18.02.2022

Überproportional hohes Wachstum einerseits, Herausforderungen in der Materialversorgung und Preissprünge bei den Rohstoffen andererseits. Das prägte das Schüller-Jahr 2021. Unter dem Bilanzstrich eines „anspruchsvollen Jahres“ steht ein Wachstum von 11,8% auf jetzt 671,5 Mio. Euro. Der Export legte um 31,8% zu.

Die Geschäftsleitung von Schüller blickt auf ein herausforderndes, aber positives Jahr 2021 zurück (Foto von links): Max Heller, Markus Schüller und Manfred Niederauer. Foto: Schüller

Insgesamt sei das Jahr von einer positiven dynamischen Kontinuität geprägt, teilte das Unternehmen mit. So konnten alle Organisations- und Funktionsbereiche wachsen. 2021 zeigte sich jedoch von einer herausfordernden Seite –sowohl hinsichtlich Infektionsgeschehen als auch in Sachen Materialversorgung. „Der angespannten Liefersituation von Rohstoffen schlossen sich zudem Teuerungsraten unabsehbaren Ausmaßes an“, kommentiert der Küchenmöbelhersteller die Situation. Besonderes Augenmerk habe auf der Gesundheit der Mitarbeitenden gelegen und der vollständigen pünktlichen Versorgung aller Handelspartner. „Trotz der schwierigen Situation konnte die Schüller Möbelwerk KG über das gesamte Geschäftsjahr 2021 den Betrieb sicherstellen und den bestätigten Lieferverpflichtungen vollumfänglich nachkommen“, heißt es selbstbewusst.

Jetzt fast 30% Exportquote
Für die gesamte Branche war die Nachfrage nach Küchenmöbeln in den Kernmärkten Europas 2021 groß. Davon profitierte auch Schüller. Der Hersteller schloss das Jahr 2021 mit einem Umsatz von 671,5 Mio. Euro netto ab. 2020 waren es 600,8 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von +11,8%. Überproportional beeinflusst wurde das Ergebnis durch das Wachstum im Export. 197 Mio. Euro (2020: 149,5 Mio. Euro) entfielen auf internationale Märkte. Sowohl europäische Länder als auch Überseemärkte trugen zur positiven Entwicklung von +31,8% bei und führten zu einer Exportquote von 29,3%. Im herausfordernden Inlandsmarkt erzielte man mit 474,5 Mio. Euro (2020: 451,3 Mio. Euro), ein Plus von 5,1%.

Hohe Kosten belasten das Ergebnis
„Immens belastet“ wurde das Unternehmensergebnis jedoch durch die deutlich gestiegenen Rohstoff-, Energie-, Logistik- und anderer Kosten. Schüller berichtet: „Das Ausmaß, in dem Branchen in Bezug auf Grund- und Rohstoffe miteinander verflochten sind, wurde deutlich sichtbar und spürbar. Der Herausforderung einer vollumfänglichen Versorgung folgte unmittelbar ein überproportionaler Anstieg von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Energie und Frachten. Die explodierten Gas-, Chemie-, Papier-, Holz- und Stahlpreise fanden unaufhaltsam ihre Wirkung im Produkt Küche. Oberste Prämisse war auch im Jahr 2021 eine termingerechte und vollumfängliche Lieferung an die Handelspartner. Dies ist Schüller dank des großen Eigenfertigungsanteils sehr gut gelungen.“

Mehr als 2.000 Mitarbeitende
Das kontinuierliche Wachstum spiegelte sich 2021 erneut in der Anzahl der Beschäftigten. So gingen 2.051 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Jahresmittel ihrer Beschäftigung bei Schüller nach (Stand Ende 2020: 1.929 Mitarbeitende). In dieser Zahl sind 125 Auszubildende inkludiert, die das Unternehmen zum Ausbildungsbeginn im September 2021 zu verzeichnen hatte. 2021 startete 38 junge Menschen bei Schüller in ihr Berufsleben. Dem fränkischen Küchenmöbelhersteller sei es ein großes Anliegen, „kompetente junge Mitarbeitende auszubilden und somit dem Fachkräftemangel mit Nachwuchs aus den eigenen Reihen entgegenzuwirken“.
Einer von mehreren prägenden Personalthemen war – neben den umfangreichen Gesundheitsaspekten rund um die Corona-Pandemie – die persönliche und fachliche Mitarbeiterqualifikation. Das Unternehmen stellt den Beschäftigten ein umfangreiches Weiterbildungsangebot zur Verfügung. Aufgrund des Unternehmenswachstums lag ein besonderes Augenmerk auf dem Programm „Führungskräfteentwicklung“. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den eigenen Reihen werden in mehreren Modulen zu Führungskräften ausgebildet.

73,8 Mio. Euro investiert
Das Investitionsvolumen betrug im vergangenen Geschäftsjahr 73,8 Mio. Euro. Es umfasste neben dem Abschluss von Gebäuden im wesentlichen technische Anlagen, Maschinen, den Fuhrpark sowie sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung, Digitalisierungsprojekte und die dafür erforderliche Infrastruktur. Mit der Ein-Standort-Politik profitiere das Unternehmen von den Vorteilen kurzer Wege, direkter Ansprechpartner, klarer Zuständigkeiten und der Nutzung von Synergien. „Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit“, wie es im Bilanzbericht heißt.

Ausblick 2022
Schüller registriert weiterhin eine hohe Nachfrage nach Küchenmöbeln. Vielfältige Gründe seien dafür ausschlaggebend: vorgezogene Investitionen, längst fälliger Austausch des in die Jahre gekommenen Mobiliars, das nach wie vor niedrige Zinsniveau sowie Einsparungen, die der Einrichtungsbranche zugutekommen. Auch die anhaltende positive Bautätigkeit stabilisiere die Absatzzahlen im Inland, wie auch in europäischen Exportmärkten auf einem hohen Niveau. „Es ist davon auszugehen, dass auch 2022 die Kaufneigung, trotz vermutlich höheren Ausgaben im Urlaubssektor, positiv verläuft“, meint das Unternehmen.

www.schueller.de