05.03.2013

LivingKitchen: Eine gute Prise Show

Eine Messe ist immer auch Show – vor allem wenn die Veranstaltung für sich in Anspruch nimmt, eine internationale Leitfunktion zu haben. Die reine Warenpräsentation mag aus der isolierten Sicht eines einzelnen Unternehmens funktionieren, die Messe in ihrer Gesamtheit begeistert bei allzu ausgeprägter Nüchternheit hingegen kaum.

Dank der Kombination von Fach- und Endverbrauchertagen läuft die LivingKitchen schon konzeptionell geringe Gefahr, in Gewöhnlichkeit und technischer Dominanz stecken zu bleiben. Das von der Koelnmesse zusammengestellte Rahmenprogramm wirkte wohldosiert. Zudem wurde und an zahlreichen Ständen gekocht und gebrutzelt, so dass immer wieder andere Gerüche durch die Gänge schwebten und neugierig machten auf die Quelle der kulinarischen Verlockungen. Wobei sich die Messegäste nicht allein auf ihren Geruchssinn angewiesen waren. Köche und Köchinnen, die heutzutage in der Öffentlichkeit ihre Speisen zubereiten, müssen fit an Topf und Pfanne sein – darüber hinaus aber müssen sie gut reden können. Und das besonders lebendig und witzig. Der Begriff Kochshow setzt sich nicht umsonst aus zwei eigenständigen Wörtern zusammen.

Eine kreative Show ist aber nicht auf redselige Köche zu reduzieren. Spülenhersteller Schock beispielsweise tauchte seinen Messestand konsequent in die Welt der 1920er-Jahre. Das komplette Messe-Team war zeittypisch gekleidet: je nach Vorliebe mit Federn im Haar, Fliege am Hals oder Schirmmütze auf dem Kopf. Das machte Eindruck und verschaffte Sympathie: Die Präsentationsidee des Spülenherstellers stieß auf große Akzeptanz. Auch wir meinen: Eine prima Idee. Und wir meinen auch: Noch einige solcher Ansätze mehr, tun der LivingKitchen gut. Wir freuen uns auf 2015.