18.05.2016

E.G.O. wächst mit internationaler Strategie

Hausgerätezulieferer E.G.O. meldet ein gutes Jahr 2015. Die Gruppe hat den Umsatz um 4,9% auf 594 Mio. Euro gesteigert. Erwirtschaftet wurde das Wachstum vor allem außerhalb Europas. Das ist auch so geplant.

Dr. Johannes Haupt, Vorsitzender der Geschäftsführung der E.G.O.-Gruppe und der Blanc & Fischer Familienholding. Foto: E.G.O.

Elektronische Steuerungen für Wasch- und Spülmaschinen waren 2015 die Produktgruppe mit dem größten Wachstum. Foto: E.G.O.

E.G.O. investiert in den kommenden fünf Jahren 36 Mio. Euro in den Standort Oberderdingen – unter anderem in die Optimierung der innovativen Dickschicht-Fertigung. Foto: E.G.O.

Auf dem amerikanischen Kontinent etwa hat E.G.O. um 19,6% zugelegt, in Asien und dem pazifischen Raum waren es 10,6%. In Europa und Afrika dagegen lag der Zuwachs nur bei 0,9%. „Damit haben wir uns absolut strategiekonform entwickelt“, sagte Dr. Johannes Haupt, Vorsitzender der Geschäftsführung, auf der Jahrespressekonferenz am Stammsitz im baden-württembergischen Oberderdingen. „Unsere Strategie sieht vor, den europäischen Umsatzanteil leicht zu steigern oder zumindest konstant zu halten – und den außerhalb Europas deutlich zu steigern, um so mittel- und langfristig die regionale Umsatzverteilung ausgeglichener zu gestalten.“

Erfolg mit elektronischen Steuerungen
Bei den Produktgruppen hat E.G.O. die mit Abstand größte Steigerung bei elektronischen Steuerungen für Spül- und Waschmaschinen verzeichnet. 38% beträgt der Umsatzzuwachs hier. Solche Steuerungen zählt E.G.O. zum sogenannten Innovationsbereich. Dabei handelt es sich um Produkte, die auf jungen, innovativen Technologien basieren. Dieser Bereich hat mit einem Plus von 7,7% auch deutlich stärker zugelegt als die Traditionsprodukte, die auf ein Plus von 3,6% kamen. Im Traditionsbereich haben vor allem Strahlungsheizkörper mit 6,9% Plus einen erheblichen Anteil beigesteuert. Für 2016 plant E.G.O. laut Dr. Haupt wieder ein moderates Wachstum um 3% auf 612 Mio. Euro Umsatz.

Zahl der Mitarbeiter nahezu konstant
2015 arbeiteten laut Dr. Haupt weltweit 5.821 Mitarbeiter für die E.G.O.- Gruppe. Im Vergleich zum Vorjahr sei diese Zahl fast konstant geblieben. In Deutschland beschäftigt E.G.O. mit 1.824 Mitarbeitern 50 Menschen weniger als im Vorjahr. Trotzdem arbeitet noch rund ein Drittel der Belegschaft im Inland. „Das Verhältnis verschiebt sich entsprechend unserer Internationalisierungsstrategie zugunsten der Mitarbeiter im Ausland. Aber diese Verschiebung findet sehr langsam statt“, betonte Dr. Haupt.

Standortsicherungsvertrag verlängert
Nach „diversen Gesprächsrunden mit den Arbeitnehmervertretern“ hat E.G.O. eine Nachfolgevereinbarung für den zum Ende des Jahres ausgelaufenen Standortsicherungsvertrag für Oberderdingen abgeschlossen. Der neue Vertrag trat am 1. Januar 2016 in Kraft und gilt – wie sein Vorgänger – für fünf Jahre. Die E.G.O.-Gruppe wird in dieser Zeit mindestens 36 Mio. Euro unter anderem in die Weiterentwicklung des Standortes und die Qualifikation der Mitarbeiter investieren. Denn eines ist laut Dr. Haupt ganz wichtig: Oberderdingen müsse im nationalen und internationalen Vergleich wettbewerbsfähig bleiben – insbesondere auch gegenüber den anderen Standorten der E.G.O.-Gruppe. Der Vertrag helfe dabei, die dafür nötigen Voraussetzungen zu schaffen. Und damit sei er auch ein Bekenntnis zum Stammsitz Oberderdingen – als Sitz der zentralen Verwaltung, aber auch als Kernstück des internationalen Produktionsnetzwerkes.
Im Gegenzug verzichten die Mitarbeiter u.a. auf Sonderzahlungen bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Das Maßnahmenpaket reduziert die Kosten für das Unternehmen um durchschnittlich 5,5 Mio. Euro pro Jahr.

Auch die Blanc & Fischer-Holding legt zu
Erfreulich entwickelt habe sich nach Dr. Haupts Worten auch die Blanc & Fischer Familienholding. Zu dieser Holding gehören neben der E.G.O.-Gruppe auch die Teilkonzerne Blanco, Blanco Professional, Defindi und Arpa. Alle diese Unternehmen haben es sich zum Ziel gemacht, den Lebensraum Küche „weltweit nachhaltig zu prägen“. Aktuell setzen sie dies erfolgreich um: Die Holding hat 2015 von 1,07 auf 1,135 Mrd. Euro Umsatz zugelegt. Das sind um 6,1% mehr. „Die Zahl der Mitarbeiter weltweit ist von 8.330 auf 8.396 gestiegen“, erklärte Haupt, der in Personalunion sowohl der Vorsitzende der Geschäftsführung der Blanc & Fischer Familienholding als auch der E.G.O.-Gruppe ist.

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