24.09.2020

Koelnmesse bekräftigt Willen zur physischen Messe

Mitten in die Woche der Küchenmeile platzte die Meldung, dass die Messe Frankfurt bis einschließlich März 2021 keine Messen veranstaltet wird. Davon ist auch die Sanitär-Weltleitmesse ISH betroffen. Die Koelnmesse hält dennoch an ihren Plänen fest, die imm / LivingKitchen stattfinden zu lassen. Physisch und digital.

Die weltweite Corona-Krise hat wie längst bekannt massive Auswirkungen auf das internationale Messegeschäft und führt immer wieder zu Absagen und Verschiebungen von Veranstaltungen an allen Standorten, betroffen sind zahlreiche Branchen. Als zeitlich bisher weitestgehende Maßnahme hat am 21. September 2020 die Messe Frankfurt mitgeteilt, dass sie im Jahr 2021 bis einschließlich März keine eigenen physischen Messen am Standort Frankfurt veranstalten wird. Vor diesem Hintergrund meldet sich die Geschäftsführung der Koelnmesse zu Wort. Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse: „Der Zeitpunkt der Frankfurter Entscheidung ist überraschend, gerade weil sich aktuell der Messemarkt auch in Deutschland wiederbelebt. Aber jeder Messestandort muss sich den Auswirkungen der Pandemie auf seine Weise stellen und seine Entscheidungen den Besonderheiten des eigenen Portfolios entsprechend treffen.
In Köln halten wir selbstverständlich weiterhin an unseren Plänen fest, bald wieder Messen auf unserem Gelände zu veranstalten. Diese Pläne sind mit unseren Ausstellern und Besuchern intensiv besprochen und abgestimmt. Die Branchen wollen wieder an Messen teilnehmen – immer unter der Prämisse der Sicherheit und natürlich der behördlichen Genehmigungen.“

„imm / LivingKitchen stark eurozentriert“
Oliver Frese, Geschäftsführer und Chief Operating Officer der Koelnmesse: „In Nordrhein-Westfalen haben gerade die Düsseldorfer Kollegen mit dem Caravan Salon gezeigt, dass Messen unter Auflagen wieder machbar sind. So werden auch wir zu jeder einzelnen Veranstaltung den Bedürfnissen der einzelnen Branchen entsprechend vorgehen. Wir erwarten nicht, gleich zu Beginn des neuen Jahres wieder die internationalen Dimensionen der Vorveranstaltungen zu erreichen. Die Beteiligung wird deutlich fokussierter werden: bei den Kunstmessen im November eher auf den deutschen Markt orientiert, auf der imm cologne im Januar zum Beispiel stark euro-zentriert. Aber die Messen werden stattfinden.“

Verlängerung ins Digitale
2021 soll in Köln mit der imm cologne und der LivingKitchen (18. bis 24. Januar) starten. „We make it happen“ sei zurzeit der Leitgedanke des Organisationsteams, betont die Messegesellschaft. Zur Erhöhung der Reichweite arbeiten die Kölner Messe-Macher an der Verlängerung des Messe-Events über die neue Plattform imm cologne @home ins Digitale.
„Wir bei der Koelnmesse glauben fest daran, dass mit unserem Hygiene- und Sicherheitskonzept #B-SAFE4business und mit einer positiven Einstellung alles möglich ist“, erklärt Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der Koelnmesse. „Diese progressive Einstellung teilen viele nationale und internationale Aussteller und Besucher mit uns. Sie freuen sich auf den emotionalen Höhepunkt der Branche zum Networken – auch wenn allen klar ist, dass im nächsten Jahr vieles anders sein wird“, so der Bereichsleiter weiter.

Neues Erfolgskriterium: digitale Reichweite
Die zweite zentrale Herausforderung für das Team um Matthias Pollmann und Claire Steinbrück ist es, auch die Besucher zu erreichen, die wegen der Pandemie nicht nach Köln reisen können oder wollen. „Mit der Erweiterung der Messe in den digitalen Raum haben wir die besten Chancen, unsere Reichweite zu erhöhen. Die digitale Reichweite wird künftig von all unseren Messen als neues Erfolgskriterium herangezogen werden. Es wird also nicht mehr nur um die Anzahl der Aussteller und die Anzahl der Besucher sowie deren Herkunft gehen – wir wollen uns auch an der digitalen Reichweite messen lassen“, kommentiert Matthias Pollmann die Strategie für die Zukunft. “Es soll gezeigt werden, wie viele Kontakte die Aussteller über den rein physisch anwesenden Besucher hinaus global generieren können“, ergänzt Claire Steinbrück. „Die Gamescom war so etwas wie unser Future Lab für die Konsumentenansprache, und die noch in diesem Monat stattfindende DMEXCO wird unser Blueprint für Fachbesucher-Messen. Aus den Erfahrungen dieser beiden Messen werden wir für die imm cologne bis Ende Oktober einen digitalen Maßanzug schneidern“, skizziert das Messemanagement-Team die Weiterentwicklung der Einrichtungsmesse zu einem hybriden Format.

Neue Plattform in der Beta-Phase
Mit der neuen Plattform „imm cologne @home“ will die Koelnmesse ein breites Spektrum an Besuchern erreichen und zusätzliche Möglichkeiten der Interaktion schaffen. Auf der Plattform könne man sich mit der Branche virtuell austauschen, mit relevanten Kontakten vernetzen und sein Business voranbringen, heißt es. Neben verschiedenen digitalen Bühnen mit Live-Streams gibt es offene und thematisch kuratierte Video-Chats im Virtual Café. Online teilnehmende Messebesucher können zudem in privaten Showrooms der imm cologne-Aussteller exklusive Neuheiten erleben.
Neben dem Streamen von Inhalten bietet sich den Ausstellern die Möglichkeit, in den sofortigen direkten Austausch mit den Kunden zu treten. „Die imm cologne @home bietet somit echtes Networking, direkte Gespräche und Lösungen in Echtzeit – ein entscheidender Vorteil für jeden Aussteller.
Auch die Besucher und Aussteller der LivingKitchen sollen von dem neuen hybriden Format profitieren. Hier werden nicht nur Events und Vortragsprogramme digital abgebildet, sondern auch alle Funktionen der neuen Plattform auf die LivingKitchen übertragen. „imm cologne @home“ wird als Website und als App den Besuchern der internationale Einrichtungsmesse zur Verfügung gestellt und soll in Zukunft auch zwischen den Messe-Veranstaltungen als Informations- und Kommunikations-Hub und als digitaler Messeplatz für Besucher und Aussteller genutzt werden können.

Feintuning bis Ende Oktober
„Wir werden bis Ende Oktober entscheiden, welche Tools wir aus dem großen Baukasten der DMEXCO auf die imm cologne übertragen werden. Dafür ist uns auch die Meinung unserer Aussteller wichtig. Entscheidend ist alles, was sie in ihrem Business unterstützt“, so Pollmann. Dabei appelliert er auch an die Branche: „Den Weg in die hybride Zukunft können und wollen wir nicht allein gehen. Um die virtuellen Besucher zu erreichen ist es von entscheidender Bedeutung, dass neben dem Content, den wir als imm cologne generieren können, auch unsere Aussteller digitalen Content produzieren. Denn auch hier gilt, genauso wie bei der physischen Messe: Wir stellen die Plattform und aktivieren die Besucher zur Teilnahme; die Produkte, die Innovationen, die Geschichten – das ist Content, der von den Ausstellern selbst kommen muss.

Den eigenen Erfolg kreieren
Für die imm cologne ist es wichtig, dass sowohl die Aussteller als auch die Besucher realisieren, dass die Messe nur ein Erfolg für sie selbst, für die Branche und für den Wirtschaftsstandort Deutschland bzw. Europa werden kann, wenn sie den Leitgedanken der imm cologne für sich adaptieren. „You make it possible – we make it happen,“ formuliert Matthias Pollmann deshalb seine Einladung an die Branche zur imm cologne.

www.imm-cologne.de
www.livingkitchen-cologne.de

#B-Safe4Business: Unter dieser Überschrift formuliert die Koelnmesse ihr Hygiene- und Schutzkonzept für physische Messen.