26.09.2022

„Wie hältst Du es mit der Nachhaltigkeit?“ Diese Frage sollten Unternehmen heutzutage transparent und authentisch beantworten können. Denn Lieferanten, Geschäftspartner und Endkunden wollen Hintergründe wissen.

Die Tongrube, aus der systemceram einen Großteil der Rohstoffe für die Spülenproduktion bezieht. Sie liegt in unmittelbarer Nähe zum Sitz der Produktion in Siershahn. Foto: systemceram

Zum nachhaltigen Engagement der Betriebsführung allgemein und besonders zu Entstehung und ökologischen Qualität der Produkte. systemceram stellte sich dem auf der Fachmesse area30 in Löhne mit einem neu gestalteten Messestand. Im Mittelpunkt der visuellen Umsetzung standen großformatige Motive aus dem Westerwald, der Heimat des Spezialisten für Keramikspülen aus Feinsteinzeug. Dabei sollte deutlich werden, dass Nachhaltigkeit für das Unternehmen keine neue Disziplin ist, sondern dass es sich um eine „seit Jahrzehnten gelebte Praxis handelt“, wie Kevin Göbel, geschäftsführender Gesellschafter, erläutert. Und dass sich wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit bereits aus dem natürlichen Spülenmaterial Feinsteinzeug heraus ergeben.

Rohstoffe aus der Region
Zudem sind die Wege der Rohstoffversorgung besonders kurz. Denn mehr als 70% der Rohstoffe für die Spülenproduktion bezieht systemceram aus einer Entfernung von weniger als 10 Kilometern zum Produktionsstandort Siershahn. Die Fahrtzeit von der Tongrube zum Wareneingang beträgt damit laut Google Maps 11 Minuten. Bei den regional abgebauten Rohstoffen handelt es sich um verschiedene Tone, die Basis für die keramischen Produkte aus Feinsteinzeug. Der Westerwaldkreis verfügt über die umfangreichsten und wertigsten Ton-Lagerstätten Europas.

100% recyclingfähig
Die grundlegende natürliche Stärke des keramischen Materials ist die 100%ige Recyclingquote. Unglasierter Trockenbruch kann dem Produktionsprozess in einem geschlossenen Rohstoffkreislauf umgehend wieder zugeführt werden. Aber auch bereits glasierter Bruch sei kein Abfall, berichtet das Unternehmen. Dieser werde sinnvoll genutzt zur Verfüllung von Tongruben im Rahmen der Rekultivierung.
Die konsequente Recyclingquote umfasst ebenfalls fertige Spülen, die nicht den strengen Qualitätsansprüchen genügen. Dieser Ausschuss wird vermahlen und die so entstandenen Schamotte als Rohstoff-Basis für neue Produkte genutzt. Helle Schamotte in der eigenen Spülenproduktion und dunkle Schamotte extern in der Fertigung von anderen keramischen Artikeln wie Fliesen oder Ziegel.

So wenig wie möglich
Weitere wichtige Aspekte der Nachhaltigkeitsaktivitäten von systemceram sind laut Unternehmen die Aspekte Energiereduktion und Ressourcenschonung. So erzeugen Photovoltaik-Module auf dem Dach der Produktionsgebäude einen Teil des genutzten Stroms. Zuletzt wurden 350.000 kWh auf diesem Weg erwirtschaftet. Damit könnten 80 Haushalte mit vier Personen ein komplettes Jahr mit Strom versorgt werden. Die CO2-Ersparnis beläuft sich auf 230 Tonnen. Weitere Einsparungen ergeben sich durch die Wiederverwertung der im Produktionsprozess erzeugten Wärme im Rahmen der Wärmerückgewinnung. „Damit beheizen wir die kompletten Produktionshallen und die Wärmekammern“, berichtet Kevin Göbel. Hinzu kommt ein konsequentes Abwasserrecycling mit einer umfassenden Brauchwasseraufbereitung sowie „eine strenge Abgasreinigung in Kombination mit Öfen, die zu den energieeffizientesten am Markt zählen“.

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