09.10.2013

VdDK: Aufschwung im Herbst erwartet

Das 1. Halbjahr 2013 hat der deutschen Küchenmöbelindustrie einen Umsatzrückgang beschert. Diese vielfach im Markt geäußerte Vermutung bestätigte Vorsitzender Stefan Waldenmaier (Leicht-Küchen) anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbandes der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK).

 Nach den amtlichen Zahlen schloss die deutsche Küchenmöbelindustrie per 30.6.2013 mit einem leichten Umsatzrückgang von 1,71% ab. Während sich das Inlandsgeschäft mit einem „geradezu marginalen Rückgang von 0,5%“ vergleichsweise stabil halten konnte, brach das Auslandsgeschäft in Summe geradezu ein: um 7,3%. Für die zweite Jahreshälfte erwartet der Verband indes einen deutlichen Aufschwung.

Die Stabilität des Inlandsgeschäfts führt Waldenmaier auf die positive Entwicklung insbesondere im Fachhandel zurück: „Der Fachhandel hat sich nach unseren Zahlen deutlich besser entwickelt als die Großfläche. Von dieser starken Stellung in der Küchenbranche profitiert die deutsche Küchenmöbelindustrie nachhaltig.“ Die Ursache sieht der VdDK darin, dass der klassische Käufer im Fachhandel nicht so stark auf konjunkturelle Stimmungsumschwünge reagiert wie der Kunde in der Großfläche.

 

Uneinheitlicher Export

Zur Situation im Export stellt der Vorsitzende fest: „Wesentliche Ursache dieser Rückgänge sind die schlechten Konjunkturaussichten in drei der vier wichtigsten Auslandsmärkte der deutschen Küchenmöbelindustrie. So ist der Außenhandel nach den amtlichen Zahlen sowohl in Frankreich mit 1,2% als auch in den Niederlanden mit 16,0% und sogar in Österreich mit 2,3% rückläufig. Lediglich die Schweiz mit einem Umsatzzuwachs von 0,9% hat sich im Konzert der vier wichtigsten Auslandsmärkte positiv entwickelt. Dies konnte nicht ohne Auswirkung bleiben auf die nunmehr vorliegenden amtlichen Zahlen.“ Positiver stimmen allerdings die Entwicklungen des Auslandsgeschäfts nach Russland, dem gesamten asiatischen Raum, den USA und auch Großbritannien. Hier belegen die Zahlen eine deutliche Konjunkturerholung und eine Stärkung der internationalen Stellung der deutschen Küchenmöbelindustrie. „Gerade die Entwicklung in diesen Regionen ist wichtig“, so Stefan Waldenmaier. Und weiter: „Wir erwarten in den nächsten Jahren eine deutliche Verschiebung der Weltkonjunktur in Richtung Asien und BRICS-Staaten. Dass die deutsche Küchenmöbelindustrie hier zugelegt hat, belegt ihre hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit.“

 

Besserung in Sicht

Für das 2. Halbjahr 2013 ist die deutsche Küchenmöbelindustrie etwas optimistischer. Hier verweist Waldenmaier auf die Ergebnisse einer internen Auftragsstatistik des VdDK, die zeitnah die Auftragseingänge der Branche misst und an der nahezu alle relevanten Unternehmen der deutschen Küchenmöbelindustrie teilnehmen: „Während wir auch bei den Auftragseingängen im gesamten 1.Halbjahr kumuliert einen Rückgang von 2,4% feststellen mussten, sind die Daten in den Monaten Juli/ August besser. Der Rückgang reduzierte sich kumuliert auf 2,1%.“

Der Verband geht davon aus, dass sich diese Tendenz in den letzten vier Monaten des Jahres verstärkt. Der VdDK begründet dies mit der verbesserten Konjunkturerwartung insbesondere im Inland und verweist insoweit auf die Konsumklimastudien der GfK. Diese wirken sich nach Beobachtungen des Verbandes regelmäßig mit halbjährlicher Verzögerung auf die realen Auftragseingänge aus. Nach Kenntnis des VdDK hatte sich in den letzten drei Monaten des Jahres 2012 die Konjunkturerwartung der deutschen Verbraucher deutlich verschlechtert. Im Dezember erreichte sie einen Wert von -17,9 Punkten.

Stefan Waldenmaier: „Die verschlechterte Konjunkturentwicklung im letzten Quartal 2012 spiegelt sich in den Rückgängen der Auftragseingänge im 1. Halbjahr 2013 wider. Seit Frühjahr 2013 ist die Konjunkturerwartung laut GfK allerdings wieder steigend. Im Juli 2013 hat sie einen Wert von +4,3 erreicht – auch der Index der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung erreichen Spitzenwerte. Spätestens im letzten Quartal 2013 dürfte sich dies positiv auf die Gesamtkonjunktur auswirken. Zum Jahresende geht der VdDK von einer schwarzen Null aus.

 

Mehr Beschäftigte

Laut VdDK arbeiten immer mehr Menschen in den Unternehmen der Küchenmöbelindustrie. Verbandsvorsitzender Waldenmaier: „Trotz der schwierigen Konjunktur hat die deutsche Küchenmöbelindustrie ihre Beschäftigtenzahlen steigern können. Zum 30.6.2013 sind in der deutschen Küchenmöbelindustrie 1,9% mehr Personen beschäftigt als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.“ Grund sind die auf breiter Front realisierten Bemühungen der Branche, im Lichte des bevorstehenden demografischen Wandels qualifizierte Mitarbeiter im eigenen Unternehmen zu binden, um den hohen Leistungs- und Qualitätsstandard der Branche auch mittel- und langfristig sicherzustellen.

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