06.07.2015

E.G.O. steht zum Standort Oberderdingen

Die E.G.O.-Gruppe optimiert derzeit ihr weltweites Produktionsnetzwerk und rüstet sich dabei für den Wandel von Traditionsprodukten hin zu Innovationsprodukten. Schwerpunkt der Investitionen ist aktuell das Stammwerk Oberderdingen.

Dr. Karlheinz Hörsting, Geschäftsführer Technik und Produktion der E.G.O.-Gruppe. Foto: E.G.O.

Am Stammsitz Oberderdingen investiert E.G.O. derzeit in die Verbesserung der Produktion – beispielsweise im Bereich des Strahlungsheizkörpers, von dem das Unternehmen allein in Oberderdingen jährlich 8,5 Mio. Stück fertigt. Foto: E.G.O.

Oberderdingen ist der mit Abstand größte und wichtigste Standort im weltweiten Produktionsnetzwerk. 2014 hat E.G.O. dort etwa 250 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet, rund zehn Mio. Euro mehr als noch 2013 und fast 45 Prozent des gesamten Umsatzes der Gruppe. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel in die Zukunftssicherung des Standortes investiert. Seit 2011 waren es insgesamt 52 Mio. Euro – sieben Mio. Euro mehr als ursprünglich geplant“, sagt Dr. Karlheinz Hörsting, Geschäftsführer Technik und Produktion, auf der Jahrespressekonferenz der E.G.O.-Gruppe. Allein im vergangenen Jahr flossen rund zehn Mio. Euro vor allem in die Optimierung der Produktion und in den Anlauf neuer Produkte. 2015 werden noch einmal neun Mio. Euro dazukommen. „Die Verbesserungen zeigen auch bereits Wirkung: Umsatz- und Ergebnisentwicklung der vergangenen beiden Jahre waren gut. Deshalb haben wir bereits 2014 für das Jahr 2013 rund eine Mio. Euro an die Mitarbeiter ausgezahlt“, sagt Dr. Hörsting.
Vor allem die Nachfrage nach in Oberderdingen gefertigten innovativen Dickschicht-Heizelementen und Induktionskochfeldern in Kombination mit modernen TouchControls legt zu. „Insgesamt macht der Anteil der wesentlichen Innovationsprodukte derzeit rund 46% des Umsatzes der Gruppe aus. Dieser Anteil wird in den kommenden Jahren deutlich wachsen – auch hier in Oberderdingen. Die technologische Entwicklung in diesem Bereich ist rasant, daher müssen wir uns sehr schlank und flexibel aufstellen“, sagt Dr. Hörsting. Gleichzeitig sinkt am Standort der Anteil traditioneller Produkte wie Rohre und Rohrheizkörper oder Stanzteile. „Im Traditionsbereich haben wir einen hohen Kostendruck und arbeiten in einem starken Wettbewerbsumfeld. Darüber hinaus geht der Trend weg von der zentralen hin zu einer lokalen Fertigung: Wird das Produkt in China gefertigt, muss auch bei lokalen Lieferanten in China eingekauft oder der Prozess lokal in die Wertschöpfungskette integriert werden, um Wettbewerbsfähigkeit und Währungsunabhängigkeit sicherzustellen.“

8,8 Mio. Strahlungsheizkörper jährlich
Um die Ertragskraft des Stammwerkes weiter zu steigern, wolle E.G.O. die Kosten senken und die gesamten Prozesse weiter verbessern. Das gelte laut Dr. Hörsting auch für die sogenannten Overheadkosten – also die Verwaltung. Denn in Oberderdingen sitzen sämtliche zentralen Verwaltungsbereiche, etwa der Vertrieb, das Controlling oder die Logistik. Zum anderen müsse die Produktion schlanker werden. „Das ist die Basis, um kostengünstig und flexibel produzieren zu können und damit langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben“, betont Dr. Hörsting. In einigen Bereichen hat das Werk bereits gute Erfolge erzielt, etwa bei Strahlungsheizkörpern, die mit einem Volumen von 8,8 Mio. Stück pro Jahr – weltweit sind es sogar gut 22 Mio. – das wichtigste Traditionsprodukt am Stammsitz sind. Hier ist es durch eine Umstrukturierung der Fertigung gelungen, die Durchlaufzeit eines Strahlungsheizkörpers um etwa die Hälfte zu verkürzen: von 11,1 Tagen auf 5,8 Tage.

Ausbau des spanischen Standortes
Eines der Werke, das neben Oberderdingen derzeit am stärksten zulegt, ist Lliçà de Vall bei Barcelona in Spanien – ein strategisch wichtiger Innovationsstandort, an dem derzeit etwa 260 Mitarbeiter vor allem Steuerelektronik für Wasch- und Spülmaschinen entwickeln und produzieren. Das katalanische Werk exportiert mehr als 80% seiner Produkte, haupt-sächlich nach Deutschland, Italien, Slowenien, in die Türkei, nach Argentinien und in die USA. „Die Nachfrage nach den in Spanien produzierten Produkten wächst. Außerdem haben wir hier ein Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Steuerelektronik aufgebaut. Dementsprechend brauchen wir mehr Platz und bauen das Werk derzeit aus“, sagt Dr. Hörsting. Bis 2016 wird E.G.O. dort allein in den Gebäudeausbau 1,9 Mio. Euro investieren und 60 neue Arbeitsplätze schaffen.

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