12.02.2024

Plus im Labor, Minus in der Küche

Nach erfolgreichen Vorjahren mit zweistelligen Zuwachsraten schloss systemceram das Wirtschaftsjahr 2023 mit einem Umsatzrückgang. Dabei entwickelten sich die beiden Hauptgeschäftsbereiche, Küchenkeramik und Laborkeramik, sehr unterschiedlich.

Felix Engel und Kevin Göbel, geschäftsführende Gesellschafter systemceram (Foto von links). Foto: systemceram

Während der Küchenbereich einen Rückgang von rund 17% verzeichnete, konnte das Unternehmen seine Position als Weltmarktführer im Laborbereich stärken und den Umsatz um 32,5% steigern. Das Geschäft mit Badkeramik, der kleinste Geschäftsbereich des Unternehmens, verzeichnete ebenfalls einen Rückgang. Insgesamt sank der Umsatz des Unternehmens um 6,4% auf 41 Mio. Euro (2022: 43,8 Mio. Euro), was in etwa dem Niveau von 2021 (41,5 Mio. Euro) entspricht.

Ein schwieriges Jahr
„Es war ein schwieriges Jahr“, fasst Kevin Göbel, gemeinsam mit Felix Engel geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens in zweiter Generation, das Marktgeschehen zusammen. Er betont, dass nicht nur der Umsatz rückläufig war, sondern auch die Kosten für Rohstoffe, Energie und Löhne weiter gestiegen sind. Umso wichtiger seien die deutlichen Zuwächse im Laborbereich, wo systemceram mit qualitativ hochwertigen Produkten und Services „Made in Germany“ weltweit überzeugen kann. Das Unternehmen aus Siershahn im Westerwald ist Weltmarktführer mit chemisch-technischem Steinzeug. Produziert und vertrieben werden keramische Arbeitsplatten sowie Becken für Laboranwendungen. Die hohe Qualität der Laborprodukte in Bezug auf Hygiene und Widerstandsfähigkeit entspricht der von Küchenkeramik.

Sicherung der Arbeitsplätze
Trotz der Herausforderungen führten die Rückgänge weder zu Kurzarbeit noch zu betriebsbedingten Kündigungen. Die Anpassung der Mitarbeiterzahl erfolgte auf natürliche Weise durch Fluktuation, wie beispielsweise durch den Eintritt von Mitarbeitern in den Ruhestand und die Nichtverlängerung von Zeitverträgen. „Dass wir unseren langjährigen Mitarbeitern trotz der schwierigen Marktbedingungen sichere Arbeitsplätze ohne finanzielle Einbußen bieten konnten, ist für uns als Familienunternehmen von besonderem Wert“, betont Kevin Göbel. Mit 220 Beschäftigten (2022: 250) zählt systemceram weiterhin zu den wichtigen Arbeitgebern in der Region Westerwaldkreis.

Sondierung des US-Marktes
Die Fachhandelsmarke systemceram konzentriert sich im Geschäftsbereich Küchenkeramik hauptsächlich auf den deutschen Markt, der einen Anteil von 90% ausmacht. Das Unternehmen ist auch international in Belgien, Luxemburg, Österreich, Frankreich und einigen Regionen Osteuropas sowie auf den Britischen Inseln aktiv. Zudem wird systemceram die Marktchancen in den USA erkunden. Felix Engel, verantwortlich für den Export, wird Ende Februar an der Delegationsreise der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK) zur US-amerikanischen Küchen- und Badmesse KBIS in Las Vegas teilnehmen.

Respektvolle Zuversicht
Auf das laufende Geschäftsjahr 2024 blickt die Geschäftsleitung mit respektvoller Zuversicht. Es wird mit einem ähnlichen Absatzvolumen wie 2023 gerechnet, wobei im Laborbereich weitere Umsatzsteigerungen von etwa 10 bis 15 Prozent erwartet werden.
 
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