14.06.2021

Artemis Group meistert ein herausforderndes Jahr

Das Geschäftsjahr 2020 der Franke-Mutter Artemis Group war durch die Covid-19-Krise und deren massiven Auswirkungen geprägt. Die meisten Geschäftsbereiche seien von der Pandemie deutlich betroffen gewesen – besonders im zweiten Quartal. In Summe spricht das Unternehmen dennoch von einem guten Ergebnis.

Die Franke Group (hier eine Außenansicht der Zentrale in Aarburg/Schweiz), Teil der Artemis Holding, musste 2020 leichte Einbußen verkraften. Foto: Biermann

Der konsolidierte Nettoumsatz der Artemis Group sank laut Bilanzbericht organisch um 6,9% auf umgerechnet 2,56 Mrd. Euro (2,8 Mrd. Franken) und lag damit um 12,5% unter dem Vorjahr. Die größten organischen Umsatzeinbußen stammen von der Feintool Group (-19,1%) und der Franke Group (-3,6%). Akquisitionen erhöhten den Nettoumsatz um 0,1%, während der starke Schweizer Franken einen negativen Währungseinfluss von 5,7% zur Folge hatte.

EBIT
Das operative Ergebnis (EBIT) vor Restrukturierungsaufwendungen und Wertberichtigungen aus dem Verkauf der Division Franke Water Systems sank von CHF 151,4 Mio. auf CHF 138,9 Mio., was einer Abnahme von CHF 12,5 Mio. (8,2%) im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die EBIT-Marge vor Einmaleffekten betrug 5,0%, verglichen mit 4,7% im Jahr 2019. Hohe Einmaleffekte aus Restrukturierungen und Wertberichtigungen reduzierten den EBIT auf CHF 74,7 Mio. (Vorjahr CHF 144,8 Mio.). Der Reingewinn sank auf CHF 102,9 Mio. (Vorjahr CHF 162,7 Mio.).

Investitionen
Die Gesamtinvestitionen von CHF 176,6 Mio. im Jahr 2020 sanken um 38,8% gegenüber CHF 288,5 Mio. im Vorjahr. Ein großer Teil davon wurde für die Optimierung verschiedener Produktionswerke (Franke Group, Feintool Group) verwendet sowie für die Akquisitionen von Sinks & Things Ltd. in Großbritannien und der restlichen 51,1% an PR Kitchen & Washroom Systems Pty. Ltd. in Australien (Franke Group). Zudem wurde das Portfolio an Wohn- und Geschäftsimmobilien im In- und Ausland weiter ausgebaut. Die Investitionstätigkeiten der Artemis Asset Management Group fokussierten sich auf Start-up-Unternehmen und Private-Equity-Engagements.

Personal
Der Personalbestand der Artemis Group lag per Jahresende 2020 bei 11.382 Personen und war damit um 5,7% tiefer als per Jahresende 2019. Mit einem Anstieg der Eigenkapitalquote auf 59,0% im Vergleich zu 58,1% im Vorjahr und der Reduktion der Nettoverschuldung um CHF 143,1 Mio. auf CHF 350,5 Mio. – davon CHF 305,9 Mio. für die Artemis Real Estate Group und CHF 148,9 Mio. für die Feintool Group (die übrigen Aktivitäten halten laut Unternehmen eine Nettoliquidität) – stärkte die Gruppe ihre Liquidität und Bilanz weiter.

Geschäftsverlauf Franke Group 2020
Die Franke Group erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen organisch um 3,6% reduzierten Nettoumsatz von CHF 2,18 Mrd. (Vorjahr CHF 2,42 Mrd.). Die negativen Währungseffekte beliefen sich auf 6,5%. Der durch Akquisitionen erzielte Umsatzanstieg wurde durch Umsatzverluste aufgrund von Veräußerungen ausgeglichen.
Die Divisionen Faber Hoods & Cooking Systems und Franke Water Systems erzielten ein organisches Wachstum, während die übrigen drei Divisionen der Franke Group im Berichtsjahr eine reduzierte organische Umsatzentwicklung verzeichneten.

Divisionen unterschiedlich betroffen
Nach einem guten Start in das Jahr 2020 wurden die fünf Divisionen in unterschiedlichem Ausmaß von der sich ausbreitenden Covid-19-Krise getroffen. Franke Kitchen Systems und Faber Hoods & Cooking Systems erlebten im zweiten Quartal 2020 einen starken Umsatzrückgang, erholten sich aber in der zweiten Jahreshälfte in allen Regionen und erreichten für das Gesamtjahr ein Wachstum von -1,3% bzw. 9,8%.
Franke Coffee Systems litt am stärksten unter den negativen Auswirkungen der Krise und musste einen organischen Umsatzrückgang von 14,1% hinnehmen.
Auch Franke Foodservice Systems hatte aufgrund der Krise mit deutlich weniger Projektaktivität und einer rückläufigen Nachfrage nach Ersatzteilen und Zubehör im Quick-Service-Restaurant-Segment zu kämpfen. Im Convenience-Store-Segment hingegen erlebte die Division eine erhebliche Umsatzsteigerung.
Franke Foodservice Systems verzeichnete einen organischen Umsatzrückgang von 2,2%.
Franke Water Systems erwies sich als robustes Geschäft mit stabilem Umsatz (+0,7%).

Das operative Ergebnis (EBIT) vor Restrukturierungsaufwendungen und Wertberichtigungen stieg leicht von CHF 140,3 Mio. im Jahr 2019 auf CHF 143,3 Mio. im Jahr 2020, was sich in einer verbesserten Marge von 5,8% auf 6,6% widerspiegelte. Der Cash Flow blieb mit CHF 179,9 Mio. hoch und betrug 8,3% vom Umsatz (Vorjahr 8,1%).
Die gesamten Investitionen betrugen CHF 57,8 Mio. (Vorjahr CHF 98,0 Mio.).

Das Unternehmen kommentiert: „Die positive Entwicklung der Profitabilität zeigt, dass die Franke Group trotz der Covid-19-Krise ihre operative Ertragskraft verbessern konnte. Dies ist vor allem auf ein sehr striktes, frühzeitig eingeleitetes Kostenmanagement zurückzuführen, verbunden mit einer raschen Erholung der Umsätze in einigen Divisionen. Franke Kitchen Systems setzte im Berichtsjahr weiterhin Turnaround-Maßnahmen um und erzielte nach einer langen Phase des Rückgangs das zweite Jahr in Folge eine deutliche Steigerung der Profitabilität. Bei Faber Hoods & Cooking Systems und Franke Water Systems konnten nahezu alle Gesellschaften ihre Gewinne steigern. Franke Foodservice Systems und Franke Coffee Systems erlitten aufgrund der Covid-19-Krise einen Umsatzrückgang, was zu einem geringeren Gewinn führte.

www.artemis-group.com