21.04.2021

Kolumne: Auch digital mit Gefühl

„Hand aufs Herz: Sind Sie in der Lage Ihre Kunden Online emotional zu begeistern? Kriegen Sie Ihren Kunden virtuell berührt und überzeugt?“ Diese Fragen stellt Susanne Krüger in ihrer aktuellen Kolumne „Blick über den Tellerrand“.

Susanne Krüger. Foto: Krüger

Vor einigen Tagen lauschte ich einem spannenden Interview mit Matthias Horx, Deutschlands wohl bekanntestem Zukunftsforscher. Es ging um das Zeitalter, in das wir gerade hineinwachsen dürfen und welchen Veränderungen und Aufgaben auf uns zukommen. Ich liebe diese Themen und die damit verbundene Neugier, was man aus der Zukunft wohl Neues gestalten kann. Dabei war ich hocherfreut, als Matthias Horx abschließend ausführte, dass der Mensch mit seinen Gefühlen und emotionalen Systemen eine der wichtigsten Herausforderungen ist, denen wir in diesem Digitalisierungs- und Informationszeitalter gerecht werden müssen. Mein virtueller Applaus war ihm sicher.

Der Umgang mit Gefühlen und Emotionen als ein wesentliches Handwerkszeug für ein gelingendes Marketing sowie den Erfolg im Verkauf und ist im Grunde nichts Neues. Wir wissen, dass nüchterne Fakten über das Produkt Küche die meisten Menschen nicht interessiert. Aber setzen wir dieses sensible Handwerkszeug wirklich intelligent und zeitgemäß ein? Zum Beispiel bei der Präsentation im Internet? Hand aufs Herz: Sind Sie in der Lage Ihre Kunden Online emotional zu begeistern? Kriegen Sie Ihren Kunden virtuell berührt und überzeugt? Und können Sie diesen, sagen wir „emotionalen Pegel“ halten, den Sie dort versprechen?

Die virtuelle Welt rückt immer näher. Vielleicht sind Sie schon konsequent aufgesprungen auf den Zug. Vielleicht versuchen Sie noch immer, nicht so genau hinzuschauen. Wollen Sie gerne wieder das, was einmal war? Die alte Normalität? Das ist menschlich, aber leider unrealistisch. Ob es uns in den Kram passt oder nicht.
Eher im Gegenteil! Das, was wir heute erleben, scheinen erst die Vorboten von dem, was uns erwartet. Allen voran neue Qualitäten der virtuellen Zusammenarbeit, Dienstleistungen und Kommunikation. Wer sich hier nicht auf seine Weise vollumfänglich neu ausrichtet, wird den Zug bald an sich vorüberfahren sehen. Zahlreiche Unternehmen werden diese Lockdown-Krise nicht überleben. Warum? Weil sie nicht aufgesprungen sind, auf diesen Zug der neuen Zeit.

Ob Sie sich als Industrieunternehmen von Offline-Schulungen hin zu innovativen Online-Trainings bewegen sollten? Oder als Fachhändler das virtuelle Kundengespräch via Video-Schalte neu zu überdenken haben? Wir werden neue Wege gehen müssen, mit der Zeit gehen, ohne genau zu wissen, wo sie uns hinführt. Das kann ängstigen oder neugierig machen. Welches dieser zwei Perspektiven wird Ihren künftigen Weg prägen?

Klar ist: Solange Sie für den Erfolg Ihres Unternehmens noch immer Menschen begeistern müssen, werden Emotionen, Gefühle, Gemütszustände und Wohlfühlfaktoren DIE Entscheidungsträger sein. Unser Gehirn verändert sich nicht so schnell wie die Digitalisierung.
Wie begeistern Sie eigentlich Ihren Fachhandel, damit er zu Ihrem Verkaufskatalog greift oder was tun Sie dafür, dass sich Ihr Endkunde für die Küche aus Ihrem Hause entscheidet?

Susanne Krüger
www.kuechengespuer.com