Spürbare Dynamik

Miele am Standort Bünde: In das konzernweite Kompetenzzentrum für Kochfelder, Dampfgarer und Wärmeschubladen hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren massiv investiert. Zuletzt rund 18 Millionen Euro in neue Gebäude für Qualitätsmanagement und Labore. Foto: Biermann
Trotz zwischenzeitlicher Rekorderlöse belasteten die langwierigen Nachwirkungen der Corona-Affäre das Geschäft und die Kundenbeziehungen. Wie bei allen Hausgeräteherstellern. Vor allem aber schlugen Pläne zu Produktionsverlagerungen und Arbeitsplatzabbau hohe Wellen. Bekanntlich hatte Miele im vergangenen Jahr angekündigt, die Waschmaschinenproduktion (Haushaltsgeräte) vom Stammwerk Gütersloh ins polnische Ksawerów zu verlegen und im Konzern 2.000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Ausgerechnet Gütersloh! Es hagelte Unverständnis und harsche Kritik. Als sei Miele der einzige Hersteller, der auf veränderte Marktbedingungen mit einer Anpassung der Kostenstruktur reagiert, um das Gesamtunternehmen zukunftsfähig zu halten. Das hat an den Kräften gezehrt und Spuren hinterlassen, räumte Christian Gerwens, Senior Vice President DACH, bei einem Pressegespräch im Rahmen einer AMK-Veranstaltung ein. Inzwischen sei der Restrukturierungsprozess inklusive Stellenabbau in vollem Gange. „Dennoch wurde noch keinem Mitarbeiter betriebsbedingt gekündigt“, stellte Gerwens fest. Bislang habe alles komplett über Altersteilzeit, Vorruhestand und Abfindungen realisiert werden können. Das sei ein großer Erfolg, über den viel zu wenig berichtet werde, so der DACH-Chef.
Kräftig investiert
Doch bei Miele dreht sich in diesen Tagen auch viel um andere Themen. Gerade in der deutschen Vertriebsgesellschaft ist viel Dynamik zu spüren. Das liegt sicher nicht nur am neuen, eigenständigen Insta-Auftritt von Miele Deutschland. Mit der neuen Kampagne „Einmal Miele, immer Miele“ macht die Traditionsmarke derzeit auf vielen Kanälen auf sich aufmerksam. Bei Endkunden und im Handel. Dabei präsentiert sich Miele als ein Premiumhersteller, der markentypische Produktqualität („alles auf 20 Jahre Lebensdauer getestet“), Effizienzaspekte, Komfortausstattungen, Service und Genussmomente miteinander verbindet. Ausdruck dieser Strategie sind auch die Aktivitäten auf Gut Böckel. Hier hat das Unternehmen kräftig investiert. Der ohnehin stimmungsvolle Showroom bietet jetzt noch großzügigere Möglichkeiten für Veranstaltungen, Schulungen und Produkttrainings. Und für Kochkurse der „Culinary Experts“. Mit diesem Bündel an Investitionen will der Hersteller seine Handelspartner auf vielfältige Weise unterstützen. Das gilt auch für einzelne Preissenkungen und für Gerätesets, die die Nachfrage ankurbeln sollen. Bei gleichzeitig erweiterten Funktionalitäten, wie der sortimentsübergreifend umgesetzten Energieeffizienzklasse A bei Geschirrspülern. Hinzu kommt der neu gegründete Dealer's Council". In diesem Kreis möchte Miele noch intensiver mit ausgewählten Handelspartnern kommunizieren. Über das, was läuft, und über das, was besser laufen könnte.