05.06.2015

Oberflächen sind „unaufgeregt authentisch“

Bei den „Oberflächen & Dekoren“ zeigen sich derzeit drei wesentliche Trends:

„Essentials for architecture“ – unter diesem Leitmotiv besinnt sich Resopal mit der aktuellen Kollektion auf Grundmaterialien und substanzielle Farben. Das zeigt: Auch Unis können „echt“ und „authentisch“ wirken. Dekore sowieso. Foto: Biermann

1. Fühl- und sichtbare Natürlichkeit
2. Individualität und unaufgeregte Authentizität
3. Die volle Bandbreite von Extrem-Glanz bis Ultramatt-Look

Geht es um die Optik „natürlicher“ Materialien wie Holz, Stein oder Metall auf der Möbeloberfläche, machen die genannten Trends Nr. 1 und Nr. 2 zunehmend gemeinsame Sache. Alles, was echt ist oder wie echt scheint, hat weiterhin Hochkonjunktur, doch kommen die Dekore bei weitem nicht mehr so bombastisch rüber wie noch vor einige Zeit. Der „Used Look“ nimmt sich etwas zurück und zeigt sich als „Industry Chic“ eine Spur unaufgeregter. Dafür aber ungleich authentischer. Selbst der rustikale Massivholzcharakter oder die Illusion einer Betonoberfläche geben sich vornehm. Kratzer, Rillen und Dellen dürfen weiterhin sein, aber eher angedeutet als wie mit dem Meißel verewigt.

Verwirrte Fachleute
Was zu Verwirrung führen kann: Bei der Frage „echt“ oder „Nachbildung“ dürfte sich auch bei ausgewiesenen Experten immer häufiger spontane Ratlosigkeit einstellen. Allein die Sichtprobe reicht hier schon längst nicht mehr, jetzt gerät auch der „Streicheltest“ an seine Grenzen. Denn die Haptik der künstlichen Oberflächen ist enorm und führt die Sinne zunehmend in die Irre.

Erfreute Verbraucher
Was wiederum die Möbelkäufer freut: Denn die Verbraucher spüren „eine tiefe Sehnsucht nach authentischen, sinnlichen Erlebnissen, ideellen Werten und Selbstverwirklichung“, wie Dekordrucker Schattdecor es so treffend beschreibt. Das individuelle Möbel in „Losgröße 1“ erfüllt diese Bedürfnisse.

Unis mit Tiefe
Bleibt die Frage: Wie lassen sich Unis verkaufen, wenn alles „echt“ und „authentisch“ sein soll? Die Antwort: Besser denn je. Vorausgesetzt sie verfügen ebenfalls über eine gewisse Tiefe, die sie von billigen „To go“-Produkten unterscheidet. In welcher Spielart ist dann fast egal. Der Markt liebt gegenwärtig die Extreme und wünscht sich „Hochglanz Deluxe“ für die breite Masse und im höher angesiedelten Segment einen edlen Look in Ultramatt – aber bitte mit Schutz vor Fingerabdrücken.

Kante und Fläche im Verbund
Und noch etwas ist „Trend“: Was für die Möbelfront gilt, zieht sich auch um die Kante. „Designverbund“ ist angesagt – mit dem Laser verfugt oder traditionell verleimt. (Dirk Biermann)

www.interzum.de