Mehr als für eine Trend-Saison
Unverkennbar Rotpunkt Küchen – und doch anders: Den Gästen der Hausmesse zur Küchenmeile im September bot sich auf dem Betriebsgelände des Küchenmöbelherstellers in Bünde ein neues Bild. Denn die vor zwei Jahren gestarteten Investitionen in Höhe von rund 50 Millionen Euro wurden inzwischen größtenteils umgesetzt. Das deutlichste Zeichen: ein 15 Meter hoher Hallenkomplex mit 10.000 Quadratmetern für Lager und Kommissionierung. Weniger auffällig, aber umso wirkungsvoller sind die Standortmodernisierungen in den Maschinenpark und die IT. „Wir sind tatsächlich nicht mehr das gleiche Rotpunkt Küchen wie vor zwei Jahren“, sagt Sven Herden, Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing, und spricht damit unterschiedliche Entwicklungen an. So tritt Rotpunkt Küchen heute auf eine neue Weise auf: noch nahbarer, persönlicher und authentisch wie eh und je. „Wer mit uns zusammenarbeitet, soll schließlich wissen, mit wem er es zu tun hat und was uns unterscheidet“, so der Geschäftsführer. Parallel dazu wurden interne Abläufe neu geordnet und effizienter gestaltet. Davon profitiert der Fachhandel direkt. In der Auftragsabwicklung ebenso wie im Produktsortiment.
Stärken weiter ausgebaut
Mit der jetzt vorgestellten Kollektion 2026 will Rotpunkt Küchen zentrale Stärken wie Durchgängigkeit, Vielfalt, Variantenreichtum und einfache Planbarkeit weiter untermauern und diese kundenorientiert ausbauen. Der Begriff Kundenorientierung sei wörtlich zu nehmen, betont Sven Herden. Man mache keine Kollektion für den Fachhandel, sondern eine Kollektion zusammen mit den Partnern im Fachhandel für eine gemeinsame Zukunft. Entsprechend war die Hausmesse von Dialog und Austausch geprägt.
Entwicklung mit Weitblick
Zukunftsfähigkeit zeigt sich bei Rotpunkt Küchen nach eigenen Angaben in vielen Facetten des Sortiments und der Vertriebspolitik. Im Mittelpunkt stehen „stabile und weiter ausbaufähige Handelsmargen“ und ein Programm, mit dem sich der Fachhandel „sicher fühlen kann“, wie es Sven Herden ausdrückt. Dazu gehört eine Produktentwicklung mit Weitblick: Farb- und Techniktrends werden nicht hastig umgesetzt und ebenso schnell wieder abgelöst, sondern so angelegt, dass sie über Jahre Bestand haben. Beispiele sind der Farbton „Terra Grey“, schon seit einigen Jahren einer der Bestseller im wohnlichen Greige-Spektrum, oder der neue Beigeton „Sandy Beach“, der schon unter der Bezeichnung „Sand“ Teil des Rotpunkt-Baukastens war. Ebenso vorausschauend bewertet das Unternehmen die Umstellung der kompletten Innenausstattung auf den dunklen Ton „Zircon“, die bereits 2017 umgesetzt wurde und seitdem Standard ist.
Entwicklung mit Flexibilität
Wie konkret Zukunftsfähigkeit aussehen kann, zeigt nach Überzeugung des Herstellers auch das neue Griffmuldenprofil „XGFL“. Es ist serienmäßig mit LED-Beleuchtung ausgestattet, kann aber optional mit oder ohne Lichtfunktion genutzt werden. Wer mehr möchte, kann die Beleuchtung sofort oder später aktivieren – ohne Mehrpreis. Ein weiterer Pluspunkt ist die Matter-Fähigkeit: Das System unterstützt den offenen Smart-Home-Standard „Matter“ und lässt sich nahtlos in Plattformen wie Apple Home, Google Home oder Amazon Alexa integrieren. In der Praxis bedeutet das: LEDs verschiedener Hersteller arbeiten reibungslos zusammen, sind lokal steuerbar und nicht von einer Cloud abhängig. Für die Planung eröffnet das flexible Lichtlösungen, die sich an Tageszeit, Nutzerwünsche und Automationen anpassen lassen. Damit liefert das System Argumente für zukunftssichere Smart-Home-Konzepte.
Vielfalt mit System
„Mit diesen und weiteren Neuheiten beweist Rotpunkt Küchen nicht nur Zukunftsfähigkeit, sondern auch ein Differenzierungspotenzial, das auf Flexibilität und Durchgängigkeit basiert“, heißt es im Messefazit. Und das über Planungsstile, Farbwelten und Materialien hinweg. So lassen sich nun furnierte Oberflächen und Dekor-Repros mit Synchronpore farbgleich in einer Kommission bis in den Korpus hinein planen. Dafür stehen beispielhaft die beiden Neuheiten „Scandinavian Brown Oak“ und „Scandinavian Fjell Oak“. Durchgängigkeit bezieht sich jedoch nicht nur auf die Optik. Das 75er-Rastermaß (Schrankbreite) zieht sich durch die gesamte Typenliste und ermöglicht stilübergreifend elegant durchgeplante Küchen mit modernem Charakter.
Umsatzprognose „100 Millionen plus X“
Die aktuellen Geschäftszahlen unterstreichen die nachhaltige Entwicklung von Rotpunkt Küchen. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von „100 Millionen Euro plus X“. Das entspricht einer Steigerung von etwa 5 Prozent. Damit wäre die Umsatzdelle des Vorjahres mehr als ausgeglichen. Aus Rotpunkt-Sicht besonders erfreulich entwickeln sich derzeit das Inlandsgeschäft sowie die Märkte in Österreich und den Niederlanden. Der Export nach Frankreich ist entgegen dem statistischen Branchentrend stabil, und im Projektgeschäft – etwa in Dubai – eröffnen sich gerade zusätzliche Perspektiven. Entsprechend zuversichtlich fällt die Prognose für 2026 aus. Sven Herden formuliert es kurz: „Weiterhin positiv.“