13.01.2016

Katrin de Louw zeigt die Trends

Wie wir künftig wohnen und uns einrichten werden hängt stark von gesellschaftlichen Strömungen und technischen Innovationen ab. Auf der Sonderfläche ZOW_trends wird Trendexpertin Katrin de Louw diese Entwicklungen beleuchten.

Katrin de Louw, Trendscout und Inhaberin der Agentur Trendfilter, wird auf der ZOW gesellschaftliche Strömungen und die Auswirkung für die Möbelbranche thematisieren. Foto: Trendfilter

Die ZOW_trend-Fläche in Halle 20 aus der Vogelperspektive. Foto: Trendfilter

Denn aktuelle Trends wie die Digitalisierung und Vernetzung spiegeln sich auch in der Gestaltung von Innenräumen und Möbeln sowie den dazugehörigen Materialien und Oberflächen wider. Diese Strömungen zu erkennen, hat sich Katrin de Louw als Trendscout und Inhaberin der Agentur Trendfilter zur Aufgabe gemacht. Die Innenarchitektin gestaltet auf der ZOW 2016 die Sonderfläche in Halle 20, wo sie gesellschaftliche Trends inszeniert, die unser Leben in den kommenden Jahren stark beeinflussen und sich damit auch auf das Möbeldesign auswirken. „Neben innovativen Produktneuheiten werden auch inspirierende Ideen und Projekte von Hochschulen gezeigt“, sagt Katrin de Louw. „Damit geben wir den Besuchern aus Industrie, Design und Innenarchitektur weitreichende Informationen zur zukunftsfähigen Produktentwicklung an die Hand und bieten ihnen getreu dem ZOW-Motto ‚Eine Idee voraus‘ einen deutlichen Mehrwert.“

Internet der Dinge
Die Trendfläche in der Halle 20 ist in die Bereiche ON, ON+OFF und OFF unterteilt: Die erste hell gestaltete Trendbox mit dem Titel „ON“ thematisiert das Internet der Dinge, das als derzeit wichtigster technologischer Trend großen Einfluss auf unser Leben und die (Innen-)Architektur hat. Immerhin prognostiziert eine Studie des amerikanischen Marktforschungsunternehmens Gartner, dass bis zum Jahr 2020 rund 20 Mrd. Geräte mit dem Internet verbunden sein werden – heute sind es Schätzungen zufolge etwa 4,9 Mrd. Im gleichen Maß werden die Datenmengen explodieren, die die vernetzten Geräte produzieren und untereinander austauschen. Dabei ist die zu erwartende Datenflut für Unternehmen Chance und Herausforderung zugleich: Auf der einen Seite ergeben sich neue Möglichkeiten für Anwendungen und Innovationen, auf der anderen steigen allerdings die Anforderungen an den Datenschutz.

Digitale Vernetzung von morgen
Mit dem Internet der Dinge werden neue sogenannte Smart Objects kommen, die uns im Alltag begleiten. Einen ersten Eindruck davon können ZOW-Fachbesucher in der ON-Trendbox erhalten, wo neben bereits erhältlichen Produkten auch visionäre Studentenprojekte präsentiert werden. „SENSED von Tim Streilein und Alexander Wamhoff der Hochschule Osnabrück ist ein besonderes Highlight“, so die Trend-Expertin. „Dabei handelt es sich um eine Schreibtischleuchte, die die Sitzposition des Menschen nachahmt und so optisch mögliche Fehlhaltungen signalisiert.“ Sitzt eine Person gebeugt am Schreibtisch oder richtet sich wieder auf, tut es ihm die Leuchte gleich. Dadurch wird die Gesundheitsprävention aktiv gefördert – ein Aspekt, der künftig schon vor dem Hintergrund des demografischen Wandels bei allen Produktentwicklungen eine bedeutende Rolle spielt, so auch in der vernetzten Welt.

Nie versiegender Datenstrom
Da mit fortschreitender Digitalisierung die Trennung von Arbeit und Freizeit kaum noch möglich ist, wird in der ON+OFF-Trendbox die Veränderung der Arbeitswelt durch die allgegenwärtige Datenverfügbarkeit thematisiert. Denn künftig kann und wird überall gearbeitet, was zu einer Überblendung von Arbeit und Freizeit führt. Arbeitsplätze und -zeiten werden variabler, Möbel in ihrer Funktion vielseitiger. Oberflächen können sich ändern, wenn die Umgebung von Arbeiten auf Freizeit wechseln soll und umgekehrt. „Die kurze Pause am Arbeitsplatz oder das gemütliche Arbeiten in der Freizeit bestimmen das Möbeldesign von morgen“, sagt de Louw. „Das wird im schwarz-weiß-geteilten ON+OFF-Bereich beispielhaft gezeigt.“

Sehnsucht nach Entspannung
Die OFF-Trendbox wird dagegen der zunehmenden Sehnsucht nach Achtsamkeit gerecht. Denn umso digitaler der Alltag wird, umso mehr suchen die Menschen nach echten Erfahrungen und Erlebnissen. Dabei gewinnen alle Sinne, die das Internet (noch) nicht bedienen kann – nämlich das Fühlen, Riechen und Schmecken –, besonders im Laden- und Objektbau an Bedeutung. Gleichzeitig steigt die Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung, wodurch der anhaltende Do-it-Yourself-Trend weiter befeuert wird – schließlich fördern die selbstgefertigten Produkte nicht nur die Kreativität und das haptische Erlebnis, sondern befriedigen auch den Wunsch nach persönlicher Wertschätzung. All diese Strömungen fängt die OFF-Trendbox mit ihren Exponaten ein: So zeigen Studenten der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur beispielsweise Möbel, die den Benutzer innehalten lassen und ihm eine neue Perspektive verschaffen, um den Moment genießen zu können. Darüber hinaus werden neue Oberflächenstrukturen, die die Sinne mit innovativer Beschichtungstechnologie begeistern, und konkrete Produktbeispiele für mehr Achtsamkeit in Zeiten der Digitalisierung gezeigt. Wie beispielsweise das Malbuch für Erwachsene, mit dem sich immer mehr gestresste Kopfarbeiter eine Auszeit gönnen, um Körper und Seele zu regenerieren. Oder die Offline-Oase, die die ZOW_trend-Fläche als Gegenpol zur vernetzten Welt abrundet: Die Lounge ist mit ihren hochwertigen Teesorten ein idealer Treffpunkt, um effektive Messegespräche in entspannter Atmosphäre zu führen oder sich während des ZOW-Besuchs kurz zu erholen.

Im Februar in Bad Salzuflen
Die ZOW 2016 findet vom 16. bis 19. Februar im Messezentrum Bad Salzuflen statt. Dort wird Katrin de Louw im zentralen ZOW_update-Vortragsforum in Halle 21 Dienstag bis Donnerstag um 11.30 Uhr „Einrichtungs- und Möbeltrends im gesellschaftlichen Wandel“ thematisieren. Führungen über die ZOW_trend-Fläche in Halle 20 werden Dienstag bis Donnerstag um 14.30 Uhr angeboten.

www.zow.de