12.10.2025

BSH schließt Werke in Nauen und Bretten

Der Hausgerätehersteller BSH will sein Produktionsnetz in Deutschland an veränderte Marktbedingungen anpassen. Die Werke in Nauen und Bretten sollen in den kommenden Jahren schließen. Zugleich betont das Unternehmen, weiter in den Standort Deutschland zu investieren.

Die Geschichte des Hausgeräteherstellers Neff am Standort Bretten reicht bis in das Jahr 1877. In etwas mehr als zwei Jahren (1. Quartal 2028) soll der Betrieb eingestellt werden. Die BSH organisiert Produktionsstrukturen neu und reagiert damit auf die veränderte Marktnachfrage. Foto: Neff/BSH

Die BSH Hausgeräte GmbH reagiert auf die anhaltend schwache Marktentwicklung und eine wachsende Nachfrage nach günstigeren Geräten. Sinkende Neubauzahlen, stagnierende Immobilienmärkte und Kaufzurückhaltung führen zu einer dauerhaften Unterauslastung der Produktion. „In absehbarer Zukunft ist kein relevantes Marktwachstum zu erwarten“, heißt es aus München.

Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit überprüft die BSH regelmäßig die Wirtschaftlichkeit ihrer Fabriken. Nun sollen die Produktionskapazitäten in Deutschland neu verteilt werden: Die Waschmaschinenfertigung in Nauen (Brandenburg) läuft bis Mitte 2027 aus, die Herstellung von Herden und Dunstabzugshauben im Neff-Stammwerk in Bretten (Baden-Württemberg) bis Ende des ersten Quartals 2028.

1.400 Beschäftigte betroffen

Insgesamt sind rund 1.400 Mitarbeiter von den Plänen betroffen – etwa 440 in Nauen, rund 980 in Bretten. Die Arbeitnehmervertretungen wurden informiert. „Uns ist bewusst, dass ein solcher Schritt mit Sorgen und Unsicherheiten verbunden ist. Wir treffen diese Entscheidung nicht leichtfertig“, erklärt Matthias Metz, Vorsitzender der BSH-Geschäftsführung. Arbeitsdirektor Thorsten Lücke betont: „Wir sind entschlossen, gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern sozialverträgliche Lösungen zu finden.“

Die Logistik in Nauen bleibt bestehen, ebenso weitere Unternehmensbereiche an anderen Standorten in Deutschland. Die Versorgung des Marktes soll künftig aus anderen europäischen Werken erfolgen.

Investitionen bleiben Teil der Strategie

Trotz der Einschnitte bekennt sich die BSH klar zum Standort Deutschland. In den vergangenen drei Jahren flossen laut Unternehmen rund 300 Millionen Euro in Modernisierung, Digitalisierung und Forschung. Auch künftig will das Unternehmen in seine Produktions- und Entwicklungsstandorte investieren. Ziel bleibt, Innovation und Effizienz zu stärken als Basis für eine langfristig tragfähige Wettbewerbsstruktur.

www.bshg.com