19.12.2013

Schüller investiert 60 Millionen Euro

In der Produktion der Schüller Möbelwerk KG werden die Küchenmöbel zu keinem Zeitpunkt der Herstellung von Menschenhand gehoben. Das hat nachvollziehbare Gründe. Es minimiert Materialschäden schont die Rücken der Mitarbeiter. Das sind sie, die Kleinigkeiten, die das Familienunternehmen auszeichnen. Und das ist: typisch Schüller.

Schüller hat in den vergangenen drei Jahren kräftig investiert. Etwa 60 Millionen Euro hat der Küchenmöbelhersteller in die Hand genommen, um noch leistungsfähiger zu werden. „Trotzdem expandieren wir mit Bedacht“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Markus Schüller. Die größte Investition galt dabei dem Neubau einer 23.000 qm großen Fertigungshalle. „Insgesamt beträgt die Betriebsfläche nun 200.000 qm. Davon sind 125.000 qm bebaut“, so Schüller. Die Produktionstiefe ist dadurch weiter gewachsen. Gleichzeitig ist der Neubau ein klares Bekenntnis zum Standort Herrieden in Franken. Für die 1.240 Mitarbeiter, die in dem Familienunternehmen im Zwei-Schicht-System beschäftigt sind, muss das ein gutes Gefühl sein.

 

Am Puls der Zeit

Die Arbeitsatmosphäre in Schüller-Produktion ist angenehm. Die Temperatur ist ganzjährig gleichbleibend bei 20 Grad, überall gibt es Tageslicht. Es ist leise, nicht beengt – und vor allem sauber. Moderne Fertigungstechniken und zukunftsorientierte Technologien machen es möglich, dass täglich 450 individuell geplante Einbauküchen den Produktionsstandort in Herrieden verlassen. Das sind mehr als 100.000 Stück im Jahr. „Wir sind immer am Puls der Zeit“, sagt Markus Schüller. Dazu zählt auch die vollautomatische Lagerverwaltung. Effiziente Prozess- und Barcodesteuerung ermöglichen einen optimalen Fertigungsfluss. Dabei gehört die Produktion von Arbeitsplatten zu Schüllers Kernkompetenz. Auf mehr als 8.000 qm wurden maschinelle Großanlagen für den Bauteilezuschnitt von Korpusbauteilen, Fächern und Böden installiert. Diese werden auf der neuen, 110 m langen Maschinenstraße mit Bekantungen und Bohrungen versehen. Drei Hochregallager mit einer Kapazität von 72.000 Palettenstellplätzen sorgen für eine vollautomatisierte Verwaltung der Bauteile.

 

Alles im Lack

Um die Lackkompetenz weiter auszubauen, hat Schüller ebenfalls in den vergangenen Monaten in den Ausbau der Oberflächenanlagen investiert. „Die Bedeutung der hochwertigen Lackoberflächen hat in der Vergangenenheit stetig zugenommen“, erklärt Markus Schüller. Dabei sind die drei Echt-Lack-Arten Satinlack, Mattlack und Hochglanzlack zu Qualitätskennzeichen der Collectionen schüller.C und next125 geworden. Auf inzwischen 6.000 qm werden Holzoberflächen, Fronten und Umfeldmaterial gebeizt und lackiert. Die neuen Anlagen sind speziell im Bereich der Satinlacke auf die Fertigung eines wasserbasierenden „Dual Cure“-Lacksystems mit UV-Trocknung umgestellt worden. Dadurch wird der bisherige Strukturlack auf lösemittelhaltiger Basis ersetzt.

 

Per Laser bekanten

Daneben wurde auch die Lasertechnologie verbessert und die bereits kompetente Kantenverarbeitung erweitert. Die am Kantenband angebrachte farbgleiche Funktionsschicht sorgt nun beim Verschmelzen für die optischen Nullfuge. Schüller widmet sich dieser Verfahrensweise durch die Aufnahme von zwei neuen Programmen. Der Einsatz der generell bewährten PU-Bekanntung und der neuen Laser-Front-Technologie sorgen für abgestimmte Produktqualität. „Grundsätzlich machen wir selbst, was wir machen können“, so Markus Schüller. Auch das ist eine Stärkung in den Standort.

 

Ein Auge auf die Umwelt

Schüllers Fuhrpark umfasst aktuell 45 LKW. Mehr als 100 Mitarbeiter versorgen die Kunden im In-  sowie im angrenzenden Ausland mit den Küchenmöbeln. Im Jahr 2013 wurden etwa zwei Drittel der LKW-Flotte erneuert und auf die Abgasnorm EURO 6 umgestellt. Moderne Technik gepaart mit ECO-Trainingsmaßnahmen für das Personal sorgen so für reduzierten Ausstoß der Stickoxide bei niedriger CO2-Emmission. „Wir schätzen den seriösen Umgang mit Ressourcen“, sagt der Geschäftsführer.

Bei Schüller wurde aber nicht nur in Produktion und Fuhrpark investiert, sondern auch ein neues Verwaltungsgebäude errichtet. Anfang November war der Neubau noch eingerüstet, Maler machten ihre letzten Arbeiten. Die Farbe an den Wänden war noch nicht trocken, doch die Arbeitsprozesse dadurch nie beeinträchtigt. Bis Mitte 2014 werden die Bauarbeiten noch andauern. Dann kehrt wieder Ruhe ein. Zumindest fällt  dann der Baustellencharakter dann weg.

 

Optimistisch in die Zukunft

Dass sich die Investitionen lohnen, belegen die aktuellen Zahlen. Der Umsatz wird 2013 voraussichtlich 330 Millionen Euro betragen und damit knapp neun Prozent über dem Vorjahr liegen. „Das ist ein gesundes Wachstum auf einer soliden Basis“, erklärt Schüller. Auch die Mitarbeiterzahlen stiegen in den vergangenen Jahren stetig an. Deswegen sieht Schüller optimistisch in die Zukunft. „Wir sind gut aufgestellt und gehen weiterhin von einem stabilem Wachstum aus“, erklärt der Geschäftsführer.

Das unternehmerische Selbstverständnis soll dabei aber nie aus den Augen verloren werden. „Verlässlichkeit, Verantwortlichkeit und vorausschauendes Handeln prägen unsere Firmenphilosophie“, erklärt Markus Schüller. Auch das ist eben: typisch Schüller. (Astrid Plaßhenrich)

www.schueller.de