04.10.2014

Partnerschaft statt Konkurrenz, Produktergänzung statt Monokultur. Das Forum 26 hat sich als Vertriebskonzept neu erfunden und meldet im Rekordtempo „annähernd Vollbelegung“. Öffnen wird die als Dauerausstellung konzipierte Präsentation pünktlich mit dem Startschuss zur Küchenmeile A30 am 13. September. Von Dirk Biermann

Füllen das reaktivierte Forum 26 neu mit Leben (von links), Niko Ott und Michael Otto. Bis zum 13. September sind die im Hintergrund sichtbaren Ausstellungsflächen rundum belegt. Fotos: Biermann

Christoph Fughe von Störmer Küchen hatte eine Idee, sein Geschäftspartner Michael Otto, Inhaber der Industrievertretung OSA aus Iserlohn, das dazu geeignete Objekt, und mit dem Industrie-Designer Niko Ott aus Herford fanden die beiden einen ausführenden Praktiker – fertig war die Designwerkstatt Forum 26. Ganz einverstanden werden die Verantwortlichen mit dieser vereinfachenden Schilderung wohl nicht sein, aber das Tempo, mit der sich an der Industriestraße 59 in Rödinghausen-Bruchmühlen alles gefügt hat, bezeichnen auch sie selbst als sportlich. Denn in nur 10 Wochen wurden mehr als 20 Aussteller für das Projekt Designwerkstatt gewonnen. Und das mit Argumenten, die über die Möglichkeit einer reinen Messepräsentation im Rahmen der renommierten Küchenmeile A30 hinausgehen. „Die Designwerkstatt ist eine Dauerausstellung und eher Vertriebskonzept als temporäre Ausstellung“, sagt Michael Otto, Geschäftsführer und Gesellschafter der neu gegründeten Forum 26 GmbH, beim Mietertreffen Mitte August.
Die Zusammenkunft vier Wochen vor der Eröffnung hatte nicht allein technische Gründe, also damit jeder weiß, welche Steckdose wo installiert wird und wie sich Heizung und Licht im Gebäude einschalten lassen. „Wir wollen, dass sich die Aussteller kennenlernen, denn wir setzen auf ein partnerschaftliches Miteinander“, betont Niko Ott. Die Designwerkstatt will ein Partnerkonzept sein mit Ausstellern, die sich ergänzen statt in ausschließlicher Konkurrenz zueinander stehen. Die Themen Küche, Bad und Wohnen sollen möglichst vielfältig dargestellt werden. Entsprechend breit aufgestellt liest sich die Ausstellerliste der ersten Stunde, vorneweg bekannte Küchenprotagonisten wie Störmer, Menke, Dornbracht, Smeg, Schock, ­Agoform, Okite, Danielmeyer, Wesco, Handelsvertretung Watson und Villeroy & Boch. Vor Ort sind aber auch in der Branche noch eher unbekannte Anbieter von Garderobenhaken, Innenraumbegrünung und Nischensystemen aus Glas. Bis zum Start am 13. September können noch weitere Unternehmen dazu kommen, auch wenn das Gros der zur Verfügung stehenden 850 Quadratmeter Fläche bereits vergeben ist.

Event mit Christian Sieger
Die Ausstellungsfläche befindet sich wie von der früheren Nutzung des Forums gewohnt im Obergeschoss des zweistöckigen Gebäudes. Hinzu kommen kleinere Präsentationsflächen auf den Zuwegen. Das Erdgeschoss wird derzeit weiterhin als Lager genutzt. Entlang der Außenwände der Obergeschossfläche stehen Kojen in der Größe von jeweils 38,5 m2 zur Verfügung, in der Raummitte sind es jeweils 12,5 m2. Die Mietverträge sind laut Michael Otto über individuelle Zeiträume abgeschlossen, sodass es entsprechend der Branchenevents im Jahresterminkalender zu themenspezifischen Nutzungen kommen könnte. Im Rahmen der Eröffnungswoche wird die Fläche zudem für eine Vortragsveranstaltung mit dem Designer Christian Sieger genutzt. Das Designbüro gehört ebenfalls zu den Ausstellungspartnern. „Im Forum wird es in dieser Septemberwoche richtig Rock ’n’ Roll geben“, kündigen die Veranstalter an.

Ideal für internationale Gäste
„Der Kunde kommt zum Holz.“ Diese Binsenweisheit war Ausgangspunkt der Idee, im Herzen der deutschen Küchenmöbelindustrie Räume für eine ganzjährig nutzbare Dauerausstellung rund um die sich ergänzenden Wohnwelten zu schaffen. Christoph Fughe, Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter von Störmer Küchen, hatte die Idee dazu. Und zwar mit Blick auf internationale Besuchergruppen, bevorzugt aus Asien. „Mit seinem eigenen Showroom ist man an einem Tag durch, aber eigentlich würden die weitgereisten Kunden gern mehr sehen“, erläutert Fughe den Hintergrund. Eine Wahrnehmung und Überzeugung, die Michael Otto teilt. Otto ist Inhaber der Industrievertretung OSA mit Sitz in Iserlohn und hat sich auf internationale Kontakte spezialisiert. Bereits seit 1966 ist das Unternehmen in Asien aktiv und seit 1997 in Russ­land und weiteren osteuropäischen Ländern. Primär für Sanitärprodukte, aber im Lauf der Jahre hätten sich auch Küchenkontakte ergeben und intensiviert. So managt OSA unter anderem seit zwei Jahren das Asiengeschäft für Störmer vor Ort.

Störmer „auch nur Mieter“
Das Gebäude der Designwerkstatt liegt zwar auf dem bzw. in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gelände von Brinkmeier Küchen, das Unternehmen befindet sich nach wie vor in der Insolvenz, habe aber nie zum Betriebsvermögen des Küchenmöbelherstellers gehört, so Michael Otto. Vor wenigen Monaten hat die neu gegründete Forum 26 GmbH die Immobilie gekauft. Wer sich konkret hinter dieser Gesellschaft verbirgt, will er nicht sagen, sondern belässt es bei der Andeutung „eine Investorengruppe rund um Michael Otto“. Störmer-Mehrheitsgesellschafter ­Christoph ­Fughe dürfte nicht außen vor geblieben sein, er betont aber ausdrücklich, dass das Unternehmen Störmer „auch nur Mieter“ sei. Und das ohne Alleinvertretungsanspruch für die Holzsparte. „Wir nutzen die Gunst der ers­ten Stunde“, sagt Fughe, „wir haben aber auch nichts dagegen, wenn andere Küchenmöbelhersteller diese Flächen ebenfalls nutzen.“

www.forum26-designwerkstatt.de


Die Aussteller
Agoform
Alape
Alutexx
Arreda
Pamar
BaliSpa
Danielmeyer
Danogips
Dornbracht
Dural
Glass Design
Iserlohner Haken
Inprojal
Menke-Küchen
Okite
Schock
Sieger
by Fürstenberg
Smeg
Störmer Küchen
Trilux
Toucan-T
Villeroy & Boch
Wesco
Stand: 21. August 2014; Angaben ohne Gewähr