12.04.2022

Plus in Europa, Minus in Deutschland

Kühlen, Gefrieren und Weinlagerung. Das sind die Themen, die in der Küchenbranche mit Liebherr verknüpft sind. Die Geschäftsfelder der Firmengruppe reichen jedoch weit darüber hinaus. Mit einem Umsatz von 11,64 Mrd. Euro im vergangenen Jahr. Das sind 12,6% mehr als 2020.

Von der kürzlich eingeführten neuen Generation Einbaugeräte erhofft sich Liebherr viel. Foto: Biermann

Rund 8 Mrd. Euro Umsatz werden in den Produktsegmenten Erdbewegungsmaschinen, Materialumschlagmaschinen, Spezialtiefbaumaschinen, Mobil- und Raupenkrane, Turmdrehkrane, Betontechnik und Mining erwirtschaftet. Das Plus in diesen Segmenten belief sich im vergangenen Jahr auf 17%. Mit den Produktsegmenten Maritime Krane, Aerospace und Verkehrstechnik, Verzahntechnik und Automationssysteme, Kühl- und Gefriergeräte sowie Komponenten und Hotels erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von gerundet 3,6 Mrd. Euro. Was einem Zuwachs von 3,9% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Positives Jahresergebnis
Das Jahresergebnis konnte ebenfalls gesteigert werden und wird für 2021 mit 545 Mio. Euro ausgewiesen. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 arbeiteten 49.611 Personen für die jeweiligen Unternehmen der Gruppe. Das sind 1.686 mehr als im Jahr zuvor. Investitionen in Höhe von 742 Mio. Euro flossen in die Produktionsstätten und das weltweite Vertriebs- und Servicenetz. Die Investitionen erhöhten sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 137 Mio. Euro.

Kühl-/Gefriersparte wächst um 4,4%
Der Blick in den 90 Seiten starken Geschäftsbericht zeigt Details zu den Kühl- und Gefrieraktivitäten. Der Umsatz mit den Geräten der Weißen Ware belief sich 2021 demnach auf 1,051 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung um 44 Mio. Euro oder 4,4% im Vergleich zum Vorjahr. Ein Großteil des Wachstums geht auf das Konto des Bereichs Kühlen. Für die Gefrier-Sparte meldet Liebherr eine „Negativentwicklung“, die aber auch wohl mit einer temporären Sättigung der Konsumenten zusammenhängen könnte. Im ersten Jahr der Corona-Pandemie stiegen die privaten Investitionen in Gefrierschränke sprunghaft an.

Rückgang in Deutschland
In Deutschland, dem wichtigsten Kühl- und Gefriergerätemarkt für Liebherr, sei die Entwicklung rückläufig gewesen. Bezogen auf ganz Europa konnten leichte Umsatzsteigerungen erzielt werden. Diese seien vor allem auf das Wachstum in Bulgarien, Frankreich und Spanien zurückzuführen. Auch die Nicht-EU-Länder, darunter besonders die Schweiz, die Türkei und das Vereinigte Königreich, sorgten für eine insgesamt positive Entwicklung. Während die Region Nordamerika von deutlichen Wachstumsimpulsen aus den USA und Kanada geprägt wurde, entwickelte sich der Umsatz in Mittel- und Südamerika ein weiteres Jahr rückläufig. Im Nahen und Mittleren Osten konnte Liebherr deutliche Zuwächse erzielen, insbesondere getrieben durch Steigerungen in Israel, Saudi-Arabien und Südafrika. In Asien und Ozeanien wurden Umsatzrückgange in Japan und Indonesien durch Zuwächse im indischen Markt sowie in Taiwan und Vietnam ausgeglichen.

Weitere deutliche Zuwächse erwartet
Für das kommende Geschäftsjahr erwartet Liebherr im Produktsegment der Kühl- und Gefriergeräte erneut ein deutliches Umsatzwachstum. Beitragen soll dazu auch die komplett erneuerte Einbaugerätereihe mit Geräten vom „hochwertigen Einstiegs- bis hin zum Luxussegment“. Durch die aktuell noch nicht abschätzbaren Folgen des Krieges in der Ukraine sei eine abschließende Bewertung zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht möglich.

home.liebherr.com