25.03.2015

Die BSH Hausgeräte GmbH (BSH) hat nach vorläufigen Zahlen ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2014 um 8,4% auf die neue Rekordmarke von rund 11,4 Mrd. Euro gesteigert.

Dr. Karsten Ottenberg, Vorsitzender der BSH-Geschäftsführung: „Geräte entwickeln, die den Bedürfnissen der Konsumenten entsprechen.“ Foto: BSH

Bereinigt um Wechselkurseffekte liegt das Umsatzwachstum sogar bei 11,1 Prozent, meldet das Unternehmen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte deutlich auf rund 700 Mio. Euro erhöht werden. Weltweit beschäftigt der Münchner Konzern über 53.000 Mitarbeiter, davon rund 16.000 in Deutschland.
„2014 war für die BSH ein Jahr der Bewegung: hin zu noch mehr Konsumentenorientierung, einer offenen, digital geprägten Innovationskultur und einem starken Fokus auf das Wachstum in den einzelnen Regionen“, erklärt Dr. Karsten Ottenberg, Vorsitzender der Geschäftsführung. Trotz teilweise schwieriger Marktbedingungen konnte das Unternehmen den Rekordumsatz von 2013 übertreffen

Marktführerschaft in Europa ausgebaut
Treiber des Wachstums im vergangenen Jahr war unter anderem das Geschäft in Europa: In einem „weitgehend gesättigten Markt“ konnte die BSH ihre Marktführerschaft weiter ausbauen. Hier ist der Umsatz gegen den weiter schwachen Markttrend auf 6,9 Mrd. Euro gestiegen. In Nordamerika habe der Hausgerätehersteller von der großen Nachfrage nach Premium-Produkten sowie von einer „dynamischen Wirtschaftsentwicklung“ profitiert und erreichte einen Jahresumsatz von 700 Mio. Euro. In der Region Türkei, Mittlerer Osten, Afrika & GUS blieb der Umsatz mit 1,6 Mrd. Euro unter dem Niveau des Vorjahres. Die Geschäftsentwicklung wurde unter anderem durch die starke Abwertung des Rubels sowie das sehr verhaltene Wirtschaftswachstum in der Türkei beeinträchtigt. Leichtes Wachstum realisierte die BSH in der Region Asien/Pazifik mit einem Umsatz von 300 Mio. Euro. Dazu hat auch der positive Geschäftsverlauf in Indien beigetragen. Dort hat die BSH im vergangenen Jahr eine Fabrik für Waschmaschinen eröffnet. In der Region Greater China konnte der Umsatz ebenfalls überdurchschnittlich auf 1,9 Mrd. Euro gesteigert werden; nach Europa ist diese Region damit die zweitstärkste der BSH. Zusätzliche Investitionen in die chinesischen Standorte sollen die Fertigung von weiteren regionalspezifischen Produkten ermöglichen.

373 Mio. Euro investiert
2014 hat die BSH 373 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert. Das entspricht 3,3% des Umsatzes und einer Steigerung um 11,7% gegenüber 2013. Die Gesamtinvestitionen in Sachanlagen beliefen sich auf 443 Mio. Euro, wovon 162 Mio. Euro (knapp 37%) auf Deutschland entfielen. „Wegweisende Investitionen“, so die Konzernspitze, tätigte die BSH unter anderem in ein neues Technologiezentrum für Geschirrspüler am Standort Dillingen. Annähernd 100 Mio. Euro fielen für die Modernisierung der Fertigungslinien für eine neue Backofenserie an den Produktionsstandorten Bretten und Traunreut an. Diese Gerätebaureihe ist eines der größten Produktprojekte der BSH-Geschichte; einschließlich der anteiligen F&E-Kosten summierte sich das hierauf entfallende Volumen auf 200 Mio. Euro. Um die Innovationskraft kontinuierlich auszubauen, sind weitere Investitionen geplant. Die BSH will in diesem Jahr rund 450 Mio. Euro für F&E aufwenden und langfristig die F&E-Quote auf 4% des Umsatzes steigern.

Immer mehr vernetzte Hausgeräte
Die auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) im vergangenen Herbst präsentierten Backöfen und Geschirrspüler sind die ersten vernetzten Produkte der BSH. Mit „Home Connect“ hat das Unternehmen 2014 eine Lösung auf den Markt gebracht, die es ermöglicht, mit einer App Hausgeräte verschiedener Marken zu steuern. Das System ist laut BSH „bewusst offen konzipiert“ – und richtet sich auch an andere Hersteller und Dienstleister. Bis 2016 soll es in jeder Produktkategorie Hausgeräte mit „Home Connect“-Funktion geben; ab 2018 sollen dann alle neu entwickelten BSH-Geräte vernetzt sein – teilweise auch kleine Hausgeräte. Dabei sei nicht ausschlaggebend, was technisch möglich ist, sondern was die Konsumenten wirklich brauchen. „Wir entwickeln Lösungen, die den Bedürfnissen der Konsumenten entsprechen und echten Nutzen bieten“, so Ottenberg.

Robert Bosch GmbH alleiniger Eigentümer
Anfang dieses Jahres hat die Siemens AG ihren Anteil am ehemaligen Gemeinschaftsunternehmen an die Robert Bosch GmbH verkauft, die nunmehr alleinige Gesellschafterin ist. In diesem Zusammenhang hat der Konzern zum 9. Februar 2015 seinen Namen von BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in BSH Hausgeräte GmbH geändert. Die BSH wird auch künftig unternehmerisch weitgehend eigenständig agieren. Gleichzeitig profitieren beide Unternehmen gegenseitig von ihrem Technologie-Know-how. Die BSH will Innovationen unter anderem in den Bereichen Smart Home, Sensorik und Robotik weiter vorantreiben. Die Marke Siemens wird von der BSH im Bereich Hausgeräte langfristig weitergeführt.
Die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 werden Ende Mai 2015 mit dem Geschäftsbericht veröffentlicht.

www.bsh-group.de