wirksamere Zusammenarbeit. „Mit starken Marken, exzellenten Produkten und einem engagierten Vertriebsteam wollen wir gemeinsam mit dem Handel zum Vorteil für unsere Kundinnen und Kunden neue Impulse setzen.“

www.bshg.com