01.08.2019

Fast 2,85 Mrd. Euro Umsatz und ein bereinigtes EBITDA von 425 Mio. Euro: Die Egger Gruppe schließt das Geschäftsjahr 2018/2019 mit stabilen Ergebnissen. Und berichtet von sehr hohen Investitionen: 489,1 Mio. Euro wurden in die Zukunftssicherung des Unternehmens gesteckt.

Die Egger Gruppe mit Stammsitz in St. Johann in Tirol (Foto) steigerte ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2018/2019 um 5,6 % auf 2,84 Mrd. Euro. Foto: Egger

Bei der Bilanzpressekonferenz berichtete die Geschäftsleitung von einem „erfolgreichen, wenn auch herausfordernden Geschäftsjahr 2018/2019“. Dies endete am 30. April 2019. Demnach entwickelten sich die wesentlichen Kennzahlen stabil: Der Umsatz der Gruppe konnte um +5,6 % gesteigert werden, das bereinigte EBITDA war mit -4,7 % leicht rückläufig. Starken Einfluss auf dieses Ergebnis nahm die Rekordinvestitionssumme von 489,1 Mio. Euro. Eines der Leuchtturmprojekte wurde kürzlich abgeschlossen: Ende Juni nahm das 19. Egger-Werk in Biskupiec, Polen, seinen Betrieb auf. Unter dem Strich zeigt sich die Gruppenleitung zufrieden mit dem erzielten Umsatz von 2.841,5 Mio. Euro (+ 5,6 % zum Vorjahr). Ebenso mit dem bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) von 425,0 Mio. Euro (-4,7 % zum Vorjahr). „Wir haben nicht all unsere hoch gesteckten Ziele erreicht, liegen aber plankonform mit der Umsetzung unserer strategischen Wachstumsschritte. Vor dem Hintergrund der massiven Investitionen und mit den damit verbundenen, teilweise nicht aktivierungsfähigen, Aufbau- und Anlaufkosten konnten wir gemeinsam mit unseren 9.600 Mitarbeitern eine sehr solide Entwicklung erreichen“, fasst Thomas Leissing, Sprecher der Gruppenleitung und verantwortlich für Finanzen, Verwaltung und Logistik, zusammen.

Stabile Entwicklung in den Märkten
In der zweiten Jahreshälfte 2018 verlangsamte sich das Wachstum der Weltwirtschaft und insbesondere im Euroraum. Auch die Bauwirtschaft wächst derzeit langsamer als prognostiziert. Für Egger seien jedoch im abgelaufenen Geschäftsjahr die Marktumfelder in den wesentlichen Märkten in Europa sowie in Russland insgesamt zufriedenstellend gewesen und ermöglichten eine stabile Entwicklung. Der für das Unternehmen wesentlichste geografische Markt ist Westeuropa, und hier vor allem Deutschland mit der dort stark vertretenen Möbelindustrie. Der westeuropäische Markt mit einem Umsatz von 1.672 Mio. Euro (+4,7 %) ist auch im Geschäftsjahr 2018/2019 gewachsen und hat damit 58,9 % der Umsatzerlöse erwirtschaftet.

Voll ausgelastete Werke
Die produzierte Menge an Rohplatten inkl. Schnittholz konnte im Geschäftsjahr 2018/2019 auf 8,8 Mio. m3 (+3,5 %) gesteigert werden, was eine Vollauslastung aller primären Produktionskapazitäten bedeutet. Der Zuwachs stammt im Wesentlichen aus dem Werk in Concordia, Argentinien, welches nach der Übernahme im Oktober 2017 im Vorjahr lediglich für 7 Monate enthalten war. Darüber hinaus konnte die Produktion von MDF/Fußboden in Gagarin (RU) sowie die Schnittholzmenge im Sägewerk Brilon (DE) gesteigert werden.
Die Anzahl der eigenen Mitarbeiter betrug 9.481 (Vorjahr: 8.765) im Jahresschnitt und 9.643 zum Stichtag 30.04.2019. Der Anstieg der Mitarbeiteranzahl sei wiederum auf die Wachstumsinvestitionen zurückzuführen.
Sämtliche Detailinformationen zum Geschäftsjahr 2018/2019 können im Jahresfinanzbericht unter www.egger.com/credit-relations nachvollzogen werden.

Nachhaltigkeit weiter im Fokus
Wiederum veröffentlicht Egger zeitgleich mit dem Jahresfinanzbericht auch den jährlichen Nachhaltigkeitsbericht (nichtfinanzielle Erklärung). Dieser ist unter www.egger.com/nachhaltigkeit abrufbar und enthält sämtliche Haltungen, Zielsetzungen und Leistungen hinsichtlich ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit. Der Nachhaltigkeitsbericht 2018/2019 enthält außerdem viele konkrete Best Practice-Beispiele für das nachhaltige Handeln des Unternehmens.

Positiver Ausblick für 2019/2020
Im nun laufenden Geschäftsjahr gilt es für EGGER, die Ergebnispotenziale der getätigten Investitionen auszuschöpfen. Thomas Leissing zeigt sich dafür zuversichtlich: „Obwohl in den letzten Monaten eine schwächere Konjunkturentwicklung in manchen unserer Märkte bemerkbar war, ist unser Ausblick für das Geschäftsjahr 2019/2020 positiv. Wir werden mit unserer wettbewerbsfähigen industriellen Basis an unseren aktuellen Ergebnissen anschließen können. Darüber hinaus werden wir zum Jahreswechsel unsere neue Kollektion Dekorativ 2020–22 in den Markt einführen und mit ihr an den großen Erfolg der ersten Auflage dieser Kollektion anknüpfen.“ Durch die stabile Entwicklung im Kernbereich Möbel- und Innenausbau, das Wachstum in Russland sowie die Verlagerung von Mengen aus schwächeren Regionen hin zu alternativen Märkten rechnet das Unternehmen gruppenweit für das Geschäftsjahr 2019/2020 mit einem anhaltenden Umsatzwachstum und einem zumindest stabilen Ergebnis.

Digitale Trends für Kunden gestalten
Um seinen Kunden, Tischlern und Händlern, einen bestmöglichen Zugang zu den großen Wachstumsfeldern Online-Planung und Online-Kauf von Möbeln zu ermöglichen, geht Egger aktuell eine weitere Kooperation ein. Der Holzwerkstoffhersteller baut gemeinsam mit Roomle, einem im Bereich der digitalen Möbelplanung international führenden Digitalunternehmen aus Linz (AT), ein Unternehmen auf. Diese Vermarktungsgesellschaft will international Tischlern und Holzhändlern passende Lösungen für den digitalen Marktzugang anbieten.
„EGGER inside“, ein Service, der die digitale Vermarktung des Tischlers in seiner Region mit der Online-Konfiguration von Möbeln verbindet und bereits von über 200 Tischlern in Deutschland und Österreich als Partner genutzt wird, soll künftig weiterentwickelt und auch Kunden außerhalb des deutschsprachigen Raums zugänglich gemacht werden. Am neu gegründeten Unternehmen Furniture eServices GmbH sind Egger mit 75 % und Roomle mit 25 % beteiligt. Zur Absicherung der zugrunde liegenden Technologiekompetenz beteiligt sich Egger außerdem mit 9 % an der Roomle GmbH.

www.egger.com