29.04.2025

Mit Quarzstein fing alles an. Inzwischen gehören aber alle wichtigen Materialien zum Sortiment. Jetzt will Systemo, die Arbeitsplatten-Marke von Schüller, die Marktdurchdringung erhöhen und markant wachsen. Dafür wurde ein weiterer, beliebter Werkstoff aufgenommen – und auch der Service ausgebaut.

Schüller will mit der Arbeitsplatten-Marke Systemo deutlich wachsen. Markus Schüller, geschäftsführender Gesellschafter Schüller Möbelwerk KG (Foto rechts), und Thorsten Zwenzner, Geschäftsleiter Systemo, erklären, wie das umgesetzt werden soll. Foto: Schüller

Vor 15 Jahren nahm die Schüller Möbelwerk KG mit der Tochtergesellschaft Systemo den Arbeitsplattenvertrieb in die eigenen Hände. Aus den Anfängen im Jahr 2010 mit nur einem Material hat sich inzwischen ein breit aufgestelltes Sortiment entwickelt. Mit einer vielfältigen Auswahl von Keramik (in der Schüller-Schreibweise Ceramic), Quarz- und Naturstein über Glas und Massivholz bis hin zum umfangreichen „SensiQ“-Programm, das hochwertige Schichtstoffplatten wie Fenix und „gleichartige und gleichwertige“ Produkte anderer Holzwerkstoffhersteller vereint. Ebenso breit gefächert sind die Anwendungsmöglichkeiten, die auf Wunsch im optischen und haptischen Dekorverbund mit den Küchenmöbeln realisiert werden können: Arbeitsplatten, Thekenplatten, Nischenrückwände, Wangen oder Wandverkleidungen.
„Wir sind mit Systemo inzwischen auf einem ganz anderen Level angekommen“, kommentiert Markus Schüller, geschäftsführender Gesellschafter, die kontinuierliche Weiterentwicklung der Arbeitsplatten-Tochter. In der Tat präsentiert sich das Sortiment vielfältig, ohne überladen zu wirken. Herkömmliche HPL-/CPL-Schichtstoff-Arbeitsplatten sucht man vergeblich. Dafür überwiegt die Hochwertigkeit echter Materialien. Also ganz im Sinne von „authentic kitchen“, dem Claim der Schüller-Premiummarke next125.

Steinwerkstoffe dominieren
Derzeit spielt Ceramic die dominierende Hauptrolle, wie Thorsten Zwenzner, seit gut einem Jahr Geschäftsleiter von Systemo, berichtet. Vor allem als 15 mm Sandwich-Variante mit Gehrungskante. Aber auch Quarzstein und Naturstein, der jüngste Neuzugang, werden gut nachgefragt. Das Natursteinsortiment (vor allem Granit) wurde erstmals im September 2024 auf der Küchenmeile im house4kitchen präsentiert. Dass der Markteintritt mit sechs Dekoren bescheiden anmutet, ist weniger Verzagtheit geschuldet als vielmehr Ausdruck einer markentypischen Strategie von Systemo. Diese zielt darauf ab, alle wichtigen Materialien, Optiken und Haptiken anzubieten, die der Markt verlangt, sich dabei aber nicht in Details zu verlieren. „Wir bieten ein verkaufsfähiges, komprimiertes Sortiment“, sagt Markus Schüller dazu und betont gleichzeitig, dass der Markt ständig sondiert und mögliche Kandidaten intern ausgiebig getestet werden. Bei Farben und Dekoren hat das Systemo-Team ohnehin das Ohr am Puls der Zeit.

Verlängerte Werkbänke
Systemo verfügt über keine eigene Produktion. Die GmbH & Co. KG ist am Stammsitz in Herrieden angesiedelt. Gefertigt bzw. konfektioniert werden die Produkte bei Partnern im Sinne einer verlängerten Werkbank. Das wird bei Schüller sehr geschätzt: „Mit unseren Produktionspartnern verbindet uns eine langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit“, betont Thorsten Zwenzner. Darauf könne man sich verlassen. Das Rohmaterial für die Fertigung kommt von namhaften Lieferanten. Dazu zählen u.a. Cosentino (Dekton), Neolith und Inalco.
Als der Arbeitsplattenspezialist und Vollsortimenter Lechner vor einiger Zeit in die Insolvenz schlitterte und kurz darauf zum Verkauf stand, prüfte auch Schüller die Möglichkeiten, die sich in der unmittelbaren Nachbarschaft bieten könnten. Schließlich liegen zwischen Schüller in Herrieden und dem damaligen Lechner-Standort in Rothenburg o.d. Tauber nur etwas mehr als 30 Lkw-Minuten. Trotz der räumlichen Nähe und der großzügigen Räumlichkeiten passte das Setup vor Ort nicht, um sich als Investor für eine eigene Arbeitsplatten-Produktion zu engagieren.

Fokus auf markantes Wachstum
Der kontinuierlichen Weiterentwicklung der eigenen Marke tat dies keinen Abbruch. Inzwischen sind die Verantwortlichen sogar überzeugt, dass Systemo noch erfolgreicher werden kann. „Wir wollen in den nächsten Jahren deutlich wachsen“, erklärt der Geschäftsleiter. Was Markus Schüller als Mitglied der Inhaberfamilie mit einem Nicken kommentiert. Ziel sei eine weitere Marktdurchdringung in der Breite. In den DACH-Märkten und mittelfristig auch darüber hinaus.
Um diese Expansionsziele zu erreichen, soll die Markenbekanntheit von Systemo im Küchenfachhandel, im Küchenverkauf und bei Planerinnen und Planern weiter gesteigert werden. Auch bei Händlern, die mit anderen Küchenmöbellieferanten als Schüller oder next125 zusammenarbeiten. „Aber natürlich liefern wir den Unterbau zur Arbeitsplatte gerne aus Herrieden“, sagt Markus Schüller und lächelt. Vorteile hat dieses „Alles aus einer Hand“ tatsächlich: Es vereinfacht die Abwicklung, erhöht die Prozesssicherheit und minimiert Planungsfehler, die im Schüller-System automatisch erkannt und korrigiert werden. Am Ende wird die Arbeitsplatte sogar zeitgleich mit der Küche angeliefert.

Weitere Serviceangebote
Basis für die definierten Wachstumspläne ist zum einen die beschriebene Produktpalette, mit der sich das Unternehmen „sehr gut aufgestellt“ sieht. Hinzu kommen Investitionen in den Ausbau der Serviceleistungen. Immer geht es um die Frage: Wie können wir den Handelspartnern die Planung und Realisierung einer Arbeitsplattenanlage weiter erleichtern? So können Handelspartner seit Herbst 2024 in der gesamten DACH-Region einen Aufmaß- und Montageservice buchen. „Das entlastet den Handel und stellt die fachgerechte Montage sicher“, sagt Thorsten Zwenzner. Insbesondere von Arbeitsplatten aus Steinwerkstoffen.
Der Aufmaß- und Montageservice wurde vorab mit ausgewählten Pilotbetrieben getestet und dann für alle geöffnet. Die Resonanz des Handels auf das neue Angebot, das mit externen Partnern realisiert wird, sei „ausgesprochen gut“. Für 2026 plant Systemo bereits weitere Servicebausteine. Dazu könnte auch ein Reparatur- und Ausbesserungsservice gehören.

Prozesse sicher gestalten
Der Aufmaß- und Montageservice als „All-inclusive“-Dienstleistung ist jedoch nur eine mögliche Antwort auf die zuvor gestellte Frage. „Zahlreiche Handelspartner wollen lieber eigenständig bleiben und die komplette Küche inklusive Arbeitsplatte selbst planen und montieren“, berichtet Markus Schüller. Auch diese Händler werden mit speziellen Seminaren und Schulungsangeboten unterstützt. Die Gesamtabwicklung in Eigenregie des Händlers ohne nochmaliges Aufmaß hat in den Augen von Markus Schüller und Thorsten Zwenzner Vorteile und erhöht die Kundenzufriedenheit: Die Küche wird an einem Termin geliefert und komplett montiert, ohne dass wochenlang ein Provisorium die Arbeitsplatte ersetzen muss.

Dirk Biermann

www.systemo.de