08.08.2013

Taktgeber mit Spitzenleistungen

„Blanco befindet sich jetzt im 88. Jahr seit seiner Firmengründung. Und 88 ist die wichtigste chinesische Glückszahl“, sagt Achim Schreiber. Und er fügt an: „Das stimmt uns für die Zukunft zuversichtlich.“ Für das Unternehmen scheint allerdings auch die 87 eine Glückszahl zu sein. Denn im vergangenen Geschäftsjahr 2012 erzielte der Spezialist für Spülen- und Küchenarmaturen einen Umsatzrekord.

Die Geschäftsführung der Blanco GmbH + Co KG ist zufrieden: ­Rüdiger Böhle, Achim

Achim Schreiber (Vorsitzender der Geschäftsführung), Wolfgang Schneider (Geschäftsführer Technik) und Rüdiger Böhle (Kaufmännischer Geschäftsführer) waren entspannt, als sie die Zahlen des vergangenen Jahres präsentierten. Warum auch nicht? Schließlich war es ein durchaus positives Jahr für Blanco. Der Umsatz steigerte sich um 22 Mio. auf 274 Mio. Euro. Damit erhöhte sich der konsolidierte Nettoumsatz um 8,9% im Vergleich zu 2011. „Sowohl in unserem Heimatmarkt Deutschland als auch international gewannen wir Marktanteile hinzu“, erklärt Schreiber.

Spitzenposition in Deutschland
Mit seinem breit gefächerten Produktportfolio rund um die Spüle nahm Blanco erneut die führende Position in Deutschland ein. Der Spülenhersteller erzielte hier ein Umsatzwachstum von 7,8% auf 105 Mio. Euro. „Die Verbraucher sind in Deutschland bereit, in gehobene Küchen und somit auch in hochwertige Spülen zu investieren“, stellt der Vorsitzende der Geschäftsleitung fest. Als Wachstumstreiber erwiesen sich insbesondere die Silgranit-Spülen sowie die Küchenarmaturen. Aber auch die Sub-Marke Blanco SteelArt für exklusive Edelstahllösungen entwickelte sich 2012 positiv und steht zugleich für das Verhalten der Kunden, die in hochwertige Konsumgüter investieren.
Mit der Entwicklung des internationalen Geschäfts ist die Blanco-Geschäftsführung ebenfalls zufrieden. Das Umsatzwachstum ist mit 9,6% auf 165 Mio. Euro noch größer als im Inland. Der Auslandsanteil erreichte somit 62%. Allerdings entwickelten sich die internationalen Märkte sehr unterschiedlich. „Der US-amerikanische Markt hat sich nach der Krise wieder stabilisiert“, so Schreiber. Dagegen zeichne sich aber in Europa ein trüberes Bild ab – bis auf den deutschen und österreichischen Markt. Vor allem die Mittelmeerländer Spanien, Portugal, Italien und Griechenland litten unter der Rezession und infolgedessen am starken Rückgang der Nachfrage. Die Märkte in Skandinavien stabilisierten sich teilweise. „Dagegen ist Russland ein Wachstumsmotor“, so Schreiber. Im Vergleich zu vielen anderen osteuropäischen Regionen, die mit Finanzierungsengpässen kämpfen, entwickelte sich der russische Markt sehr erfreulich. Auch in Asien verzeichnete Blanco ein Umsatzwachstum. Produkte „Made in Germany“ stehen dort wie auch in Russland nach wie vor hoch im Kurs.

Renommierte Auszeichnungen
Blanco ist weltweit das einzige Unternehmen, das Spülen in den drei Materialien Edelstahl, Silgranit und Keramik selbst herstellt. Farbige Spülen erobern immer größere Anteile im Spülenmarkt. Dazu baute das Unternehmen seine Position als Weltmarktführer bei Granitspülen weiter aus. Die Absatzmengen seien deutlich gestiegen. Der hochwertige, widerstandsfähige und pflegeleichte Verbundswerkstoff begeistere auf allen Kontinenten immer mehr Kunden.
Neben den Attributen hochwertig, pflegeleicht und widerstandsfähig, setzt Blanco stets auf innovatives und ästhetisches Design, das mit Bedienkomfort gepaart ist. Dadurch erhielt das Oberderdinger Unternehmen auch im vergangenen Jahr zahlreiche Auszeichnungen für seine Produkte. Als besonders erfolgreich erwies sich das Silgranit-Modul Blancomodex, das fünf Preise gewann.

Investieren in die Zukunft
Um auch weiterhin seine Marktposition auszubauen und die Wettbewerbsfähigkeit international zu stärken, investierte das Unternehmen im vergangenen Jahr insgesamt 11,5 Mio. Euro. „90 Prozent davon wurden in Deutschland getätigt. Wir wollen in erster Linie die bestehenden Standorte stärken“, sagt Rüdiger Böhle. So floss ein beträchtlicher Teil der 11,5 Mio. Euro in die Reorganisation der Sulzfelder Edelstahlspülen-Produktion. Um die Kapazität des Granitspülen-Werks in Sinsheim weiter zu erhöhen, wurde dort genauso investiert wie in das Granitspülen-Werk in Toronto (Kanada).
Dazu sei Nachhaltigkeit eine Maxime. Deshalb tätigte das Unternehmen weitere Investitionen in die Optimierung der Energieversorgung. So wurde Anfang 2012 eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bruchsaler Logistikzentrums in Betrieb genommen. Auch am Produktionsstandort Sulzfeld wurden umfassende energetische Sanierungsmaßnahmen der Heiz- und Prozesswärmeerzeugung eingeleitet und ein modernes Blockheizkraftwerk integriert. Das sichert seit Anfang des Jahres die Grundversorgung im Werk und entlastet die Umwelt um 370 t Kohlendioxid-Emissionen pro Jahr.

Gelebte Nachhaltigkeit
Ein weiterer Meilenstein im Unternehmensleitbild der Nachhaltigkeit: Blanco hat ein Energiemanagementsystem eingeführt und sich nach der Norm DIN EN ISO 50001 zertifizieren lassen. Diese Norm definiert die Anforderungen, die für die Verbesserung des Energieeinsatzes, der -effizienz und Nutzung erforderlich sind. Ziel ist es, den Verbrauch von Energie und damit auch die Umweltauswirkungen beispielsweise durch Treibhausgase weiter zu reduzieren.
Neben dem Stammsitz in Oberderdingen (Baden-Württemberg) hat die Blanco GmbH + Co KG weitere deutsche Standorte in Bruchsal, Sinsheim und Sulzfeld sowie weitere Produktionsstätten in Toronto (Kanada) und Istanbul (Türkei). Das Unternehmen vertreibt seine Produkte in mehr als 100 Ländern. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich 2012 auf 1250 Mitarbeiter weltweit. Davon arbeiten 960 in Deutschland, 290 in den ausländischen Tochtergesellschaften. Astrid Plaßhenrich

www.blanco-germany.com/de


Die Juniorfirma im Weltunternehmen
Blanco legt sehr großen Wert auf seine Nachwuchsförderung. Zurzeit bildet das Unternehmen 71 junge Menschen in 13 Berufen aus. Dabei handelt es sich sowohl um klassische Ausbildungen als auch um duale Studiengänge. Ein Projekt liegt der Geschäftsführung besonders am Herzen: ­BLANCOJunior. „Ich muss jetzt zusehen, dass ich nicht zu sehr ins Schwärmen gerate“, sagt Wolfgang Schneider, als er das Projekt vorstellt.
BLANCOJunior ist eine kleine Juniorfirma innerhalb des Unternehmens. Dort stellen die Auszubildenden nützliche Produkte für den Alltag her und vermarkten diese anschließend an Mitarbeiter. Das sind beispielsweise Grillzangen, Schuhanzieher oder auch Weinflaschenhalter. „Ziel ist es, die Ausbildungsinhalte durch das Betreiben einer Juniorfirma mit all ihren Abteilungen zu vermitteln“, erklärt Hannah Eifeler, zuständig für die Ausbildung bei Blanco. Dabei übernehmen die Auszubildenden bereits ab dem ersten Lehrjahr verantwortungsvolle Positionen in ihrer eigenen (kleinen) Firma.
„Für unser internationales Wachstum brauchen wir natürlich qualifizierte Mitarbeiter. Das außerordentliche Ergebnis des vergangenen Jahres war nur möglich durch das Engagement und die Kompetenz des gesamten Teams“, erläutert Achim Schreiber. Und Wolfgang Schneider ergänzt: „Bei allen Ausbildungsberufen geht es aber nicht nur um Fachwissen, sondern auch um die sozialen Kompetenzen und kommunikativen Fähigkeiten.“ (ap)