Hausgeräte, die bewegen

Wie ist es um die Zukunft des Hausgeräts bestellt? Studierende des Lehrstuhls Industrial Design haben sich in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Hausgeräte GmbH Gedanken gemacht. Foto: Bosch Hausgeräte
Im Rahmen der Studie (E)Motions entwickelten sie in den vergangenen Monaten Konzepte und Ideen für ein Produkterlebnis, das mittels Bewegung und Interaktion durchweg angenehme Emotionen weckt. Die innovativen Produktentwürfe konnten auf der Bosch Design Night im Rahmen der Munich Creative Business Week erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Durchgeführt wurde das Projekt unter der Leitung von Bosch-Chefdesigner Robert Sachon – federführend waren Maike Kirschbaum vom Bosch Design-Team sowie Prof. Fritz Frenkler und Andreas Ringelhan von der TUM. „Wir sind stolz darauf, so viele kreative Entwürfe im Rahmen der MCBW ausstellen zu können. Gleichzeitig freuen wir uns, auf diesem Wege jungen Designern ein öffentliches Forum für ihre Ideen zu geben“, betont Robert Sachon, Leiter des Bosch-Markendesigns.
Nutzerzentriert, mitreißend, begeisternd
Grundlage der Studie war die Einschätzung, dass Bewegungen im Zusammenhang mit Hausgeräten auf vielerlei Ebenen stattfinden: im Inneren der Geräte, an der „Benutzeroberfläche“ und in der Interaktion mit dem sie bedienenden Menschen. Dabei stellte sich fast automatisch die Frage: Welche Abläufe sind angenehm, welche nicht? Wann und wie macht die Interaktion Freude und ist gleichzeitig zielführend im Hinblick auf ein optimales Ergebnis? Unter dieser Fragestellung entstanden Prototypen für bewegte und zugleich bewegende Erfahrungen im Umgang mit Hausgeräten.
„Digitale Feuerstelle“
Der Entwurf „Digitale Feuerstelle“ macht zum Beispiel das Kochen zum echten Erlebnis. Dabei verbindet er Funktionalität und Komfort mit dynamischen, fließenden Bewegungsabläufen: Die Kochtemperatur wird durch manuelles Schieben des Kochgeschirrs über die Oberfläche intuitiv geregelt. Nach dem Essen verwandelt sich das Kochfeld durch die Aktivierung des „Lounge-Modus“ in eine lauschig flackernde Wärmequelle für entspannte Stunden: Bewegung wird zum Wellness-Faktor.
Nachhaltig und komfortabel
Abgelaufene und verdorbene Nahrungsmittel zu verhindern, hat sich „Rotate“ zur Aufgabe gemacht. Sobald der Kühlschrank geöffnet wird, bewegen sich transparente Kühlboxen rotierend auf den Benutzer zu und bieten eine optimale Übersicht über die Vorräte. Alle Lebensmittel lassen sich spielend einfach erreichen.
Pure Convenience bietet „Shift Motion“, ein intuitives Bediensystem, mit dem unterschiedliche Hausgeräte gesteuert werden können und das dem Nutzer bei der Einstellung ein haptisches Feedback übermittelt.
Demonstrative Funktionalität
Die Dunstabzugshaube „Cyclone“ wiederum visualisiert den bisher unsichtbaren Vorgang des Dunstabsaugens und fasst den Dunst in einem Luftwirbel zusammen. Die „Wasserstelle“ dagegen erinnert – etwa im Büro – mit fließendem Lichtspiel an den persönlichen Flüssigkeitshaushalt. Sie verfügt über mehrere Wassersäulen, sodass die Nutzer ihre persönliche Wasserquelle wählen und den eigenen Bedarf und Verbrauch überprüfen können. Hilfreiches Tool ist die dazugehörige App, die ebenfalls die regelmäßige Wasseraufnahme anmahnt – und so zum Wohlbefinden beiträgt.
Die Zukunft bleibt bewegt
Für Prof. Fritz Frenkler bilden die Konzepte seiner Studenten und Studentinnen Facetten des Haushalts der Zukunft. In diesem Zusammenhang spielen Hausgeräte, die mit dem Nutzer interagieren und per Smartphone, Tablet und WLAN mobil vor Ort oder von unterwegs bedient werden können, eine wichtige Rolle. Alle Funktionen müssen in einer konsistenten Designphilosophie miteinander verbunden sein. „Design hat die Aufgabe, Hausgeräte technologisch zu optimieren und den Prozess einer Produktentwicklung zu moderieren“, sagt Prof. Fritz Frenkler. „Denn wenn etwas langfristig Bestand hat, dann ist es nachhaltig funktionales Design. Die Ideen der (E)Motions Studie schenken der Marke Bosch kreative Impulse, indem sie die Botschaft ‚Technik fürs Leben‘ mit neuer Dynamik füllen.“
www.bosch-home.de