Alno krempelt um

Max Müller, CEO Alno AG: „Weitere einschneidende Maßnahmen, um die Profitabilität auf lange Zeit zu sichern.“ Foto: Biermann Archiv
Dabei geht es um die Verlagerung von 500 bis 1000 Küchenmöbel pro Tag sowie die entsprechenden Arbeitsplatten. Wie viele Arbeitsplätze davon in Enger konkret betroffen sind und wie es um die Zukunft des Standorts im Alno-Konzern bestellt ist, teilte das Unternehmen nicht mit.
Zeitgleich meldet der Küchenmöbelhersteller den Abschied von COO Manfred Scholz, der bislang die Bereiche Produktion, Kundenservice, Einkauf, Qualität/Umwelt/Energie und Logistik verantwortete. Der Vertrag mit Scholz wurde zu Ende Februar 2015 aufgehoben. Grund seien unterschiedliche Auffassungen über die weitere strategische Ausrichtung des Unternehmens.
Stark schwankende Auslastung
In einer Mitteilung spricht Alno davon, dass diese „Umstrukturierungen“ das Ziel haben, Kundenservice und Produktion aller vier deutschen Werke des Konzerns deutlich zu flexibilisieren und zu professionalisieren. Die bislang stark schwankende Auslastung in den Werken solle so relativiert werden. Denn während an manchen Standorten zu wenig zu tun war, mussten an anderen Orten Belastungsspitzen über Sonderschichten und Leiharbeiter ausgeglichen werden. Allein in 2014 habe das rund fünf Millionen Euro gekostet. Mindestens diese Summe soll nun durch ein „professionelles und flexibles Produktionsmanagement“ eingespart werden. Schon im vergangenen Jahr wurde die Produktion des Tochterunternehmens Piatti aus der Schweiz in das Alno-Stammwerk Pfullendorf integriert.
Die nun beschlossene Verlagerung der Produktion von Enger nach Pfullendorf soll im Frühsommer 2015 realisiert werden.
Weitere „einschneidende Maßnahmen“
Ein weiterer Baustein der Restrukturierung sei die Zentralisierung aller administrativen Bereiche. Dazu werden die inländischen Standorte nach den drei Zentralfunktionen Vertrieb, Produktion, Support neu ausgerichtet. Prozesse und Systeme werden konzernweit vereinheitlicht und Personal zusammengeführt. Auch das Marken- und Produktportfolio will das Unternehmen „optimieren“. „Im Mittelpunkt aller Maßnahmen steht, dass wir unseren Auftritt zum Kunden einfacher, schneller und schlanker gestalten“, wird Max Müller, CEO der Alno AG, in der Unternehmensmitteilung zitiert. Müller kündigte an, in den nächsten Wochen weitere einschneidende Maßnahmen ergreifen zu wollen. „Damit werden wir die Profitabilität der ALNO auf lange Zeit sichern“, so Max Müller weiter.
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