#101 – IFA goes KI

Ausblick auf die IFA 2025: Dr. Sara Warneke (gfu) und Leif Lindner, CEO der IFA Management GmbH. Foto: IFA
Die IFA geht in ihr 101. Jahr und zeigt sich hipper denn je. Mit viel Glitzer und fröhlichen Farben im Outfit und mit KI, KI, KI. Oder besser AI, AI, AI, wie es dem internationalen Anspruch gerecht wird. Das kommt an. Bereits zur Kick-Off-Veranstaltung am 1. Juli im Futurium Berlin sendete die Messe für Home & Consumer Tech ein klares Zeichen an Markt und Branche. So heißt es: „Die Messe ist nahezu ausgebucht, alle relevanten Handelskooperationen sind dabei, und das thematische Profil ist schärfer denn je.“ Vom 5. bis 9. September 2025 soll Berlin erneut zum Zentrum technologischer Visionen und konkreter Anwendungen werden. Mit den Schwerpunkten Künstliche Intelligenz, Software und Computing Power sowie Sustainability greift die IFA 2025 zentrale Entwicklungen auf, die gerade dabei sind, den Markt tiefgreifend zu verändern. Zugleich will die Messe aber auf die traditionellen Säulen, Home Entertainment und Home Appliances, nicht verzichten. Ja, diese sogar stärken. Segmente wie Smart Home, Audio, Kommunikation, Gaming, Content Creation, Fitness, Digital Health und Mikromobilität werden laut Messeveranstalter strategisch weiterentwickelt. Von Waschmaschinen, Staubsaugern, Kühlgeräten und Equipment fürs Kochen, Backen und Garen ist dabei keine Rede. Doch Schwamm drüber. Berlin denkt gern groß. So heißt es: „Die IFA ist der einzige Ort, an dem das vollständige Abbild des Elektronik- und Techmarkts erlebbar wird. Kompakt, international und praxisnah. Hier können sich Industrie und Handel strategisch austauschen und vernetzen und mit Endkonsumenten in direkten Kontakt treten.“ Dieses Selbstverständnis kommentiert Leif Lindner, CEO der IFA Management GmbH, so: „Genau das macht die IFA einzigartig.“ Parallel zur Hauptmesse öffnet vom 7. bis 9. September erneut die IFA Global Markets in Halle 26 exklusiv für Fachbesucher. Auf über 10.000 Quadratmetern zeigen ausgewählte Zulieferer und Komponentenhersteller aus aller Welt, was technologisch unter der Oberfläche möglich ist.
Zwischen Skepsis und Chancen
Wenn es um Künstliche Intelligenz geht, ist damit auch Robotik gemeint. Doch ob Saugroboter, Rasenmäher oder Kochassistenz: Die Deutschen zeigen sich beim Thema Haushaltsrobotik tief gespalten, wie eine aktuelle Studie zeigt. 36 Prozent lehnen demnach den Einsatz maschineller Helfer in den nächsten fünf bis zehn Jahren grundsätzlich ab. 37 Prozent begrüßen sie. Der Rest (26%) bleibt neutral. Das zeigt eine Untersuchung der Branchenorganisation GFU Consumer & Home Tech in Kooperation mit der Strategieberatung Oliver Wyman. Befragt wurden 1.300 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland.
Wie offen Menschen gegenüber Haushaltsrobotern sind, hängt demnach stark vom Alter, Einkommen und bisherigen Lebensstil ab. Jüngere und Menschen mittleren Alters stehen dem Thema deutlich aufgeschlossener gegenüber als die Generation 55+. Besonders offen zeigen sich jene, die bereits Dienstleistungen wie Reinigung, Pflege oder Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. Ein klarer Zusammenhang besteht auch mit dem Einkommen: Während in Haushalten mit weniger als 30.000 Euro Jahreseinkommen nur etwa die Hälfte der Befragten Haushaltsrobotik befürwortet, steigt die Zustimmung bei Einkommen ab 80.000 Euro auf bis zu 80 Prozent.
Nur geringe Unterschiede zeigt die Studie beim Geschlecht – mit einer Ausnahme: Wenn es um den Einsatz von Robotern in der Kinderbetreuung geht, reagieren Frauen deutlich zurückhaltender (20% Zustimmung) als Männer (36%).
Preise und Privatsphäre als Hürden
Dass sich die Marktverbreitung bislang in Grenzen hält, liegt aus Sicht der Studienautorinnen und -autoren vor allem am Preis. Doch genau dieser Faktor könnte bald an Bedeutung verlieren. „Die Kosten für einen humanoiden Roboter werden sich bis zum Jahr 2035 mehr als halbieren“, prognostiziert Martin Schulte, Partner bei Oliver Wyman. Neben den Anschaffungskosten stehen jedoch auch immaterielle Bedenken im Raum. 61 Prozent der Befragten äußern Sorge, durch Technik zu abhängig zu werden und eigene Fähigkeiten zu verlieren. 59 Prozent fürchten um ihre Privatsphäre oder haben Datenschutzbedenken – ein Hinweis auf die anhaltende Unsicherheit im Umgang mit vernetzten Systemen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland beim Thema Robotik vor allem anwendungsorientiert und pragmatisch denken. Entscheidend sind funktionale, zuverlässige Lösungen, die den Alltag konkret erleichtern, nicht futuristische Visionen“, resümiert Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der GFU Consumer & Home Tech.
Aus dem Ausstellerverzeichnis
Mehr als 1.800 Aussteller melden die Veranstaltung für die 101. IFA. Aus dem Bereich „Home Appliances“, Unterkategorie „Große Hausgeräte“, sind unter anderem dabei: AEG, Bosch, Candy, Electrolux, Haier, Hoover, Liebherr, Midea, Miele und Siemens. Aus der Kategorie „Kleine Hausgeräte“: beurer, caso Design, Fakir, jura, Nivona, Rommelsbacher, Russel Hobbs und Severin (alle Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Gewähr. Die aktuelle Ausstellerliste gibt es hier: www.ifa-berlin.com/de/p/exhibitors. Der Weg zum Ticket für Fachbesucher führt über diesen Link: https://ifa-berlin-2025.reg.buzz.